Mercedes-Benz

Mercedes-Benz SLK 55 AMG – Einfach mal abschalten

In Sachen Leistung und Dynamik legt die schnelle Mercedes-Tochter AMG im Vergleich zu normalen Modellen der Marke mit dem Stern immer gern gleich mehrere Schippen obendrauf. So auch beim neuen Roadster SLK. Wem die vom Mutterhaus angebotenen maximal 306 PS (im SLK 350) nicht ausreichen, wird ab Januar beim SLK 55 AMG fündig. Hier gibt es 310 kW/422 PS, tolle Optik, ebensolche Fahrleistungen und mit der Zylinderabschaltung für den V8-Benziner sogar ein echtes technisches Highlight. Dass dies alles seinen Preis hat, versteht sich von selbst. AMG ruft 72.590 Euro als Basisangebot auf, über 20.000 Euro mehr als für den stärksten Serien-SLK. Ist der Aufpreis in der Größenordnung eines gut motorisierten und ausgestatteten Kompaktwagens gerechtfertigt?

Zunächst ist ein AMG-Modell natürlich auch immer ein Hingucker. Der mit den typischen [foto id=“389463″ size=“small“ position=“right“]AMG-Insignien, wie Schürzen, Spoiler und große Lufteinlässe, an Front, Heck und Seite versehene SLK macht da keine Ausnahme. Mit den an den Vorderkotflügeln angebrachten Lüftungsgittern wagen die Affalterbacher sogar eine kleine Reminiszenz an den Kult-Roadster 300 SL, eine nette Idee, die allerdings auch schon beim Supersportler SLS umgesetzt wurde. Darunter weist der Schriftzug „V8 AMG“ die übrigen Verkehrsteilnehmer dezent darauf hin, mit welcher Art von Potenz man es hier zu tun hat.

Die Optik verspricht also viel und die Technik muss es einhalten. Das Besondere an diesem SLK ist nicht das vom gleichgroßen Biturbo-Motor [foto id=“389464″ size=“small“ position=“right“]abgeleitete Aggregat an sich, sondern die Tatsache, dass er über eine Zylinderabschaltung verfügt. Im Teillastbereich werden vier der acht Töpfe abgeschaltet. Das hört sich einfach an und ist als Idee auch nicht neu, für die Ingenieure aber eine technische Herausforderung der besonderen Art. Denn merken darf der Fahrer eines so teuren Fahrzeugs von den Aktivitäten unter der vor ihm liegenden langen Motorhause natürlich nichts. Vor allem, wenn er wieder Leistung abfordert und sich die vier in die Pause geschickten Zylinder wieder zuschalten, muss dies schnell und komfortabel geschehen. Unsere Testfahrt zeigte: Dies hat Mercedes/AMG tatsächlich gut hinbekommen, manchmal half uns nur der Blick auf das Hauptmenü, denn hier wird mit „ECO4“ oder „ECO8“ angezeigt, in welchem Modus man sich gerade befindet.

Das Kürzel ist allerdings auch ein Hinweis darauf, dass die Zylinderabschaltung nur im Eco-Modus „C“ funktioniert. Wer das Fahrprogramm „S“ für Sport oder „M“ für Manuell wählt, befindet sich in besonders fahrdynamischen Modi, wo es stets mit acht Zylindern und auch immer ohne Start-Stopp zur Sache geht. Auch wenn man das Stahldach des SLK AMG öffnet bleibt der Motor im V8, mit nur wenigen Ausnahmen z.B. im Schubbetrieb.

Der Fahrer hat also die Wahl und er wird es im Alltag wahrscheinlich bei „C“ [foto id=“389465″ size=“small“ position=“right“]belassen, denn dann lässt sich richtig Sprit sparen. Der Normverbrauch von 8,4 Litern, rund 30 Prozent weniger als beim alten SLK AMG, ist für einen Motor dieses Kalibers schon eine Sensation, aber man kann bei entsprechender Fahrweise, etwa im Stadtverkehr oder beim Cruisen auf der Landstraße, auch tatsächlich nahe an diesen Wert gelangen. Zumal im Vierzylinder-Betrieb noch 230 Newtonmeter an Drehmoment für den Antrieb der Hinterräder zur Verfügung stehen und der SLK AMG so nicht zur Spaßbremse wird. Für das große Vergnügen muss man dann allerdings über das Gaspedal wieder alle Zylinder anfordern oder gleich eines der dynamischen Fahrprogramme wählen. Dann ist es natürlich auch mit dem Sparen vorbei und ein Durchschnittsverbrauch von 12 Litern schnell erreicht.

Aber bei einem SLK, und sei er auch von AMG veredelt, geht es ja nicht nur um Leistung. Ein Roadster steht vor allem für Fahrspaß und für Cabrio-Freiheit. Und die lässt sich mit dem 5,5-Liter-Aggregat und der von AMG angepassten Siebengang-Automatik auch erleben. Das macht vor allem auf kurvigen Strecken oder bei Bergfahrten einen Riesenspaß. Zumal dank der mit Klappen versehenen Sportauspuffanlage auch der Sound stimmt – allerdings nur, wenn alle acht Zylinder arbeiten.

Wer sein Vergnügen trotzdem eher über Höchsttempo definiert, für [foto id=“389466″ size=“small“ position=“right“]den hält AMG noch ein kleines Extra bereit: Wie bei allen Modellen der Edelschmiede gibt es auch für den SLK ein sogenanntes „Drivers Package“, in diesem Fall für 3.213 Euro. Wer dies bestellt wird sich meist weniger für das darin enthaltende Fahrertraining interessieren, als für die Heraufsetzung der Höchstgeschwindigkeit. 280 km/h rennt der Roadster dann – und wird bei Sonnenschein damit zu einer Art rasendem Solarium.

Kurzcharakteristik:

Alternative zu: mit dieser Motorisierung in diesem Segment konkurrenzlos
Passt zu: Menschen, die unter „Schnellbräunung“ kein Solarium verstehen
Sieht gut aus: von der Seite, mit dem V8-Zeichen unter den Kiemen

Mercedes-Benz SLK 55 AMG – Technische Daten:

Länge: 4,15 Meter
Breite: 1,82 Meter
Höhe: 1,30 Meter
Radstand: 2,43 Meter
Kofferraumvolumen: 335 Liter (bei geschlossenem Verdeck) / 225 Liter bei geöffnetem Verdeck
Motor: Achtzylinder-Saugmotor mit Zylinderabschaltung
Hubraum: 5.461 ccm
Leistung: 310 kW/422 PS
maximales Drehmoment: 540 Nm bei 4.500 U/min
0-100 km/h: 4,6 s
Vmax: 250 km/h (abgeregelt)
Durchschnittsverbrauch: 8,4 Liter je 100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 195 g/km
Preis: ab 72.590 Euro

 

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