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BMW
Endlich geht’s los in die Ferien. Auf der Autobahn den „Chauffeur-Assistenten“ aktiviert, der jetzt selbstständig den Wagen führt. Nun heißt es „chillen“, spielen oder lesen. Eine Vision? Nein. Die erste Stufe zum automatischen Fahren startet im Herbst mit dem Stau-Assistenten. Er ist bis 40 km/h aktiv – bremst, beschleunigt und lenkt automatisch. Das fast vollautomatische Fahren soll dann 2025 Wirklichkeit sein. Aber erstmal hat jetzt BMW das Assistenzsystem „hochautomatisiertes Fahren“ der Öffentlichkeit in Aktion vorgestellt
Das komplexe Assistenzsystem erlaubt es dem Autoführer, das Lenkrad unbeaufsichtigt zu lassen und während der Fahrt E-Mails zu checken. Braucht das System ihn, meldet es sich: Sekundenschlaf und Unaufmerksamkeit am Steuer verlieren so ihren Schrecken. Auf der Autobahn um München hat der Chauffeur-Assistent seine Können unter Beweis gestellt, sogar bei Tempo 130 km/h.
„Auf diesem Gebiet haben wir die Technologieführerschaft inne“, sagt Elmar Frickenstein, Entwicklungschef Elektrik und Elektronik bei BMW. Gemeinsam mit der Zulieferfirma Continental wollen die Münchner die Technik voranbringen. „Mehr als 20 Prototypen von BMW werden auf Europas Autobahnen fahren, besonders auf so komplizierten Strecken von München durch Italien“, erklärt Werner Huber,[foto id=“469266″ size=“small“ position=“right“] der das Projekt leitet. Seit 2011 habe ein Erprobungsauto bereits über 10.000 Kilometer ohne Komplikationen zurückgelegt. Dank der Datenfusion aus Laser, Radar, Ultraschall, Kameraerfassung und dem global Navigationssatellitensystem GNSS – das ein Auto zentimetergenau in der digitalen Autobahnkarte lokalisiert – fahren die Prototypen in jeder Situation vollkommen selbstständig.
Der Chauffeur-Assistent ist ausgelegt auf eine sichere, defensive und komfortable Fahrweise. Er führt eigenständige Überholmanöver aus, wenn ein langsameres Fahrzeug „bremst“, und bricht den Spurwechsel ab, sollte plötzlich ein sehr schnell von hinten nahendes Auto kommen, das vorher nicht im Bereich der Sensoren war. An Autobahn-Einfahrten erkennt das System, dass ein anderes Fahrzeug auffahren will und erleichtert dies durch das Freimachen der rechten Spur. Wenn nötig, bremst der Pkw automatisch so ab, sodass das auffahrende Fahrzeug leicht einfädeln kann.
BMW und Continental forcieren die Technik nicht allein, wie der weltgrößte Kfz-Zulieferer Bosch verdeutlicht, der mit einem eigenständigen Projektteam ebenfalls ein derartiges System entwickelt. Bosch ist mit allen relevanten Automobilherstellern im Gespräch, aber das grundsätzliche Konzept werde selbstständig entwickelt. Die Erprobung läuft derzeit mit je einem Fahrzeug in Deutschland und in Palo Alto, USA. Der TÜV SÜD hat in einem Gutachten die Wirksamkeit des hierfür von Bosch erstellten Sicherheitskonzepts bescheinigt.
Derartige Systeme kommen zunächst nur auf Autobahnen zum Einsatz, weil die hochautomatisierten Fahrten durch Innenstädte eine technisch noch weit größere Herausforderung bedeutet. Doch BMW und Bosch teilen die Ansicht, dass ab 2025 das Fahren mit dem „Chauffeur“-Assistenten, bei dem der Fahrer noch „gebraucht wird“, für Autobahnen schon vorstellbar ist.
Der erste Schritt dazu erfolgt schon im Herbst 2013, wenn der gemeinsam mit Bosch entwickelte Stau-Assistent bei BMW in Serie geht. Er wird bis 40 km/h aktiv sein – bremst, beschleunigt und lenkt automatisch, doch der Fahrer muss weiterhin noch das Verkehrsgeschehen beobachten. Gegen 2020 ist laut Bosch vorstellbar, dass solche Stau-Assistenten auch für den Stop-and-go-Verkehr in Baustellen auf Autobahnen gerüstet sein könnten.
Einen großen Vorbehalt gibt es dennoch: Selbst wenn von dem System alle Eventualitäten des Autobahnverkehrs gemeistert würden, stünden dem hochautomatisierten Fahren auf der Autobahn noch rechtliche Rahmenbedingungen entgegen. Die müsste der Gesetzgeber ändern.
geschrieben von auto.de/(wop/mid) veröffentlicht am 05.06.2013 aktualisiert am 05.06.2013
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