Im Rückspiegel

Maserati Quattroporte: Debüt als Staatskarosse

Maserati Quattroporte mit Luciano Pavarotti, 1985. Bilder

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Vor 40 Jahren – im Dezember 1979 – wurde der damals neue Maserati Quattroporte der dritten Generation dem italienischen Staatspräsidenten Sandro Pertini vorgestellt. An der Zeremonie im Quirinalspalast in Rom nahmen auch Industrie- und Handelsminister Antonio Bisaglia und Alejandro de Tomaso, CEO von Maserati, teil. Der Quattroporte III war unter seiner Regie das erste vollständig neue Fahrzeug der Marke. Der Präsident war offenbar beeindruckt, denn der Quattroporte wurde Staatskarosse, zum Ärger von Enzo Ferrari.

Optisch voll auf der Höhe der Zeit

Das Design der Limousine stammte von Giorgetto Giugiaro und war von der ersten Generation des Quattroporte inspiriert, trug aber die progressive Handschrift der 1970er-Jahre. Auch das Interieur war betont luxuriös gehalten. Alle Versionen waren mit einem V8-Motor ausgestattet, der wahlweise 4,2 Liter Hubraum und 255 PS / 188 kW Leistung oder 4,9 Liter und 280 PS / 206 kW besaß. Von 1979 bis 1990 brachte er mit 2145 verkauften Einheiten einen beachtlichen Erfolg. Sein bekanntester Fan war der Modeneser Star-Tenor Luciano Pavarotti.

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1986 erschien eine besondere Version des Quattroporte: der Royale

Er war von aufwändig gestalteten Ledersitzen und üppigen Nussbaumholzverkleidungen für Armaturentafel und Türen geprägt. Weitere Besonderheiten waren das optionale Funktelefon zwischen den Vordersitzen und kleine Klapptische in den hinteren Türen. Der Quattroporte Royale war mit einem leistungsstarken 4,9-Liter-V8-Motor mit 300 PS / 221 kW ausgestattet und wurde nur 51 Mal produziert.

Kleine Extrawünsche inklusive

1982 erteilte das Generalsekretariat des italienischen Präsidenten Maserati den Auftrag, einen gepanzerten Quattroporte für Repräsentationszwecke zu bauen. Dieser wurde im Folgejahr an Sandro Pertini ausgeliefert und war fortan das bevorzugte Fahrzeug des Präsidenten. Es hatte die Farbe „Dark Aquamarine“, ein beiges Samt-Interieur sowie auf Wunsch des Politikers spezielle Extras. Dazu gehörte im Fond ein großer Aschenbecher mit Rohrhalterung zwischen den Sitzen, was eine modifizierte Rückbank erforderlich machte. Zudem verfügte der Quattroporte über einen Barschrank, ein Autotelefon und eine Gegensprechanlage für die Kommunikation mit Personen außerhalb des Fahrzeugs.

Die Limousine war mit hochfestem Manganstahl gepanzert. Auch die Fenster waren kugelsicher und bestanden aus 31 Millimeter dickem Polycarbonat. Das Dach konnte über den Rücksitzen elektrisch geöffnet werden, damit der Präsident aufstehen und während der Fahrt den Passanten zuwinken konnte. Um diese aufrechte Position sicherer und komfortabler zu gestalten, wurde am rechten Vordersitz ein spezieller Griff angebracht.

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Begleiter bei Regierungsgeschäften

Das Staatsoberhaupt benutzte seinen Quattroporte bei allen öffentlichen Anlässen – einschließlich eines legendären Besuchs am 29. Mai 1983 im Ferrari Werk in Maranello. Die feierliche Etikette verlangte es, dass Gastgeber Enzo Ferrari sich dem Präsidentenfahrzeug nähern sollte, sobald dieses ankam. Der Unternehmer blieb jedoch zehn Meter davor stehen. Pertini stieg aus dem Quattroporte und ging daraufhin auf Enzo Ferrari zu. Der protokollarische Vorfall galt als Ausdruck der langjährigen Rivalität zwischen Ferrari und Maserati.

Bis heute ist ein Quattroporte traditionell der Dienstwagen des italienischen Staatspräsidenten. Am 2. Juni dieses Jahres erhielt der derzeitige Präsident Sergio Mattarella einen Quattroporte GTS mit der von Maserati speziell entworfenen Außenfarbe „Blu Istituzionale“, Interieur-Applikationen in schwarzem Klavierlack und vollnarbigem Naturleder von Pieno Fiore. Das Fahrzeug trägt das offizielle Wappen der Italienischen Republik und wurde gemäß der höchsten Sicherheitsstandards modifiziert.

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