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Wer jetzt nach Kopenhagen fährt, sucht sie vergebens. Die kleine Meerjungfrau ist Ende März auf Reisen gegangen. Kurz vor ihrem 100. Geburtstag hat die berühmteste dänische Statue, die seit 1913 auf einem Findling am Hafen der dänischen Hauptstadt sitzt, ihren Stammplatz mit Ziel Fernost verlassen.
Die nach dem Märchen „Den lille havfrue“ von Hans Christian Andersen gestaltete Skulptur soll den Mittelpunkt des dänischen Pavillons auf der World EXPO 2010 in Schanghai bilden. Die vom dänischen Bildhauer Edvard Eriksen geschaffene Bronzeschönheit wird in einem Bassin sitzen, das mit Wasser aus dem Kopenhagener Hafen gefüllt ist. EXPO-Besucher auf der Suche nach Abkühlung dürfen darin ein Bad nehmen.
Die „Leihgabe“ der originalen Lille Havfrue, wie die Kleine Meerjungfrau auf Dänisch heißt, war unter Kopenhagener Politikern und Bürgern lange umstritten. In einer knappen Abstimmung konnten im März die Befürworter überzeugen, die die beliebte Touristenattraktion als Zeichen der Gastfreundschaft und der Einladung zum kulturellen Dialog zwischen Dänemark und China auf Reisen schicken wollen. Zur EXPO 2010 werden bis zu 70 Millionen Besucher erwartet.
Dank der Erben des Künstlers Edvard Eriksen, der die Skulptur 1913 schuf, müssen Kopenhagens Touristen aber nicht auf ihr Lieblings-Fotoobjekt verzichten: Das Kopenhagener Tivoli wird während der Abwesenheit des Originals ein Replikat aus dem Besitz der Eriksen Erben ausstellen. Die »Zwillingsschwester« wird 2010 die gesamte Tivoli-Saison hindurch vom 16. April bis zum 24. Oktober in einem See mitten im weltbekannten Vergnügungspark für ihre Fans Hof halten. Das Tivoli gilt mit rund vier Millionen Besuchern pro Jahr als Dänemarks mit Abstand meistbesuchte Touristenattraktion.
Alice Eriksen, Großenkelin des Bildhauers, begründete die Entscheidung der Familie: „Dänen wie alle Kopenhagen-Besucher müssen die Möglichkeit haben, die Kleine Meerjungfrau zu sehen, auch wenn die Meerjungfrau von der Langelinie dann in China ist.“ Alice Eriksen ist überzeugt, dass auch Ihre Großmutter, die Modell für die Skulptur saß, das Tivoli mit seiner märchenhaften Atmosphäre als Standort für das Familien-Erbstück ausgewählt hätte.
Die Eriksen-Erben, die alle Abbildungsrechte an der Figur besitzen, waren von den Reiseplänen von Anfang an ›not amused‹. Sie wollten lieber die Fertigung einer Kopie für den Einsatz in China erlauben, aber das kam für die Planer des dänischen EXPO-Auftritts nicht in Frage. Nur das Original der barbusige Nixe, die einer Figur aus einem Märchen des in China ungemein populären H. C. Andersen nachempfunden ist, könne dem chinesischen Volk die beabsichtigte Wertschätzung demonstrieren und so das gewünschte Interesse auf den dänischen Pavillon lenken.
Das ›Original‹ von der Langelinie ist jedoch auch nicht mehr komplett jenes Exemplar, das 1913 aufgestellt wurde. Vandalismus und künstlerischer oder politischer Aktionismus setzten ihr immer wieder zu: Die Meerjungfrau wurde zweimal enthauptet, einmal sägte man ihr ein Stück Arm ab, und es gab üble Blessuren, als sie 2007 von ihrem Sockel herunter gesprengt wurde. Jedesmal konnte sie mit Hilfe der originalen Gussformen rekonstruiert werden.
geschrieben von auto.de/(News-Reporter.NET/um) veröffentlicht am 15.04.2010 aktualisiert am 15.04.2010
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