Mercedes internationalisiert Einkauf

Mercedes-Benz internationalisiert den Einkauf

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Mercedes-Benz stellt seinen Einkauf auf eine globale Basis.„Vor allem in Wachstumsregionen entwickeln wir gezielt leistungs- und wettbewerbsfähige Zulieferer als neue Partner“, sagt Dr. Klaus Zehender, im Bereichsvorstand Mercedes-Benz Cars verantwortlich für Einkauf und Lieferantenqualität. Das Ressort Einkauf und Lieferantenqualität Mercedes-Benz Cars mit weltweit rund 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortet ein jährliches Einkaufsvolumen im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich.

C-Klasse als erste Baureihe

Die erste Mercedes-Benz-Baureihe, die von der verstärkten internationalen Aufstellung profitiert, ist die C-Klasse. Die Limousine wird erstmals auf vier Kontinenten produziert – im Verbund zwischen dem Lead-Werk in Bremen, dem südafrikanischen Werk East London, dem US-Werk in Tuscaloosa sowie dem chinesischen Produktionsstandort BBAC (Beijing Benz Automotive Co.) in Peking. Die Auslandswerke werden zu einem hohen Anteil von lokalen Zulieferern mit Teilen versorgt. „Die produktionsnahe Beschaffung leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Wirtschaftlichkeitsziele. Mit der neuen C-Klasse haben wir die Lokalisierung in China und Südafrika im Vergleich zum Vorgängermodell weiter erhöht und im NAFTA-Raum aus dem Stand einen hohen Lokalisierungsgrad erzielt“, erläutert Zehender.

60 Prozent „Local-Content-Anteil“ in China

In China liegt der so genannte Local-Content-Anteil der Fahrzeug- und Motorenproduktion im BBAC-Werk Peking nun bei rund 60 Prozent. Bis heute wurden rund 250 lokale Zulieferer erfolgreich entwickelt, und unter den zehn größten Lieferanten von Mercedes-Benz sind drei rein chinesische Unternehmen. Der lokale Fertigungsanteil im US-Werk Tuscaloosa, wo zusätzlich zur traditionellen SUV-Produktion mit der C-Klasse erstmals eine Limousine vom Band läuft, liegt aktuell bei rund 60 Prozent, und auch die lokale Beschaffung in Südafrika wird sich – vergleichbar berechnet – dieser Größenordnung weiter annähern. Generell gibt es zur Lokalisierung keine abstrakten Zielquoten – entscheidend ist vielmehr, dass für jeden Vergabeumfang das Optimum von Teilepreis, Logistikkosten und Werkzeugkosten durch eine lokale oder globale Vergabe erreicht wird, so Dr. Klaus Zehender.

besondere Rolle für China, den USA und Südafrika

Für die verstärkte Lokalisierung spielen vor allem die Einkaufsstandorte in China, den USA und Südafrika eine wichtige Rolle, deren Aufgaben und Verantwortung gestärkt wurden: Als so genannte Hubs sind sie in ihrer jeweiligen Region umfassend für das Lieferantenmanagement und die Kaufteilequalität verantwortlich. Jedes Werk wird von spezifischen lokalen Lieferanten (Local Source) versorgt. Weitere Umfänge werden global von einem zentralen Lieferantenstandort (Central Source) oder von einem Lieferanten mit Standorten in der Nähe der Mercedes-Benz-Werke (Follow Source) bereitgestellt. So sind auch bei der C-Klasse bewährte Partner aus Deutschland dabei. Der High-End Audiospezialist Burmester beispielsweise zeichnet für das Premium-Soundsystem verantwortlich. Der Schaltsystem-Spezialist Marquard produziert in Deutschland alle Schließsysteme für die Baureihe. Ebenso global liefert aus Deutschland heraus Mattes & Ammann als Vorlieferant alle Dekorstoffe für Himmel und Säulen. Das Abgassystem, das aufgrund seiner Größe für alle vier Werke wirtschaftlich zwingend nur dezentral bereitgestellt werden kann und gleichzeitig sequenzgenau geliefert werden muss, stammt von Boysen: Das Schwarzwälder Unternehmen hat für die Fertigung der Systeme in unmittelbarer Nähe zu den vier C-Klasse-Produktionsstätten neue Standorte errichtet und damit seine eigene internationale Präsenz ausgebaut.

Wachstumsstrategie Mercedes-Benz 2020

Hintergrund der Neuausrichtung des Ressorts einschließlich der Integration von Einkauf und Lieferantenqualität ist die Wachstumsstrategie Mercedes-Benz 2020 und die zunehmende Komplexität des Geschäfts. So steigen derzeit nicht nur die absoluten Stückzahlen: Mercedes-Benz wird bis 2020 weltweit über 30 Modelle auf den Markt bringen – darunter mindestens elf ohne direkten Vorgänger. Weitere Herausforderungen sind die Vielfalt von Fahrzeug- und Antriebsvarianten.

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