Mercedes-Benz

Mercedes mit ganzheitlicher Strategie: Spirale beim Verbrauch zurückdrehen

Stuttgart – „Auf die Entwicklung der Kraftstoffpreise haben wir als Autohersteller leider keinen Einfluss, anders sieht das beim Kraftstoffverbrauch unserer Fahrzeuge aus“, sagt Michael Krämer jetzt bei der Fahrvorstellung des neuen E300-Bluetec-Dieselhybriden in Stuttgart. „Hier“, so der C- und E-Klasse-Programmmanagement-Leiter bei Mercedes, „wollen und können wir die Spirale zurückdrehen.“

Nicht weniger Auto

Die Stuttgarter sprechen von einer Effizienzoffensive. Die sei, so Krämer, sehr breit angelegt und laufe sehr erfolgreich auf vollen Touren. Den Angaben zufolge hat Mercedes innerhalb von nur rund zwei Modellzyklen den schädlichen Kohlendioxid-Ausstoß seiner Flotte[foto id=“412586″ size=“small“ position=“left“] um 35 Prozent gesenkt. „Mehr als jeder andere Premiumhersteller“, schickt Krämer unter Hinweis darauf hinterher, von den Kunden dabei „keinen Verzicht im Sinne von weniger Auto“ zu verlangen.

Durch intelligente Technologie

Stattdessen setze man auf Effizienzsteigerung durch mehr intelligente Technologie – „und das durchgängig in allen Baureihen“. Bei oft höherer Leistung würden Autos mit dem Stern immer sparsamer und stellten heute in vielen Fahrzeugklassen den amtierenden Effizienzchampion.

Vor allem Volumenmodelle, …

Besonderes Augenmerk richten die Stuttgarter dabei natürlich auf ihre Volumenmodelle. So soll sich der 1,6-Liter-Turbo beim neuen C-Klasse-Einstiegsbenziner, dem C180 BlueEfficiency, mit im Mix zumindest laut Datenblatt 5,8 Litern begnügen, rund einen Liter weniger als der Vorgänger, was pro Kilometer einer Kohlendioxid-Minderung von 21 Gramm entspricht. Parallel [foto id=“412587″ size=“small“ position=“left“]dazu hat Mercedes in Genf den E220 BlueEfficiency-Turbodiesel mit 4,5 Litern und 119 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß vorgestellt, ebenfalls zehn Gramm oder fast acht Prozent weniger als zuvor. Die neue A-Klasse soll bei 99 Gramm starten.

… aber auch SL und sogar AMG

„Und um das Bild komplett zu machen“, fügt Krämer den neuen SL mit einem bis zu 30 Prozent geringeren Benzinkonsum hinzu. „Das gilt“, so der Mercedes-Mann, „übrigens auch für die bärenstarke AMG-Version.“

Zusätzliche Appetitzügler

Erreicht wird das zunächst durch Verbesserungen am Motor selbst, Stichwort Downsizing, also Hubraum-Verkleinerung in Verbindung etwa mit Direkteinspritzung und Turboaufladung. Für den neuen neuen 1,6-Liter-A-Klassen-Benziner kündigt Mercedes als weitere Neuerung die Camtronic an. „Durch die Verstellung des Ventilhubs auf der Einlassseite wird die Frischgasmenge im Teillastbereich begrenzt“, erklärt Krämer, „und damit der Verbrauch gesenkt.“ Als zusätzlichen Appetitzügler setzen die Stuttgarter die [foto id=“412588″ size=“small“ position=“right“]Zylinderabschaltung ein, entwickelt für besonders sportliche und leistungsstarke Modelle wie den SLK 55 AMG.

Weiteres Sparpotenzial

Auch an der Peripherie der Motoren gibt es Optimierungsmöglichkeiten wie abschaltbare Wasserpumpen oder elektrische Servolenkungen. Weiteres Sparpotenzial hat sich Mercedes laut Krämer bei den Getrieben erschlossen. So soll die verfeinerte Siebengang-Automatik je nach Modell bis zu sieben Prozent Sprit sparen. In der neuen A-Klasse legen die Stuttgarter mit der Doppelkupplungsautomatik nach. Die inzwischen teilweise schon serienmäßige Eco-Stopp/Start-Funktion ist für Krämer ein „wichtiger Schritt in Richtung Elektrifizierung des Antriebsstrangs“.[foto id=“412589″ size=“small“ position=“left“]

Jedes Gramm zählt

Bei der Kohlendioxid-Verringerung zähle jedes einzelne Gramm, betont der Experte. Deshalb verfolge man einen ganzheitlichen Ansatz, der auch den Feinschliff an der Karosserie beinhalte. Das erstmals beim neuen, um bis zu 140 Kilo abgespeckten Luxusroadster SL zum Einsatz kommende Konzept nennen die Stuttgarter „3D Body Engineering“. Dabei geht es um die Grundlage für klassenbeste Aerodynamik genauso wie um intelligenten Leichtbau, Motto „Das richtige Material am richtigen Platz“, einschließlich der Verwendung von Aluminium, Magnesium und Karbon, und, so Krämer, um bestmögliche Sicherheit.

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