Mercedes-Benz

Mercedes SL mit aggressivem Blick

Zurück zu den eigenen Wurzeln zieht es den Mercedes-Benz SL. Im Rahmen einer großen Modellpflege trägt das Design des Luxus-Roadsters deutliche Züge seines 50er-Jahre Urahns. Dabei wirkt er bulliger als sein eher eleganter Vorgänger.

 

Mehr Leistung – weniger Verbrauch

Auch die Motoren haben eine Leistungsspritze erhalten, und das bei weniger Verbrauch. Abgerundet wird das aufwendige Facelift durch einen erstmals angebotenen V6-Einstiegsmotor. So reicht die Bandbreite des Motorenangebots nun von 170 kW/231 PS bis 450 kW/612 PS; die Preisliste startet bei 79 970 Euro und endet bei 186 150 Euro. Erhältlich ist der flotte Stern in Deutschland ab Anfang April.

Exterieur

Der komplette Vorderwagen des Zweisitzers mit Stahl-Klappdach kommt in neuem Design daher. Statt der Doppelrundscheinwerfer blicken nach der Überarbeitung zwei weit in die Kotflügel eingelassene Scheinwerfer aggressiv nach vorn. Den deutlich breiteren und steiler stehenden Kühler ziert neben dem Stern der Marke eine einzelne Chrom-Lamelle – genauso wie beim Ur-SL.

Ebenfalls ein Zitat sind die beiden Finnen auf der Motorhaube, die ursprünglich nötig waren, um den Motor unter die Haube zu bekommen, heute aber nur noch der Zierde dienen. Am Heck setzt ein angedeuteter Diffusor neue Akzente.

V6-Ottomotor…

Auch das Fahrverhalten ist eine Idee sportlicher geworden. So verfügt der V6-Ottomotor im 350 SL nun nach umfangreichen Arbeiten am Zylinderkopf über 44 PS mehr Leistung. Er schöpft aus unveränderten 3,5 Liter Hubraum 232 kW/316 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 360 Nm bereit. Der Saugmotor dreht seidenweich und willig hoch, schiebt den immerhin 1,8 Tonnen schweren Roadster ab 4 000 Umdrehungen mit Wucht nach vorne und erreicht rund 1 000 Touren später die maximale Beschleunigungskraft. Die sanft schaltende Siebengang-Automatik absolviert den Spurt von null auf 100 km/h in 6,2 Sekunden. Bei 250 km/h wird der Vortrieb wie üblich elektronisch abgeregelt. Trotz des Leistungszuwachses verbraucht der Sechszylindermotor laut Hersteller 0,4 Liter Super weniger als bislang.

 

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Weitere Motorisierungsvarianten

Alternativ erstmals im Angebot ist ein 170 kW/231 PS starker V6-Saugmotor. Komplettiert wird die Palette durch einen V8-Motor mit 285 kW/388 PS, ein 380 kW/517 PS starkes V12-Triebwerk sowie zwei AMG-Hochleistungsversionen mit 386 kW/525 PS aus acht Zylindern sowie 450 kW/612 PS aus zwölf Zylindern.

Fahreigenschaften & Ausstattung

Ein kompromissloser Sportwagen ist der SL jedoch nicht geworden, auch wenn er für ein Auto seiner Größe und seines Gewichts durchaus agil ist. Mit der neu entwickelten rein mechanischen Direktlenkung und dem gewohnten Heckantrieb lässt er sich sehr exakt um Kurven zirkeln und gibt sich dabei ausgesprochen gutmütig. Die straffe Federung hält ihn sicher in der Spur, ohne die Insassen die Härten der Straße spüren zu lassen. Für zusätzlichen Komfort sorgen zahlreiche Ausstattungsoptionen, die das offene Fahren so angenehm wie möglich machen. So ist nun der aus dem kleinen Bruder Mercedes SLK bekannte „Air Scarf“ erhältlich, ein Heizgebläse in der Kopfstütze, das Fahrer und Beifahren den Nacken wärmt und einen Schal unnötig macht. Die sehr gut geschnittenen Sportsitze lassen sich zudem auf Wunsch beheizen oder kühlen und geben ihren Insassen sogar eine Rückenmassage. Wer auch bei Regen auf den Anblick des Himmels nicht verzichten mag, kann ein Glasdach ordern.
Neu auf der Optionsliste ist ein intelligentes Lichtsystem, das die Ausrichtung des Bi-Xenon-Scheinwerfer-Lichtkegels der Fahrsituation anpasst und unter anderem auch über eine Abbiegelicht-Funktion verfügt.

Nichts zu bemängeln…

Erhalten geblieben sind nach dem Facelift die Punkte, mit denen bereits der Vorgänger zu überzeugen wusste. So ist das Geräuschniveau auch bei offener Fahrt angenehm niedrig, der Fahrtwind wird durch das serienmäßige Windschott an den Insassen vorbei gelenkt, ohne dass dabei das Cabrio-Gefühl verloren geht. Das Stahlklappdach ist schnell ein- und ausgefahren, und macht auch geschlossen eine gute Figur. Das Platzangebot des Kofferraums ist zwar naturgemäß begrenzt, dafür steht hinter den Sitzen zusätzlicher Stauraum zur Verfügung. An Materialqualität und Verarbeitung von Karosserie und Innenraum gibt es nicht das geringste zu bemängeln.

[foto id=“11550″ size=“small“ position=“left“]Fazit

Auch wenn man es ihm nun nicht mehr direkt ansieht, stellt der Mercedes SL immer noch die komfortable und souveräne Alternative in der Klasse der Premium-Sportwagen, in der auch ein BMW 6er oder ein Porsche 911 antreten.

Bis zur Einführung der nächsten SL-Generation dürfte das neue Design und ebenso der neue Einstiegsmotor des jetzt überarbeiteten Modells die Nachfrage nach dem offenen Luxusgefährt entsprechend hoch halten.

Technische Daten Mercedes-Benz SL

– Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,56 Meter/1,82 Meter/1,32 Meter/2,56 Meter,
– Kofferraumvolumen 339 Liter (geschlossen) 235 Liter (bei geöffnetem Verdeck), Gewicht 1 825 kg, Zuladung 295 kg;

SL 280: 3,0-Liter-V6-Ottomotor mit 170 kW/231 PS, max. Drehmoment 300 Nm zwischen 2 500 U/min und 5 000 U/min, null auf 100 km/h in 7,8 Sekunden,
– Höchstgeschwindigkeit 250 km/h,
– Verbrauch 9,4 Liter Super;
– Preis ab 79 970 Euro;

SL 350: 3,5-Liter-V6-Ottomotor mit 232 kW/316 PS, 360 Nm bei 4 000 U/min, null auf 100 km/h in 6,2 s,
– Höchstgeschwindigkeit 250 km/h,
– Verbauch 9,9 Liter Super;
– Preis ab 86 570 Euro;

SL 500: 5,5-Liter-V8-Ottomotor mit 285 kW/388 PS, 530 Nm bei 2 800 – 4 800 U/min, null auf 100 km/h in 5,4 s,
– Höchstgeschwindigkeit 250 km/h,
– Verbauch 11,9 Liter Super;
– Preis ab 108 700 Euro;

SL 600: 5,5-Liter-V12-Ottomotor mit 286 kW/517 PS, 830 Nm bei 1 900 – 3 500 U/min, null auf 100 km/h in 4,5 s,
– Höchstgeschwindigkeit 250 km/h,
– Verbauch 13,9 Liter Super;
– Preis ab 146 850 Euro.

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