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Mercedes-Benz
Zu sehen war die Studie erstmals auf dem Genfer Salon im März 2010 – jetzt bittet Daimler zur Mitfahrt. Mit teils schon recht seriennaher Technik wie dem Plug-In-Hybridantrieb positionieren die Stuttgarter den 4,75 Meter langen und 1,94 Meter breiten Forschungsträger als „Ausblick auf eine künftige Oberklasselimousine“. Oberklasse? Selbst die aktuelle E-Klasse ist 12 Zentimeter länger.
Das Raumgefühl ist allerdings trotz der kompakten Abmessungen großzügig. Der Einstieg in die hell und übersichtlich wirkende Fahrgastzelle vollzieht sich durch konventionell angeschlagene Vordertüren oder durch Schiebetüren hinten – dort entschieden sich die Designer für einen neuartigen Schiebemechanismus mit Schwenkarmen ohne optisch störende Schienenführung. Man [foto id=“328453″ size=“small“ position=“left“]nimmt Platz in filigran wirkenden Sitzen mit einer Bespannung aus feingewirktem Netzgewebe. Auf geringes Gewicht wurde geachtet: So besteht das Untergestell aus einer Magnesiumschale, während die Rückenlehne aus Kohlefaser-Laminat gefertigt ist.
Die Farbabstufung von hellen Beige- und Grautönen (im Fondbereich dunkler, vorne hell) wird ergänzt durch eine breite hellbraune Holzleiste, die sich von den Flanken der Mittelkonsole über den unteren Bereich der Armaturenanlage und weiter bis in die Türen erstreckt. Dieses Holz wirkt unaufdringlich und passt sich mit seiner ohne Hochglanzeffekte auskommenden Oberfläche der reduzierten Formensprache des Interieurs gut an. Daimler verwendet 3D-Lagen-Holzformteile mit Aluminiumkern.
Vorn lenken zwei großflächige Bildschirme die Blicke auf sich: Einerseits der klassisch hinter dem Lenkrad angeordnete Monitor mit den in der Form vertrauten, farblich in verschiedenen Blautönen eingeblendeten Rundinstrumenten, andererseits der zentrale Bildschirm als separater Abschluss der oberen Mittelkonsole. Dieser sich sanft und wellenförmig nach unten vorschiebende Raumteiler zwischen Fahrer- und Beifahrersitz besitzt nur wenige Tasten – unter anderem für Motorstart, Temperaturregelungen und Warnblinkfunktion. Und er verfügt über eine integrierte Infrarotkamera. Sie ist Teil des neuartigen „Cam-Touchpad“, wobei die Hand des Fahrers oder Beifahrers während der Bedienung im Zentraldisplay abgebildet wird. Vorteil: Der Bildschirm bleibt von Fingerabdrücken verschont – und die Bedienfunktion erlaubt auch Schieben, Drehen, Wischen und Zoomen. Es ist außerdem keine Vorwärtsbewegung des Oberkörpers hin zu einem meist entfernter angeordneten Touch-Screen nötig – das kommt der Sicherheit zugute.[foto id=“328454″ size=“small“ position=“right“]
Eine speziell auf elektrisches Fahren ausgerichtete Bildschirmfunktion ist die „Range-on-Map“-Darstellung. Auf einer Landkarte wird die Position des F800 dargestellt – und damit in Verbindung der Radius der entsprechenden Batteriereichweite. Eine ebenfalls mögliche Variante wird die noch erreichbaren Stromladestationen darstellen.
Das ungemein futuristisch wirkende Lenkrad des F800 Style ist ergonomisch durchdacht: Die charakteristischen und einzeln abstehenden Verdickungen im Mittelteil ermöglichen eine bequeme Position der Hände, gerade deshalb, weil bei aktiviertem Distronic Plus-Staufolge-Fahrassistent der Fahrer dazu angehalten ist, den permanenten Kontakt zum Lenkrad mit wenigstens einer Hand aufrechtzuerhalten. Dieses System lenkt selbsttätig und folgt bis Tempo 40 dem Vordermann, und es bremst auch autonom bis zum Stillstand ab. Lediglich das Wiederanfahren muss der Fahrer kurz selbst einleiten, ehe der Staufolge-Assistent erneut übernimmt und das nervende Stop-and-Go erträglicher gestaltet.
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Bereits sehr ausgereift wirkt das Zusammenspiel von 3,5-Liter-V6-Benziner (220 kW/300 PS) und dem 80 kW/109 PS starken Elektromotor. Gegenüber dem auf der aktuellen S-Klasse basierenden S 500 Plug-In-Hybrid ist der E-Motor unter der Fondbank montiert und nicht mehr dahinter. Rein elektrisches Fahren bleibt bis Tempo 120 möglich, allerdings darf dafür das Gaspedal nur zu 90 Prozent niedergedrückt werden. Im Fahrbetrieb bleibt der E-Motor so leise, dass sogar das Heizgebläse dominiert. Maximal 30 Kilometer Batteriereichweite sind die Zielvorgabe, bei sanfter Fahrweise kommt der F800 aber deutlich [foto id=“328455″ size=“small“ position=“left“]weiter. Beim rasanten Beschleunigen schaltet sich der Verbrennungsmotor unspektakulär zu. Das ist akustisch wahrzunehmen, funktioniert aber ruckfrei. Der Antriebskomfort im reinen E-Betrieb lässt sich sicher noch steigern – hier ist nach Aussage der Ingenieure noch Feinarbeit zu leisten.
Obwohl der F800 Style sichtbar noch eine Studie ist, wirkt er ausgesprochen leichtfüßig – insbesondere im direkten Vergleich zur Oberklasselimousine S 500 Hybrid. Dieser Blick in die Zukunft lässt nicht nur Forscherherzen höher schlagen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 27.10.2010 aktualisiert am 27.10.2010
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