Apple Watch

Mercedes macht die Apple Watch zur Navigationshilfe

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Vielreisende wissen es: Schwierig bei längeren Autofahrten sind nicht die vielen hundert Kilometer bis zum Ziel, sondern eigentlich nur die letzten Meter, auf denen es unübersichtlich wird. Mercedes hat nun eine App für die Apple Watch entwickelt, die den Suchenden sicher bis zum Ziel führt, auch wenn das in einer Fußgängerzone liegt und das Auto daher zuvor geparkt wurde. Die Älteren wussten ja früher, wo es lang geht: Vor der langen Tour, von zum Beispiel Köln nach Stuttgart, wurde einmal auf den Straßenatlas geschaut und sich die Strecke eingeprägt. Oder die wichtigen Punkte notiert. A3 runter bis Frankfurt, klar, dann am Mönchshof-Dreieck auf die A67 und die immer Richtung Süden. Auf die A6 wechseln und an Hockenheim vorbei, am Kreuz Weinsberg auf die A81 und dann rein in die Schwaben-Metropole über die Ausfahrt Zuffenhausen und die Bundesstraße 10 in Richtung Zentrum - Achtung, stationäre Blitzer im Rechtsknick! Die letzten Kilometer dann, schon im Stuttgarter Verkehrs-Chaos gefangen, ließen sich auch irgendwie meistern. An der Tankstelle nach dem Weg fragen, irgendwie in die Nähe des Zieles manövrieren, parken, erneut fragen und die letzten Meter laufen - passt schon. Die Jugend lernt: Es ging auch ohne Navigationssystem. Das hilft uns ja aktuell sehr gut auf den langen Etappen, warnt vor Staus und schlägt Umleitungen vor. Doch die Mühsal des letzten Kilometers, sie blieb ja. Denn wenn das Ziel zum Beispiel in einer Fußgängerzone liegt oder in einem Viertel, wo sich mit viel Glück sieben Querstraßen entfernt ein legaler Parkplatz finden lässt, sind die letzten paar hundert Meter genau so ungewiss wie in grauer Vorzeit. Denn das Navigationssystem, es ist ja im Auto. Moderne Smartphones sind da eine Hilfe - oder eben intelligente Applikationen für mobile Endgeräte oder die neue Apple Watch. Mercedes-Benz, schon lange vor der iPhone-Ära Vorreiter bei der Integration des iPod ins Fahrzeug, hat nun eine App entwickelt: Die "Companion-App" verknüpft die Apple Watch mit dem Fahrzeug und verspricht eine komfortable und sichere Tür-zu-Tür-Navigation. Schon zuhause lässt sich auf der Apple Watch per Spracheingabe das Ziel bestimmen. Dreht der Fahrer nun den Zündschlüssel oder drückt auf den Startknopf, wird dieses Ziel an das Navigationssystem des Autos übertragen und kann mit einem Klick ausgewählt werden. Nun läuft die Zielführung wie gehabt, bis das Auto geparkt wird. Zündung aus - und die Navigationsaufgabe wird vom Auto wieder an die Apple Watch übertragen. So findet auch der Fußgänger ohne Umwege zum Ziel. Natürlich lassen sich durch Spracheingabe auch Sonderziele wählen. Kinos, Bars oder Hotels erscheinen dann in einer übersichtlichen Liste mit Entfernungsangaben, aus der man per Druck aufs Uhren-Display wählen kann. Darüber hinaus lässt sich auch wählen, ob der Weg zu Fuß zumutbar ist - oder ob es doch lieber das Auto sein soll. Den Standort des Autos speichert die Uhr nach dem Abschließen und leitet den Nutzer auch zu Fuß wieder zu ihm zurück. Weitere Anwendungen sind absehbar, etwa das Abfragen von Kraftstoffreserve und Reichweite oder der Check, ob Fenster und Türen des Autos geschlossen sind. Ob sie alle verfügbar sind, wenn die Companion App im Herbst in der C- und der S-Klasse startet, ist noch unklar. Doch übers Internet können neue Funktionen ja ohne Umstände geladen werden. Klingt alles sehr überzeugend und durchdacht. Romantiker könnten allerdings bemängeln, dass man nun so gar keine fremden Leute mehr kennenlernt, weil es wirklich keinen Grund mehr gibt, sie auf den letzten Metern nach dem Weg zu fragen.
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