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Maserati
Mit 99.100 Euro kostet der Maserati Quattroporte 12.900 Euro mehr als der neue BMW M5. Unter der Motorhaube des fünf Meter langen Quattroporte sorgt ein V8 mit 400 PS für sportliche Fahrleistungen. Der 4,85 Meter lange 5er kann in der M-Version mit einem völlig neuentwickelten V10 Triebwerk und 507 PS glänzen.
Der Quattroporte. Foto: Auto-Reporter/Maserati
Mit dem neuen Quattroporte will Maserati neue Märkte erobern. Hier stehen die USA wie auch China ganz oben auf der Liste. Schon heute ist der Quattroporte gefragt. Die Produktionskapazität ist mit 2000 Einheiten für 2004 noch nicht erschöpft, wird aber ab 2005 mit 3500 Autos begrenzt sein. "Und die Hälfte des Volumens könnten wir schon heute nach Ansicht unseres Importeurs in China verkaufen", sagt Stefan Müller, Geschäftsführer der Ferrari Deutschland GmbH, der auch Maserati vertreibt. In Deutschland können in diesem Jahr nur 350 Quattroporte ausgeliefert werden, "viel zu wenige", wie Müller bestätigt. Schließlich tritt Maserati mit seiner viertürigen Sport-Limousine gegen Audi, BMW und Mercedes-Benz an. Wenn es nach Marc Lee, Maserati Vertriebsleiter Deutschland, gehen sollte, dann wird die Marke in Zukunft "absolut erreichbar sein" und nicht jene Exklusivität versprühen, die ein Ferrari vermittelt.
Sicher: Wer 99 100 Euro für den 275 km/h schnellen Quattroporte ausgeben kann, für den ist die italienische Traditionsmarke erreichbar. Allerdings darf hier nicht die Perfektion eines Audi RS6, BMW M5 oder Mercedes-Benz E 55 AMG erwartet werden. Der Quattroporte bietet zwar für die Manufaktur bekannte Liebe zum Detail, aber auch die typische italienische Gelassenheit, die sich dann in der Verarbeitung widerspiegelt. Die geschwungene Form der fünf Meter langen Karosserie vermittelt klassische Linien. Der ovale Kühlergrill, der markant die Frontpartie mit dem dreizackigen Markenzeichen prägt, ist ein Attribut vergangener Tage. Auch die drei seitlich in den vorderen Kotflügel eingelassen Luftöffnungen unterstreichen die traditionellen Werte.
Der 4,2 Liter V8 mit 400 PS ist längs eingebaut. Das Sechsganggetriebe gibt die Kraft über die Hinterräder auf die Straße. Diese Transaxle-Anordnung, dabei sind Motor und Getriebe räumlich getrennt, sorgt für eine optimale Gewichtsverteilung von 47:53 Prozent jeweils auf die Vorder- und Hinterachse. Diese Lastenverteilung sorgt für eine gute Fahrdynamik. Das betont sportlich abgestimmte Fahrwerk und der bärenstarke V8 sind besonders hervorzuheben, nicht aber das elektrohydraulische Sechsganggetriebe. Wahlweise als Automatik oder manuell bedienbar, ist es von einer unharmonischen Arbeitsweise geprägt – einer Limousine in der Preisklasse nicht würdig. Da hilft auch der Hinweise von Maserati nichts, dass der Fahrer die Gänge im Stile eines Formel-1-Rennwagens über eine Schaltwippe hinter dem Lenkrad wechseln kann. Hier lohnt sich ein Blick nach München: Im M5 baut BMW das "Sequenzielle M Getriebe" – kurz SMG – ein, das in seiner neusten Entwicklungsstufe mit sieben Schaltstufen arbeitet und derzeit "Schalten wie im Rennwagen" am Besten transferiert.
Kurzer Rückblick: Maserati brachte bereits 1963 den ersten Quattroporte auf den Markt. Die italienische Sportwagenmanufaktur hatte gerade erst ein paar Jahre zuvor überhaupt begonnen, Straßenfahrzeuge zu produzieren und war zu diesem Zeitpunkt vor allem für ihr erfolgreiches Engagement im Motorsport bekannt. Heute, knapp 40 Jahre später, rollt bereits die fünfte Baureihe der traditionsreichen Marke auf die Straße. Die Führungsposition im internationalen Motorsport hat aber längst die Konzern-Schwester Ferrari erfolgreich übernommen. 1993 wurde Maserati von Fiat geschluckt und vier Jahre später bei Ferrari eingegliedert.
Von Peter Hartmann
6. Oktober 2004. Quelle: Auto-Reporter
geschrieben von veröffentlicht am 10.02.2006 aktualisiert am 10.02.2006
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