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Mazda MX-5: Die Einheit von Ross und Reiter




Unter allen Slogans und Marketingsprüchen, mit denen Autohersteller ihre Produkte anpreisen, gehört „Jinba Ittai“ zu den Originelleren. Japaner im Allgemeinen und der Autohersteller Mazda im Besonderen verstehen darunter das Ideal einer Einheit von Reiter und Pferd. Auf den Roadster MX-5 übertragen heißt das: Fahrer und Fahrzeug sollen in einer perfekten Symbiose aufgehen. Spätestens nach einer Fahrt mit dem MX-5 weiß man, was gemeint ist.
Es gibt wohl nur wenige Fahrzeuge – und erst recht in dieser Preisklasse von gut 21 000 Euro – mit denen man als Fahrer so mühelos zu einer Einheit verschmelzen kann. Lenkung, Schaltung, Motor und Fahrwerk setzen die Befehle des Fahrers so unmittelbar und spielerisch um, dass der Traum des unverfälschten Roadster-Genusses im MX-5 tatsächlich Wirklichkeit wird. Und das ganz unabhängig davon, ob man nur gelassen spazieren fahren oder die dynamischen Qualitäten des Hecktrieblers ausreizen will.
Selbst bei hohen Kurvengeschwindigkeiten liegt der Zweisitzer dank der ausgeglichenen Gewichtsverteilung und des perfekt ausbalancierten Fahrwerks stabil und beherrschbar auf der Straße. Ein nervöser Gasfuß aber weckt schnell auch die giftige Seite des MX-5, die bei Bedarf vom serienmäßig eingebauten und sanft ansprechenden ESP eingebremst wird.
Auch in der nun dritten Modellgeneration bleibt der MX-5 damit ein äußerst fahraktiver Roadster, der immer wieder zu spontanen Ausflügen mit offenem Stoffverdeck einlädt – ganz gleich, ob man den kraftvollen und stets hellwachen 2,0-Liter-Vierzylinder mit 118 kW/160 PS oder den etwas schwächeren 1,8-Liter-Benziner mit 93 kW/126 PS wählt. Denn der Zweisitzer hat beim jüngsten Modellwechsel trotz leicht gewachsener Abmessungen und einer höheren Karosseriesteifigkeit nur um zehn Kilogramm an Gewicht zugelegt. In der gefahrenen stärkeren Antriebsvariante muss man mit einem Durchschnittsverbrauch von zehn Litern je 100 Kilometer rechnen; hinzu kommen 135 Euro Steuern und vergleichsweise günstige 437 Euro für die Haftpflichtversicherung bei der AXA.
Auch an Alltagsqualitäten hat der MX-5 hinzugewonnen: Fahrer und Beifahrer sitzen im klassisch gestalteten Innenraum nun deutlich bequemer, haben bei geschlossenem Dach über dem Kopf und neben den Ellbogen ein paar Zentimeter mehr Platz, und im Kofferraum mit 150 Litern Volumen lässt sich jetzt immerhin auch ein Getränkekasten unterbringen. Problematisch wird es, wenn der MX-5 die Rolle als einziges Fahrzeug im Haushalt spielen soll oder wenn man ihn zu langen Autobahnfahrten bei hohem Tempo zwingt. Dann nerven Wind- und Motorgeräusche trotz des gut gedämmten Stoffdachs. Doch vor Baumärkten oder Möbelhäusern und auf langen Autobahnetappen wird man ihn nur selten antreffen. Seine Zeit kommt am Wochenende und an milden Abenden, wenn die Landstraße frei ist. Michael Hoffmann/mid
Technische Daten Mazda MX-5 2.0 „3rd Generation“:
Roadster; Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,00 Meter/1,72 Meter/1,25 Meter/2,33 Meter; Leergewicht 1 170 Kilogramm, Zuladung 185 Kilogramm, Kofferraumvolumen 150 Liter; Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Ottomotor, 118 kW/160 PS, max. Drehmoment 188 Nm bei 5 000 U/min, 0-100 km/h in 7,9 Sek., Höchstgeschwindigkeit 210 km/h, Testverbrauch 10,0 Liter Superbenzin/100 Kilometer, Euro 4; Steuern pro Jahr 135 Euro, Beiträge bei der AXA-Versicherung: KH 437 Euro (Typklasse 14, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), VK 539 Euro (Typklasse 20, SF 1, 300/150 Euro SB), TK 112 Euro (Typklasse 23, 150 Euro SB); Preis: 30 700 Euro; Basispreis für MX-5 mit 2,0-Liter-Benziner: 23 700 Euro.
mid

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