Oberklasse-SUV aus Tuscaloosa

Mercedes-Benz GLS: Mehr fliegender Teppich als SUV

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Ist das noch ein Auto oder schon eine fahrbare Luxus-Couch? Der neue Mercedes-Benz GLS tritt in der Oberklasse der SUVs an. Mit viel Leder, Holz – sogar Kaminfeuer gibt es im Cockpit. Wir sind ihn schon gefahren. Born in the USA. Der GLS wird in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama gebaut. Macht Sinn, denn dort ist auch der Haupt-Absatzmarkt für das seit seiner Markteinführung mehr als 550.000 Mal verkaufte SUV. Jede Menge Autos und jede Menge Umsatz. Denn der neue GLS ist eine echte Wuchtbrumme – auch beim Preis.

Die S-Klasse unter den SUVs

Die Grundvariante kostet schon 85.923,50 Euro, allerdings dürfte der durchschnittliche Verkaufspreis für das Luxusgefährt aufgrund ihrer dann doch eher verwöhnten Klientel locker bei über 100.000 Euro landen. Deshalb legte man bei Mercedes schon zum Konstruktionsstart des neuen GLS die Messlatte auf luftige Höhe. Der neue Mercedes-Benz GLS sollte nichts weniger werden als die S-Klasse unter den SUVs. Und dann hat man wirklich alles reingepackt, was im Technikregal gut, teuer und vor allem neu ist.

Das fängt bei den Reifen schon an. Erstmalig gibt es nämlich 23-Zöller. Das geht weiter bis zu den LED-Scheinwerfern (112 Stück auf jeder Seite), die bis zu einer Länge von 650 Metern die Nacht taghell erleuchten. Und dann erst das ganz neue Spitzentriebwerk! Der V-8-Zylinder Biturbo ist der erste Benziner überhaupt, der mit einem 48-Volt-Bordnetz und einem so genannten Startergenerator ausgestattet ist. Das heiß nichts anderes, als dass der 489 PS starke Verbrenner noch von einer E-Maschine unterstützt wird. So kommen kurzfristig weitere 22 PS dazu. Das Entscheidende jedoch ist das zusätzliche Drehmoment von 250 Nm. Zusammen mit den vorhandenen 700 Nm geht das tonnenschwere Gerät damit ab wie ein Sportwagen. 5,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Urgewalt kombiniert mit der Kultiviertheit eines Achtzylinders - was die Ingenieure hier erschaffen haben, macht einfach Spaß. Selten hat man einen SUV mit so viel Leichtigkeit und Grandezza bewegt. Das ist schon mehr ein fliegender Teppich als ein Auto.

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Voller technischer Spielereien

Bei dem neuen Zwitter-Antrieb geht es aber nicht alleine um Leistung, sondern auch um den Verbrauch. Durch die Segelfunktion und das teilweise Abschalten der Zylinder soll sich der Durst bei rund 10 Litern einpendeln. Was grundsätzlich möglich ist, allerdings ist die Verführung schon sehr groß, die 500 Pferdestärken viel zu oft gemeinsam auf die Straße zu schicken. Der C02-Ausstoß liegt dabei zwischen 223 und 230 g/km. Für den eurasischen Markt und China bietet Mercedes natürlich auch Sechszylinder-Diesel-Maschinen: Den 350d mit 272 PS und den 400d mit 330 PS. Hier wird die Schadstoffnorm 6d schon erfüllt, die Verbräuche sollen bei rund 8 Litern liegen.

Aber auch sonst steckt der Mercedes-Benz GLS voller technischer Spielereien, die vor allem eine Aufgabe haben: den Komfort zu heben. Die Waschstraßen-Funktion zum Beispiel. Sie wurde aus der Not geboren. Weil das Auto immer größer wurde und schon in manchen Reinigungsbetrieb nicht mehr richtig hineinpasste, kam ein findiger Techniker auf den Trick, das Fahrwerk einfach so hoch wie möglich zu fahren, um bei der Spurweite noch ein paar Millimeter herauszuholen. Neben diesem "Schrumpfeffekt" in der Breite können auf diese Weise auch vom Einsatz im Gelände stark verschmutzte Radkästen besser gereinigt werden.

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Burmester-Soundsystem mit Sprachverstärkung

Dazu kommen dann noch so praktische Funktionen wie das automatische Schließen von Fenstern und Sonnendach sowie das Einklappen der Außenspiegel. Gleichzeitig schaltet sich die 360-Grad-Kamera automatisch dazu, um das Einfahren in die Waschstraße zu erleichtern. Und das alles mit einem einzigen Knopfdruck.

Auch bei der Verständigung hat man an die Trickkiste gegriffen. Weil die Passagiere in dem 5,21 Meter langen Auto (Radstand 3,14 Meter) schon relativ weit auseinander sitzen, besteht die Gefahr, dass Fahrer und Beifahrer bei hohen Geschwindigkeiten die Mitfahrer in der letzten Reihe nicht mehr verstehen. Im optionalen Soundsystem von Burmester gibt es deshalb eine eingebaute Sprachverstärkung, so dass man das Gefühl hat direkt nebeneinander zu sitzen.

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Auch in der zweiten Reihe wie in der ersten fühlen

Apropos Sitzen. Das ist dank der hier serienmäßigen Luftfederung Airmatic schon grundsätzlich mehr ein Schweben. Wer dann noch ein paar Tausender mehr locker machen kann, sollte sich auf jeden Fall den Komfort der E-Active Body Control gönnen. Wie schon beim kleineren Schwestermodell, dem Mercedes-Benz GLE, können die Feder- und Dämpferkräfte an jedem Rad individuell geregelt werden. In Millisekundenschnelle werden so alle Bodenwellen, Unebenheiten auf dem Asphalt, ja sogar kleine Schlaglöcher weggebügelt.

Und auch in der zweiten Reihe darf man sich jetzt wie in der ersten fühlen. Erstmalig gibt es Einzelsitze, die mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet sind. Also Leder sowieso, voll elektrisch verstellbar und dann kommt ja noch die von vielen so geschätzte Massagefunktion dazu. Das alles kann bequem mit einem 7-Zoll-Tablet gesteuert werden, das in der Mittelarmlehne untergebracht ist. Von hier aus lässt sich auch die 5-Zonen-Klimaanlage für das ganze Auto bedienen, Navidaten abrufen oder man stellt die zahlreichen Unterhaltungsfunktionen des MBUX ein, die auf den zusätzlichen zwei 11,6-Zoll großen Bildschirmen abrufbar sind. Internet, TV, Social Media.

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Körper und Geist sollen entspannt und revitalisiert werden

Rekordverdächtig ist auch die Zahl der USB-Anschlüsse. Elf gibt es davon - wenn nicht jeder zwei Handys auf die Reise mitnimmt, dann reicht das locker. Und dann ist da noch die Sache mit dem Lagerfeuer. Natürlich nur auf dem großen Zentralbildschirm. Es ist Bestandteil des so genannten Energizing Komfort-Programms. Um Fahrer und Beifahrer auf langen Strecken zu entlasten, werden spezielle Lichtstimmungen im Auto und auf dem Bildschirm erzeugt. Kombiniert mit einer speziellen Musik und der entsprechenden Massage sollen Körper und Geist entspannt und revitalisiert werden. Dazu gehört auch das digitale Lagerfeuer. Wenn man jetzt noch ein Steak darauf grillen könnte ...

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