Mazda gilt als Überraschungsmarke. Dafür haben unter anderem das beharrliche Festhalten am Rotationskolbenmotor und das Erfolgsmodell MX-5, der meistverkaufte Roadster der Geschichte, gesorgt. Während der Importeur in Deutschland mit einem Dieselanteil von knapp 33 Prozent deutlich unter dem Selbstzünder-Durchschnitt anderer Anbieter liegt, verkauft die Muttergesellschaft im Heimatland zehn Prozent mehr Diesel-Autos.
Das Kompakt-SUV CX3 wird sogar ausschließlich mit einem selbstzündenden Motor angeboten, obwohl der Diesel im Land der aufgehenden Sonne ein eher einsames Leben in den Verkaufsstatistiken führt.
Also gibt es noch ein erhebliches Entwicklungspotenzial bei uns, deshalb kommt im Juni das kompakte Schrägheckauto Mazda3 in Deutschland mit dem bereits in anderen Baureihen eingesetzten 1,5-Liter-Diesel zu den Händlern. 23.190 Euro verlangen die Japaner dafür, die ebenfalls angebotene Stufenhecklimousine kostet mit dieser Motorisierung 500 Euro mehr.Leichtbau ist eine der großgeschriebenen Tugenden bei Mazda. Der Vierzylinder-Diesel nutzt zum Erreichen dieses Ziels Aluminium statt Grauguss für den Motorblock. Das bringt 25 Kilogramm Gewichtseinsparung verglichen mit dem vorherigen MRZ-Triebwerk. Das senkt das Gewicht der Schrägheckversion auf 1.270 Kilogramm, ein durchaus rekordverdächtiger Wert in dieser Klasse.
Den Kunden wird allerdings eine andere Disziplin beeindrucken, die der Skyactive D 105 mit traumwandlerischer Sicherheit beherrscht. Er ist mit beeindruckender Laufruhe und einem niedrigen Geräuschniveau ein wahrer Leisetreter und belästigt seinen Fahrer gerade auf langen Strecken kaum mit Lärm und Vibrationen. Mazda erreicht die flüsternde Arbeitsweise des Selbstzünders unter anderem durch den Einsatz neuer dynamischer Dämpfer in den Kolbenbolzen, die das typische Dieselnageln selbst nach einem Kaltstart unterbinden. Es fällt in der Tat schwer, die Art des Antriebs am Lenkrad des Mazda3 zu klassifizieren.