McLaren vs. Ferrari: Doppelte Zuversicht mal zwei

(motorsport-magazin.com) Die WM-Kontrahenten nahmen sich am Freitag in Fuji nicht viel. Da war einerseits Lewis Hamilton, der den schier unmenschlichen Vorsprung von 28 Tausendstel auf Felipe Massa hatte, sich damit also nicht wirklich über einen großen Polster freuen durfte. Mit großen Abständen hatten aber weder der Brite noch der Brasilianer gerechnet. McLaren-Pilot Hamilton war ungeachtet der Tausendstel-Angelegenheit zufrieden. "Die Strecke ist nicht einfach und du brauchst eine gute Abstimmung, um das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Das gelang uns bereits recht gut. Wir fanden schnell einen guten Speed und die richtige Balance", sagte er und zeigte sich zuversichtlich.

Nicht anders sah es bei Massa aus, der eine gute Balance an seinem Ferrari bemerkt hatte und das über eine Runde ebenso wie über die längere Distanz. "Die Zeiten sind sehr knapp und vielleicht wäre ich am Nachmittag etwas weiter vorne gewesen, wenn ich auf meinem letzten Run mit den weicheren Reifen nicht in den Verkehr gekommen wäre. Die scheinen sehr schnell zu sein, was keine Überraschung ist, sie sind aber auch konstant", sagte der Brasilianer.

Optimistische Edelhelfer

Besonders interessant war für die beiden Hauptkonkurrenten natürlich auch, wie sich ihre Teamkollegen und möglichen Helfer geschlagen hatten. Dabei hatte, zumindest am Freitag, Kimi Räikkönen die Oberhand behalten, auch wenn er aufgrund der knappen Zeitabstände genau wusste, dass im Qualifying alles passen muss, damit man in der Startaufstellung nicht viele Plätze verliert. "Ich denke, unser Auto läuft gut auf dieser Strecke und auch wenn es noch Arbeit gibt, um das Handling zu verbessern, bin ich einigermaßen zufrieden", meinte er. Bei den Reifen widersprach Räikkönen seinem Teamkollegen ein wenig, da die härteren zwar sehr konstant waren, die weicheren über mehrere Runden aber doch etwas mehr abbauten. Über eine Runde waren sie aber auch bei ihm schnell. "Es ist schade, dass ich auf meinem letzten Run das Rad blockierte und keine gute Zeit fahren konnte", sagte der Finne.

Sein Landsmann Heikki Kovalainen war acht Hundertstel hinter Räikkönen gelandet und war nach seinen Abstimmungsarbeiten auch optimistisch. "Die heutigen Rundenzeiten sagen nicht allzu viel aus, aber wir sind für das Wochenende gut in Form", meinte er. Während Teamchef Ron Dennis einen ganz normalen Arbeitstag mit viel Motivation seiner Mitarbeiter erlebt hatte, war Mercedes Motorsportchef Norbert Haug mit den Longruns auf beiden Reifenmischungen besonders zufrieden. "Wir wissen allerdings noch nicht, was unsere Konkurrenz auf Lager hat. Eines scheint aber sicher: das Wetter bleibt besser als vor einem Jahr."

Dem hatte Ferrari Teamchef Stefano Domenicali nicht mehr viel hinzuzufügen, da er bei seinem Team ähnliches erlebt hatte. Die Arbeit war gut gelaufen, aufgrund der engen Zeiten konnte er aber noch nichts Genaues über die Reihenfolge im Feld sagen. "Wir wissen ja nicht, wie viel Benzin die Fahrer dabei hatten. Wir erwarteten, auf dieser Strecke stark zu sein und ich denke, das werden wir auch; so wie unsere direkten Konkurrenten. Wir haben dieses Wochenende ein einfaches Ziel: wir wollen die roten Autos vor alle Anderen stellen", meinte er und gab zu, dass das wohl schwierig werden könnte und dafür alles perfekt wird laufen müssen.

adrivo Sportpresse GmbH

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