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Maserati
Maserati, die etwas ältere Schwester von Ferrari, ist im Jahr ihres einhundertsten Geburtstags so erfolgreich wie nie. Schon 2013 wurde der weltweite Absatz um 150 Prozent auf 15.400 Einheiten gesteigert. Im ersten Quartal dieses Jahres meldeten die Italiener auf den größeren europäischen Märkten einen Zuwachs von über 460 Prozent. Derartige Wachstumsraten sind natürlich durch die absolut gesehen immer noch relativ kleinen Absatzahlen begünstigt. Trotzdem: Maserati setzt – anders als Ferrari – auf Wachstum und zu diesem trägt nicht zuletzt die im vergangenen Jahr vorgestellte Business-Limousine Ghibli bei, die sich allerdings erst in diesem Jahr in der Zulassungsstatistik bemerkbar machen wird.
Vornehmlich war es 2013 wohl eher die neue Generation der großen Limousine Quattroporte, die den Absatz beflügelte und dies weltweit. Vor allem Chinesen und Amerikaner bevorzugen das 5,26 Meter lange Flaggschiff mit dem V8-Motor von Ferrari. Gemeinsam mit dem für Ende dieses Jahres erwarteten SUV Levante sollen die beiden Limousinen den Absatz in absehbarer Zeit auf rund 50.000 Einheiten steigern. Relativ wenig Anteil daran wird die jüngste Version des Quattroporte haben – die Dieselvariante.[foto id=“516917″ size=“small“ position=“right“]
Zwar passt die Kombination aus starkem Selbstzünder und eleganter Oberklasse-Limousine durchaus wie Mercedes, BMW und Audi zeigen. Aber zum einen neigen just die Märkte, auf denen der Quattroporte am meisten reüssiert, nämlich eben China und die USA – nicht zum Diesel. Und zum anderen ist die Nische, die ein gewisses Maß an extravaganter Eleganz und Luxus mit dieseliger Sparsamkeit kreuzt, doch überschaubar. Manager, die sich einen Maserati als Dienstwagen leisten dürfen, werden in der Regel auf CO2-Grenzwerte oder Sparsamkeitsappelle keine Rücksicht nehmen müssen.
Nur für den Fall, dass diese Annahme im Einzelfall nicht gelten sollte, haben wir den Quattroporte mit dem 3,0-Liter-V6 aus dem Ghibli zu einer kleinen Probefahrt ausgeführt. Der Motor leistet 202 kW/275 PS und braucht sich, was die Kraft angeht, nicht vor entsprechenden Aggregaten deutscher Premiumanbieter zu verstecken. Die 600 Newtonmeter maximalen Drehmoments sind auf Wettbewerbsniveau, die absolute Leistung sogar leicht darüber. Anders als beispielsweise Daimler versteckt Maserati den Diesel nicht akustisch, sondern nimmt mit aktiver Klanggestaltung Einfluss auf den Sound. Dabei haben sich die Italiener erkennbar am Ton ihrer Benziner orientiert, ohne ihn allerdings zu erreichen. Der Diesel bleibt vernehmlich ein solcher, auch wenn er durchaus sportlich klingt, zudem gut am Gas hängt und die Achtgang-Automatik ihn immer im richtigen Drehzahlbereich hält.
Das kann hübsch sein, wird auf längeren Strecken, wo man sich lieber dem Wohlklang des Soundsystems widmen mag, aber vielleicht doch lästig. Dann lieber die sexy klingenden Fanfaren des Ferrari-Achtenders unter der Haube und die vernünftigen deutschen Dieselwettbewerber einfach mal verblasen, was auf der Autobahn ein Leichtes ist, da diese dem bis zu 307 km/h schnellen [foto id=“516918″ size=“small“ position=“left“]Quattroporte GTS mit ihren abgeregelten 250 km/h nicht folgen können – zumindest nicht bis zu übernächsten Tankstelle. Den Vorteil hat der Quattroporte Diesel nicht, er läuft wie die deutschen Wettbewerber maximal 250 km/h schnell. Das ist objektiv gesehen mehr als genug, aber Luxus heißt ja auch, immer ein bisschen mehr als genug zu haben.
Maserati gibt für den Diesel einen Normverbrauch von 6,2 Litern und CO2-Emisionen von 163 Gramm je Kilometer an. Das ist ordentlich und, wie üblich, im Alltag nicht zu realisieren. Mit zwei bis drei Litern mehr muss man wohl rechnen. Wir würden lieber noch ein paar Liter drauflegen, und dafür jederzeit den betörenden Achtzylindersound hören. Und wer bei einem Fahrzeug, dessen Basislistenpreis schon bei 94.850 Euro liegt, ernsthaft über die Kosten des Mehrverbrauchs nachdenken muss, ist ohnehin ins falsche Autohaus gegangen. Im Preis ist übrigens dass Meiste enthalten, was das Fahren angenehm macht, bis hin zur edlen Lederausstattung von Poltrona Frau. Was es nicht für Geld und gute Worte gibt sind aktuelle Assistenzsysteme oder ein Head-Up-Display. Was über Regensensoren oder Rückfahrkamera hinausgeht, ist, mit Ausnahme eines W-Lan-Hotspots (840 Euro) nicht vorgesehen. Man kann das altmodisch im besten Sinne finden. Muss man aber nicht.
Viertürige, viersitzige Limousine der Luxusklasse | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 5,26/1,95/1,48 |
Radstand (m): | 3,17 |
Kofferraumvolumen: | 530 Liter |
Antrieb: | 3,0-Liter-V6-Diesel, Achtgang-Automatik |
Leistung: | 202 kW/275 PS |
max. Drehmoment: | 600 Nm bei 2.000 – 2.600 U/min |
0-100 km/h: | 6,4 s |
Vmax: | 250 km/h |
Verbrauch: | 6,2 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 163 g/km |
Preis: | ab 94.850 Euro |
Alternative zu: | den Dieseln der Mercedes S-Klasse, des Audi A8 und 7er BMW sowie VW Phaeton und Jaguar XJ |
Passt zu: | dunkelblauem Brioni-Anzug und braunen Kalbslederschuhen – tagsüber |
Sieht gut aus: | neben jedem der genannten Wettbewerber |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 24.06.2014 aktualisiert am 24.06.2014
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