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Mercedes-Benz
Mercedes-Benz bringt im nächsten Jahr die B-Klasse Electric Drive auf den Markt. Der rein elektrisch angetriebene Kompakt-Van startet im Frühjahr 2014 zunächst in den USA. Die Kunden in Deutschland müssen sich noch bis zum nächsten Herbst gedulden. Wir hatten bereits jetzt die Gelegenheit, in einem Erprobungsfahrzeug auf einer Testroute rund um Stuttgart mitzufahren.
Der 4,36 Meter lange Viertürer mit großer Heckklappe basiert auf der konventionell angetriebenen B-Klasse, die mit ihrem sogenannten „Energy Space“ im Unterboden von der Konzeption her auch für elektrisches Fahren ausgelegt war. Für den lokal emissionsfreien Antrieb der B-Klasse Electric Drive[foto id=“485683″ size=“small“ position=“right“] ist ein 130 kW/177 PS starker Elektromotor zuständig. Damit sind souveräne Fahrleistungen inklusive zügiger Ampelstart garantiert. Denn das Drehmoment von 340 Newtonmeter, das – für Elektroantriebe typisch – beim ersten Antippen des Gaspedals bereitsteht, sorgt für eine kraftvolle Beschleunigung aus dem Stand. Für den Standard-Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt das schwäbische Elektromobil nur 7,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 160 km/h begrenzt.
Der E-Motor, das Getriebe, die gesamte Leistungselektronik und die Lithium-Ionen-Batterie mit einem Fassungsvermögen von 28 Kilowattstunden stammen von dem amerikanischen Entwicklungspartner Tesla. Von sich reden macht Tesla gerade mit seiner Elektro-Limousine Model S und deren Reichweite von fast 500 Kilometern, aber auch wegen des Brands eines Elektroautos. Um die Sicherheit seiner E-Fahrzeuge sorgt sich Mercedes-Benz indes nicht. Der Batterieaufbau und die Einbaubedingungen des Antriebsstrangs seien nicht vergleichbar. „Außerdem ist der Bereich unter den Sitzen, wo die Batterien untergebracht sind, nach den Passagierplätzen der am besten geschützte [foto id=“485684″ size=“small“ position=“left“]Bauraum in der gesamten B-Klasse„, versichert Jürgen Schenk, Entwicklungsleiter Elektrofahrzeuge Mercedes-Benz und Smart. Die Batterie ist an den Mercedes-Kompakt-Van angepasst und damit deutlich kleiner als in der Tesla-Elektro-Limousine. Die Reichweite der elektrischen B-Klassebeträgt 200 Kilometer. Das sei auch exakt das Ziel gewesen, erklärt Schenk, denn dieses Auto sei nicht als Langstreckenfahrzeug, sondern eher für das urbane Umfeld gedacht.
Der Innenraum unterscheidet sich kaum von dem der konventionellen B-Klasse. Dort, wo im Cockpit normalerweise der Drehzahlmesser sitzt, informiert hier aber eine spezielle Leistungsanzeige darüber, ob gerade besonders ökonomisch gefahren, viel Kraft verbraucht oder die Batterie mit Energie gespeist wird. Wie sparsam das Elektromobil unterwegs ist, hat der Fahrer sozusagen selbst im Gasfuß. Vorausschauendes Fahren und Energierückgewinnung verlängern die Reichweite. Per Schaltwippen am Lenkrad kann der Fahrer drei Modi mit unterschiedlichem „Rekuperationsgrad“ – also dem Grad der Energierückgewinnung – anwählen.
Mercedes-Benz verzichtet in der elektrischen B-Klasse auf einen sogenannten „Range Extender“ wie ihn beispielsweise der Opel Ampera hat: Hierbei treibt ein zusätzlicher kleiner Verbrennungsmotor zugunsten einer höheren Reichweite einen Generator an. Der wiederum versorgt die Akkus und den Elektromotor mit Strom. Bei Bedarf kommt aber auch die elektrische B-Klasse weiter als 200 Kilometer: Drückt der Fahrer den Reichweitenknopf in der Mittelkonsole, nimmt die Batterie beim nächsten Laden Energie für rund 30 Kilometer mehr auf.
Das Laden einer leeren Batterie auf 100 Prozent dauert ungefähr dreieinhalb Stunden, wenn der Akku an der sogenannten Wallbox aufgeladen wird. An einer normalen Haushaltssteckdose vergehen für eine Komplettladung rund acht Stunden.
Durch den platzsparenden Einbau des Batteriepacks im Unterboden gibt es keinerlei Raumverzicht für Passagiere und Gepäck. Wie in der konventionell angetriebenen B-Klasse stehen fünf vollwertige Sitzplätze und ein 486 Liter bis 1 545 Liter fassender Kofferraum zur Verfügung. Auch alle Fahrassistenzsysteme, die für die B-Klasse mit Verbrennungsmotor erhältlich sind, kann der Kunde für den geräumigen Elektro-Van ordern. Dank der digitalen Vernetzung des Strom-Mobils lassen sich über den heimischen PC oder das Smartphone beispielsweise der Ladezustand der Batterie abfragen, Routen planen oder das Fahrzeuginnere im Voraus beheizen oder kühlen. Alle wichtigen Informationen sind über sogenannte „Connected Services“ bequem via Internet abrufbar. Mercedes-Benz wird für die B-Klasse Electric Drive auch ein optionales Energieeffizienzpaket für den Innenraum mit beheizbarer Windschutzscheibe, reduzierter Umluftfunktion der [foto id=“485707″ size=“small“ position=“left“]Klimaanlage und spezieller Isolierung der Fahrgastzelle anbieten.
Zu den Preisen für das E-Mobil, das ab April nächsten Jahres in Rastatt von den gleichen Bändern wie die konventionell angetriebene B-Klasse laufen wird, macht Mercedes-Benz noch keine Aussage. Die günstigste B-Klasse mit Benzinmotor kostet 26 686 Euro. Von einem kräftigen Aufschlag ist auszugehen. Realistisch ist ein Grundpreis von mindestens 40 000 Euro für das Elektromodell.
geschrieben von auto.de/(goer/mid) veröffentlicht am 09.10.2013 aktualisiert am 09.10.2013
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