Maserati

Maserati im auto.de-Gespräch: “Eine echte Herausforderung, aber machbar“

Wiesbaden – Maserati schreibt im fünften Jahr in Folge schwarze Zahlen, der Gewinn hat sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2010 nahezu verdoppelt: „Ich denke“, sagt Giulio Pastore, Managing Director Maserati Europe, „dass wir mit unseren Fahrzeugen immer wieder den Zeitgeist treffen und qualitativ hochwertige Produkte anbieten.“

Sie tummeln sich aber in einer luxuriösen Nische.

Giulio Pastore: Wir sind dennoch ein „global player“. Und guter Geschmack findet überall Anerkennung.

Von neuen Modellen versprechen Sie sich deutliche Volumensprünge. Bleibt da nicht die Exklusivität auf der Strecke?

Giulio Pastore: Überhaupt nicht. Ein Maserati wird stets ein Maserati sein.

Und das heißt?

Giulio Pastore: Er wird so aussehen, er wird sich so fahren, er wird sich so anfühlen und er wird sich so anhören. Wir werden zudem nicht über Nacht zum Volumenhersteller. Unsere Fahrzeuge bleiben nach wie vor individuell und exklusiv.[foto id=“421530″ size=“small“ position=“left“]

Von 6200 verkauften Einheiten 2011 auf 50 000 bis 2015: Wie soll das gehen?

Giulio Pastore: Wir werden in den kommenden Jahren eine Fülle an neuen Modellen anbieten, darunter Fahrzeuge in zwei Segmenten, die wir bislang nicht besetzen konnten. Das wird zu einem ganz natürlichen Volumenschub führen.

Was wird aus dem Quattroporte?

Giulio Pastore: Das jetzige, äußerst erfolgreiche Modell, ist bereits seit Ende 2003 auf dem Markt und wird Anfang 2013 von einem völlig neuen Quattroporte abgelöst. Das ist der erste Schritt.

Und der zweite?

Giulio Pastore: Der zweite ist ein Modell unterhalb des Quattroporte im Top-Level des E-Segments, also an der Spitze der gehobenen Mittelklasse. Der „kleine Quattroporte“ wird Mitte nächsten Jahres auf den Markt kommen und für uns eine völlig neue Klientel erschließen, da wir in diesem Segment bislang nicht vertreten sind.

In diesem Segment sind Sechs- und sogar Vierzylinder und Diesel keine Seltenheit. Bahnt sich da beim Hersteller mit den Achtzylindern eine Revolution an?

Giulio Pastore: Ich würde das eher Evolution nennen. Um in den beiden zuvor genannten neuen Segmenten dem Markt Rechnung zu tragen, muss man einfach auch einen „State of the art“-Dieselmotor anbieten können. Und das Prinzip des „Rightsizing“ beim Hubraum gilt natürlich auch für ein verantwortungsbewusstes Unternehmen wie Maserati. Ich kann Ihnen dennoch versprechen: Einen Vierzylinder von Maserati wird es nicht geben.

Wo kommen die neuen Motoren her?

Giulio Pastore: Die komplett neuen Benzinaggregate werden – wie bereits in der Vergangenheit auch – in Maranello bei Ferrari gefertigt, jedoch speziell von Maserati adaptiert und aufbereitet.

Und der oder die Diesel? Von Ihrer Konzermutter Fiat?

Giulio Pastore: Es wird ein Motor sein, der allerhöchsten Ansprüchen gerecht wird und der DNA von Maserati entspricht.

Und diese Motoren treiben ausschließlich Maserati-Modelle an?

Giulio Pastore: So ist es. Sie werden auch nicht bei Ferrari verbaut.

Was kommt mit Blick auf Ihre Crossover-SUV-Studie Kubang auf künftige Maserati-Kundschaft zu?

Giulio Pastore: Einen ersten Ausblick haben wir schon bei der IAA 2011 in Frankfurt/Main gegeben. Der Kubang hat dort eine enorm positive Resonanz bei den Besuchern ausgelöst. Das hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.[foto id=“421531″ size=“small“ position=“left“]

In gut zwei Jahren soll das Fahrzeug eingeführt werden.

Giulio Pastore: Und auch wenn wir dann ebenfalls in diesem Segment völliges Neuland betreten: Ich kann Ihnen versichern, dass auch dieser Crossover in allen Bereichen ein echter Maserati sein wird. 

Was fehlt sonst noch in der Palette? Ein knackiger Roadster vielleicht?

Giulio Pastore: Wenn man zwischen März 2013 und September 2014, also innerhalb von nur 18 Monaten, gleich drei komplett neue Modelle einführt, denkt man in Etappen. Alles andere entscheidet der Markt. Und wenn der Markt einen Roadster verlangen sollte, warum nicht?

Deutschland liegt mit knapp unter 300 Einheiten im aktuellen Maserati-Märkte-Ranking auf Platz fünf. Absehbar gehen Sie von mehr aus?

Giulio Pastore: Perspektivisch betrachtet möchten wir mit Deutschland im internen Märkte-Ranking Nummer eins in Europa werden, also noch vor dem traditionell auf Platz eins rangierenden Heimatmarkt Italien.

Eine echte Herausforderung.

Giulio Pastore: Aber machbar.

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