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Auf dem Allrad-Versuchsgelände der Daimler AG in Ötigheim geht es meist recht langsam zu, sehr langsam sogar. Es geht schließlich darum, Streckenprofile zu meistern, vor denen andere Fahrzeuge kapitulieren. Es geht um Grip, um Traktion, um die Bewältigung von 80-Prozent-Steigung. Es geht um Fahrwerksverwindung, die einem Normal-Chassis die Nieten aus dem Rahmen zieht.
All das macht das Testgelände zur idealen Spielwiese für den neuen Zetros. Daimlers Allradler positioniert sich zwischen dem Unimog und der Axor-Baureihe. Er ist ein Haubenfahrzeug, einfacher in seiner Technik [foto id=“149248″ size=“small“ position=“right“]aber deutlich schwerer und nutzlaststärker als der Unimog. Zusammengebaut wird er praktisch in Handarbeit in der gleichen Halle des Wörther Lkw-Werks, in der auch die Unimogs und der Entsorgungsspezialist Econic entstehen. Die Stückzahlen sind derzeit übersichtlich: Gerade mal 16 Fahrzeuge, überwiegend Econics, verlassen pro Schicht die Manufaktur. Mit dem Zetros will Mercedes dem Bereich „Special Trucks“ mehr Leben einhauchen. Das Zeug dazu hat das Fahrzeug. Neben der Kundschaft im militärischen Bereich warten Branchen wie Bergbau, Energie, Exploration, aber auch Feuerwehr, Katastrophenschutz und die Kommunen auf einen so nutzlaststarken Allrad-Arbeiter.
Die Fahrgestell-Tragfähigkeiten liegen deutlich über denen des Unimogs: Zehn Tonnen bleiben beim Zetros-Zweiachser für Aufbau und Nutzlast, 16 Tonnen beim Dreiachser. Einziges Triebwerk ist der hubraumvergrößerte Reihensechszylinder [foto id=“149249″ size=“small“ position=“left“][foto id=“149250″ size=“small“ position=“left“]der 906-Baureihe. Mit 7,2 Liter Hubraum leistet die neueste Version dieses vormals nur 206 kW/280 PS starken Motors nun 240 kW/326 PS. Über ein Achtgang-Getriebe treibt der Sechszylinder permanent beide Achsen an. Dazwischen liegt noch ein mächtiges Verteilergetriebe, welches das Antriebsmoment im Verhältnis 1:3,2 zugunsten der Hinterachsen verteilt. Ist die Längssperre per einfachem Drehschalter aktiviert, wird 1:1 aufgeteilt. Mit einer Geländeübersetzung von 1:1,7 packt der Zetros spielend maximale Steigungen ohne Stress für die Kupplung.
Noch eleganter für schwerstes Gelände ist die optional erhältliche Sechsstufen-Automatik von Allison. Zwar hat der Zetros nicht die hochbeinigen Portalachsen und Schraubenfedern des Unimogs, doch mit seinen schmal bauenden Außenplaneten-Achsen, der Einzelbereifung und den Weitspalt-Parabelfedern erreicht der Zetros eine beachtliche Bodenfreiheit, die sich auch in einer gewaltigen Einstiegshöhe manifestiert. Hat man die Kabine über eine dreistufige Leiter erst mal erklommen, gibt es in der Bedienung keine Überraschungen: Das Armaturenbrett bietet die üblichen Displays und Schalter, alles ist an seinem gewohnten Platz. „Keep it simple“ heißt die Devise und das ist gut so.
Den Zetros auf schmalen Landstraßen zu beherrschen, erfordert allerdings ein wenig Gewöhnung: Die Lenkung ist mit 6,2 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag dermaßen hoch übersetzt, dass nicht das [foto id=“149251″ size=“small“ position=“right“]Wankverhalten die maximale Kreisverkehr-Geschwindigkeit bestimmt, sondern die Geschwindigkeit, mit der man in der Lage ist, das übergroße Lenkrad zu drehen. Wer zu langsam kurbelt, verliert hier. Zwar gaben die Mercedes-Produktmanager keine konkreten Angaben über die preisliche Einstufung des Zetros. Auf Grund seiner einfacheren Komponenten und Technik wird er jedoch vermutlich günstiger sein als der schwerere Unimog oder ein aufwändig umgerüstete Actros. Für den Winterdienst ist der Zetros in jedem Fall geradezu ideal geeignet und kommt den klammen Kommunen sicher gelegen.
geschrieben von auto.de/(rod/mid) veröffentlicht am 10.03.2010 aktualisiert am 10.03.2010
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