Mercedes-Benz

Mercedes-Benz A 250 Sport: Junge Wilde

Ohne Anspruch traten die Daimlers noch nie auf. Warum sollten sie bei ihrem jüngsten und kleinsten Spross damit beginnen? So wird schon auf den ersten Blick deutlich, mit wem sich der Mercedes-Benz A 250 Sport messen will. Zwar drängen in seiner Klasse eine ganze Anzahl von GT-Versionen nach der Kundengunst. Doch bei der A-Klasse mit dem Appendix Sport ist es kein anderer als der Golf GTI, an dem man sich reiben möchte.

Rot steht ihm gut[foto id=“486767″ size=“small“ position=“right“]

Von dem hat auch der Mercedes-Benz A 250 Sport die Farbe der Akzente übernommen: rote Zierstäbe an der Front und am Heck, die roten Ringe um die Scheinwerfer-Augen und die rot lackierten Bremssättel. Der Diamantgrill mit dem Zentralstern, die 18-Zoll-Leichtmetallfelgen von AMG mit 235/40 R 18-Reifen, die Auspuffanlage mit zwei ovalen Endrohren in einem schwarzen Diffusorbauteil stellen klar, wo der kleinste sportliche Daimler neue Freunde abholen will – unter den jungen Wilden. Drinnen geht es in Rot weiter: Drei-Punkt-Gurte, die Ziernähte der Sportsitze mit integrierten Kopfstützen, die Ringe um Instrumente und die Ausströmer der Lüftung. Auch mit der Sportpedalerie wird hier der Corpsgeist der Zielgruppe gezielt angesprochen.

Hand aufs Herz: Wer hätte sich vor ein paar Jahren getraut vorherzusagen, dass Mercedes-Benz in diesen Tagen mit sportlichem und sogar aggressivem Design beeindrucken wollte? Der A 250 Sport und mehr noch der A 45 AMG mit seinem 265 kW / 360 PS starken Vierzylinder sind mehr noch als die größeren Modellreihen Ausdruck eines neuen Anspruchs der Stuttgarter. Mit Autos wie diesen vermeiden sie jeden Verdacht der Beliebigkeit. Sie zeigen eine neue Eigenschaft, die Benz-Modellen bisher fremd war: Sie sind frisch und frech.

[foto id=“486768″ size=“small“ position=“left“]Innenraum knapp bemessen

Da drückt man dann gegenüber kleinen Schwächen schon gern einmal ein Auge zu. So ist der Innenraum knapp bemessen, was besonders auf der Rückbank bei der Knie- und Kopffreiheit deutlich spürbar wird. Wir haben in dieser Klasse schon großzügigere Innenraum und größere Kofferräume gesehen. Bei einem Basispreis von fast 38 000 Euro hätten wir an einigen Stellen auch elegantere Lösungen erwartet. Das gilt nicht für Gestaltung, die Materialien und deren Verarbeitung im Innenraum, sondern mehr um Bereiche, die man nicht ständig im Blick hat, wie den Kofferraum.

Aber sonst: Fahrer und Beifahrer sitzen hervorragend in den bequemen Sportsitzen mit gutem Seitenhalt. Und hinter den Türen drei und vier ist immerhin noch Platz für zwei größere Kinder als Dauergäste oder zwei Erwachsene auf Kurzstrecken.

Infotainment[foto id=“486769″ size=“small“ position=“right“]

Jetzt hat man die Wahl: Befasst man sich erst mit dem Angebot an zahlreichen Assistenzsystemen und den umfangreichen Online-Angeboten seines Autos oder zieht es einen auf die Strecke? Einen Extra-Blick lohnt das Display für Infotainment auf der Mitte des Armaturenbretts. Es hat die Form und fast die Größe eines kleinen iPads und zeigt damit, wohin die Reise bei der Vernetzung mit dem Internet möglicherweise geht: Das iPad wird eine wichtige Rolle spielen, zumindest als Vorbild, wenn nicht als integrierbarer Rechner.

With a little help from my friends (at AMG)

Beim Fahren zeigt sich rasch, dass beim A 250 Sport auch die Entwickler der Sport-Tochter AMG mit von der Partie waren. Das Sportfahrwerk mit neuer Vorderachse und die sportliche Abstimmung von Motor und dem Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe 7G-DCT sowie die Progressivlenkung schaffen für den Fahrer am dreispeichigen, unten abgeflachten Lederlenkrad rasch das Gefühl: hier geht mehr. Man hat alles im Blick und im Griff und freut sich am Motorgeräusch, das in der Sport-Einstellung viel mehr Hubraum als die knapp zwei Liter zu Gehör bringt. Hier lässt man sich fordern und glaubt nur zu gern, dass man in weniger als die gemessenen 6,6 Sekunden für den Sprint von null [foto id=“486770″ size=“small“ position=“left“]auf 100 km/h benötigt. Die Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h wird bei diesem Auto zur Nebensache. Denn den Spaß bringt die kurvenreiche Strecke, nicht die Autobahn.

Fazit

Vergleichsweise teuer wird der Spaß dabei auch nicht. Der Verbrauch orientiert sich ebenfalls am GTI und liegt bei strammer Fahrweise zwischen acht und zehn Litern. Wo der Verbrauch letztlich landet, hat jeder selbst im Gasfuß. Aber Zurückhaltung fällt enorm schwer mit dem Mercedes-Benz A 250 Sport.

Daten Mercedes-Benz A250 Sport

Länge x Breite x Höhe (m): 4,36 x 1,78 x 1,43
Radstand: 2,70 m
Motor: R4-Benziner-Turbo, Direkteinspritzung
Hubraum: 1991 ccm
Leistung: 155 kW / 211 PS bei 5500 U/min
Maximales Drehmoment: 350 Nm bei 1200 – 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
0 auf 100 km/h: 6,6 s
Leergewicht / Zuladung: 1445 kg / 525 kg
Räder / Reifen: 8J x 18 ET 48 / 235/40 R 18
Luftwiderstandsbeiwert: 0,27
Verbrauch (Norm): 6,4 l / 100 km
CO2 148 g/km
Abgasnorm: Euro 5
Effizienzklasse: C
Gepäckraumvolumen: 341 – 1157 l
Wendekreis: 11,0 m
Basispreis: 37 752,75 Euro

  

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