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Mercedes-Benz ordnet die Aktivitäten der weltweiten Pkw-Fertigung neu und stärkt seine deutsche Pkw-Standorte mit Milliardeninvestitionen. Allein in diesem Jahr stemmt Mercedes-Benz 18 Neuanläufe an acht Standorten weltweit, darunter der Produktionsstart der neuen C-Klasse Limousine auf vier Kontinenten. Bis 2020 bringt der Autobauer zusätzlich zwölf Modelle ohne Vorgänger auf den Markt.Neben dem Ausbau der internationalen Aktivitäten stärkt Mercedes-Benz die deutschen Werke in diesem Jahr mit Investitionen von mehr als drei Milliarden Euro. Im Werk Sindelfingen werden über eine Milliarde Euro vor allem für zukünftige Fahrzeuge investiert. Eine weitere Milliarde fließt in das Stammwerk Untertürkheim, unter anderem für die Erweiterung der Motorenproduktion. Mit rund 750 Millionen Euro wird die Kapazität des Werks Bremen ausgebaut. Weitere Mittel fließen auch in das Kompaktwagenwerk Rastatt, wo die vollelektrische B-Klasse Electric Drive ohne Änderung der Taktzeiten in die Serienfertigung integriert ist. Die neue Fertigungsorganisation Mercedes-Benz Cars Operations basiert auf weltweiten Produktionsnetzwerken sowie der zentralen Verantwortung von Logistik und Qualität. „Wir kommen aus einer Produktionswelt, in der einzelne Werke weitgehend autonom agiert haben. Nun ordnen wir die Fertigung nach Produktarchitekturen – unabhängig vom Standort“, erklärte Schäfer. Bei diesen Produktarchitekturen handelt es sich um die Heckantriebs-Architektur (MRA), die Frontantriebs-Architektur (MFA), die Architekturen für SUV (MHA) und Sportwagen (MSA) sowie die Powertrain-Architektur (MPA). Im globalen Produktionsverbund steuert Bremen als so genanntes Lead-Werk die Fertigung der C-Klasse – von der Werkzeugstrategie über die Schulung der Kollegen aus internationalen Standorten bis hin zur Produktqualität. So stellt das Unternehmen sicher, dass von Anfang an Top-Qualität an allen Produktionsstandorten gewährleistet ist. Insgesamt wurden rund 500 Mitarbeiter aus den Auslandswerken intensiv geschult, um als Multiplikatoren ihr Wissen in ihren jeweiligen Stammwerken weiterzugeben. Durch globale Produktionsnetzwerke rückt Mercedes-Benz näher an die jeweiligen Märkte und Kunden heran und kann auf Nachfrageänderungen schneller reagieren, indem die Fertigung in den einzelnen Werken angepasst wird. Gleichzeitig werden durch die Fertigung in einem anderen Währungsraum Schwankungen der Wechselkurse ausgeglichen. Dazu gehört unter anderem, dass verschiedene Varianten vom gleichen Band laufen, Anlagen über mehrere Fahrzeuggenerationen hinweg genutzt werden und Arbeitszeiten variabel an die jeweilige Nachfragesituation angepasst werden können. Durch die Standardisierung und Modularisierung der Werke will Mercedes-Benz den Investitionsbedarf begrenzen und die Fixkosten senken. Eine wichtige Rolle in der Wachstumsstrategie von Mercedes-Benz 2020 ist der Ausbau von Kooperationen, die Gründung von Produktions-Joint Ventures sowie die Nutzung von Kapazitäten bei Auftragsherstellern. Ende Juni hat Daimler die Gründung eines Produktions-Joint Ventures mit der Renault-Nissan-Allianz angekündigt und damit die bestehende Kooperation erweitert. Die Partner werden in einem neuen Werk im mexikanischen Aquascalientes die neue Kompaktwagengeneration produzieren. Die Gesamtkapazität beläuft sich auf 300 000 Einheiten pro Jahr. (ampnet/nic)
geschrieben von auto.de/(MO) veröffentlicht am 10.09.2014 aktualisiert am 10.09.2014
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