Ratgeber

Maut hat ihre Tücken

Maut in Europa: Das zahlen Autofahrer auf einer Strecke von 1.000 KM Bilder

Copyright: ADAC

Wer heute in Europa unterwegs ist, kommt häufig an Maut nicht vorbei. Eine neue Herausforderung stellt die zunehmende Digitalisierung dar. In England (London), Irland (Dublin) und seit Kurzem auch in Italien (nördlich von Mailand) gibt es Streckenabschnitte, für die sich Reisende bereits vorab im Internet registrieren müssen. Für Einheimische ist dies selbstverständlich, Touristen sind darauf häufig nicht vorbereitet. Darauf weist der ADAC hin.
Auch ohne Kreditkarte zu reisen erschwert den Urlaub. An vielen französischen, italienischen und spanischen Mautstellen ohne Personal ist eine Barbezahlung nicht mehr möglich. Zudem hat jedes Land sein eigenes Klassifizierungssystem. Autofahrer – insbesondere Gespannfahrer und Wohnmobilisten – sollten deshalb gut informiert die Reise durch Europa antreten, rät der Automobilclub.

In Frankreich werden Fahrzeuge entsprechend ihres zulässigen Gesamtgewichts und ihrer Höhe in Klassen eingeteilt. Feste Aufbauten, wie die Aggregate von Klimaanlagen, werden dabei mit eingerechnet, Antennen und Dachboxen zählen nicht. Bei Mautstationen ohne Personal kann es daher zu falschen Höhenmessungen kommen. Der ADAC rät, die Kategorie sofort zu überprüfen und im Zweifelsfall das Mautpersonal zu rufen, um Fehler zu klären. Fehlerhafte Buchungen können allerdings auch gegen Vorlage der Quittung und einer Kopie des Fahrzeugscheins später noch reklamiert werden.

In Italien verursachen technische Defekte an den Mautstationen immer wieder Probleme. Das kann dazu führen, dass man ohne zu zahlen durch eine bereits geöffnete Schranke fahren kann. Es sollte aber auf keinen Fall durchgefahren werden ohne zu zahlen. Stattdessen sollte der Hilfeknopf gedrückt und ein Beleg angefordert werden. Damit kann die zu entrichtende Maut nachgezahlt werden.

In Polen zahlen Fahrzeuge sowie Fahrzeugkombinationen (Zugfahrzeug plus Anhänger) über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht nicht nur auf Autobahnen, sondern zusätzlich auch auf Schnell- und Bundesstraßen Maut. Zudem müssen sie mit einem Transponder ausgestattet sein. Deshalb sollte daran gedacht werden, den Transponder zu deaktivieren, wenn der Caravan auf dem Campingplatz gelassen wird, um nicht zuviel Maut zu zahlen.

In Portugal kann auf den meisten Strecken nur elektronisch bezahlt werden. Dafür ist ein Transponder notwendig. Bei Fahrzeugen ohne Transponder wird das Kennzeichen gespeichert, bis die Gebühr bezahlt wurde. Dies ist allerdings erst 48 Stunden nach der letzten Fahrt durch ein Mautportal möglich. Wer bereits vorher wieder Richtung Heimat reist, hat dann keine Möglichkeit, die Gebühren ordnungsgemäß zu begleichen.

In Slowenien ist für Urlauber oft nicht klar, in welche Kategorie das eigene Fahrzeug fällt. Dadurch kann es zum Kauf der falschen Vignette kommen. Ist man mit der falschen Vignette unterwegs – egal ob zu viel oder zu wenig bezahlt – wird in jedem Fall ein Bußgeld fällig.

In Ungarn gibt es nur noch eine elektronische Vignette, die so genannte „e-Matrica“. Beim Kauf kann es leicht zu einem Registrierungsfehler des Kennzeichens kommen, deshalb sollte bei auf die korrekten Daten geachtet werden. Jede nachträgliche Änderung kostet fünf Euro. Wer einen Fehler nicht bemerkt, fährt ohne gültige Vignette und muss mit einer Nachzahlung von etwa 50 Euro rechnen. Wer die Nachzahlfrist versäumt, dem drohen etwa 200 Euro Strafe.

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