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Detroit – Wenn das – für Autohersteller – kein Grund ist, in die USA zu kommen: Der Markt für Light Vehicles, wie sie in den Vereinigten Staaten heißen, hat sich positiv entwickelt, zog 2013 um knapp acht Prozent auf 15,5 Millionen Einheiten an, gegenüber dem Krisenjahr 2009 sogar um rund 50 Prozent oder gut fünf Millionen Neufahrzeuge, rechnet Präsident Matthias Wissmann vom Verband der Automobilindustrie zum Auftakt der North American International Autoshow jetzt in Detroit vor.
Cobo Hall, Ambassador Ballroom, Raum 360. Die Show ist noch gar nicht eröffnet, da ziehen die Deutschen früh um sieben Uhr morgens schon erste US-Bilanz. Wobei es Präsident Wissmann zunächst mit Arnold Schwarzenegger hält und den schauspielernden Terminator und Ex-Kalifornien-Gouverneur aus Österreich mit den Worten „I’ll be back“ zitiert, um damit die Situation eben auf dem US-Markt zu beschreiben.
Die deutschen Hersteller haben ihren Absatz in den USA zuletzt um fünf Prozent auf rund 1,33 Millionen Einheiten gesteigert. Zum Vergleich: 2009 sind es rund 763 000 Light Vehicles gewesen, was den Zuwachs mit rund 75 Prozent noch deutlicher aussehen lässt. Die auf Export und Vor-Ort-Fertigung basierende Zwei-Säulen-Langfriststrategie der deutschen Automobilindustrie, findet jedenfalls der Präsident, zahlt sich aus. So sind etwa die Pkw-Verkäufe um gut drei Prozent auf 951 700[foto id=“496978″ size=“small“ position=“left“] Einheiten gestiegen, womit jeder achte Pkw, der in den USA neu zugelassen wird, ein laut Wissmann „deutsches Markenzeichen“ trägt. Der Absatz von leichten Nutzfahrzeugen deutscher Hersteller hat sich sogar um neun Prozent auf nunmehr 376 100 Auslieferungen erhöht.
Jedes zweite Auto, das die deutschen Hersteller 2013 in den USA neu verkauft haben, stammt vom Produktionsstandort Deutschland, jedes fünfte aus Werken in den USA selbst. „Mit einem Anteil von 16 Prozent an den gesamten deutschen Pkw-Exporten sind die Vereinigten Staaten zweitwichtigster Ausfuhrpartner für deutsche Automobilhersteller nach Großbritannien“, verweist Wissmann darauf, dass der Export in die USA im Wert um knapp neun Prozent auf 20 Milliarden Euro angewachsen ist.
Längst seien die Vereinigten Staaten zudem ein strategisch wichtiger Standort, von dem aus dort produzierte Autos auch weltweit abgesetzt würden. Deutsche Hersteller haben demnach ihre Light-Vehicles-Produktion in den USA von 284 700 Einheiten in 2010 auf 625 000 in 2013 mehr als verdoppelt. Daimler beginnt dieses Jahr mit der Fertigung der neuen C-Klasse in Tuscaloosa/Alabama, wo auch ML, GL und R-Klasse vom Band laufen. In Spartanburg/South Carolina lässt BMW X3, X5 und X6 bauen. VW stellt in Chattanooga/Tennessee den Passat auf die Räder. In Mexiko ist gerade die Produktion des Golf angelaufen. Ebenfalls aus dem mittelamerikanischen Land kommt ab 2016 Audis Q5.
Der Verbandspräsident macht eine „hohe Dynamik“ bei Hybrid- und Elektroautos aus, auch wenn die gerade bei der Autoschau in Detroit wieder eher eine untergeordnete Rolle spielen. Für die effiziente Clean-Diesel-Antriebsart spricht aus Wissmanns Sicht, dass der Selbstzünder-Absatz in den USA im vorigen Jahr bereits von Januar bis Oktober um knapp 13 Prozent zugelegt hat. Der Marktanteil der Deutschen bei Diesel-Pkw betrug lange 100 Prozent, ist zuletzt aber auf 98 Prozent gesunken, da nun auch Wettbewerber wie Chevrolet mit dem Cruze auf den Dieselzug aufspringen. „Es mag seltsam klingen“, sagt Wissmann, „aber in diesem Fall freuen wir uns über jeden weiteren Wettbewerber.“
Die USA sind, was den Automarkt betrifft, wieder zurück. 15,5 Millionen Gesamtverkäufe in 2013 mit der Chance, als nächstes die 16-Millionen-Marke zu knacken: „Da kann man sich gut damit anfreunden“, hält zumindest Präsident Wissmann abschließend fest, „dass sich der Boommarkt China mittlerweile in andere Dimensionen aufschwingt.“ /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 17.01.2014 aktualisiert am 17.01.2014
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