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Die Elektromobilität kommt in Deutschland nur langsam ins Rollen. Die kleine, aber feine Messe „Electric Avenue“ in Friedrichshafen (bis 6. Juni) will Strom-Flitzer auf zwei, drei und vier Rädern schnell gesellschaftsfähig machen. Doch die ersten massentauglichen E-Autos zeigen sich nur zögerlich.
Ende des Jahres rollt zumindest ein kleines Rudel auf die Straße: Dann sollen die auch am Bodensee gezeigten Schwestermodelle Peugeot Ion und Mitsubishi iMiEV auf den Markt kommen, [foto id=“302540″ size=“small“ position=“right“]begleitet vom baugleichen Citroen C-Zero. Die Kleinstwagen gehören zu den ersten E-Mobilen großer Automobilkonzerne und können daher in großer Stückzahl über ein bestehendes deutschlandweites Händlernetz vertrieben werden. Ob das Elektroauto dann umgehend zum Erfolg wird, ist indes noch ungewiss. Denn ohne staatliche Förderung sind die kleinen Stromer für den deutschen Privatkunden noch deutlich zu teuer. Rund 30 000 Euro bis 40 000 Euro dürften die Modelle aus der japanisch-französischen Kooperation kosten. Ähnlich kostspielig sind von Umrüstfirmen auf E-Antrieb umgebaute Kleinstwagen vom Schlage eines Fiat 500, die vor allem Energieversorger ihren meist gewerblichen Strom-Kunden anbieten.
Den Exotenstatus werden die emissionsfrei fahrenden Mobile also erst einmal behalten. Viele Modelle wollen ihre Nischenrolle auch gar nicht verhehlen, wie sich in Friedrichshafen erneut zeigt. Polarisierender Hingucker ist etwa das skurrile Dreirad Sam, ein glupschäugiger Zweisitzer, in dem die Insassen hintereinander Platz nehmen. In Deutschland gibt es das Fahrzeug für 16 660 Euro über die Ettlinger Elemo GmbH. Eher Vision als realistisches Modell ist die [foto id=“302541″ size=“small“ position=“left“]Kleinstwagen-Studie „Rinspeed UC?“; der Zweisitzer im Smart-Stil fährt auf kurzen Strecken elektrisch, für weite Reisen kann er blitzschnell auf einen speziellen Autozug verladen werden und am Zielort ebenso schnell wieder emissionsfrei weiter fahren.
Dass der Elektroautomarkt vor allem hierzulande noch ein Tummelplatz für kleine und mittlere Unternehmen ist, liegt vor allem daran, dass die Stromer der großen deutschen Pkw-Hersteller noch weit von einer Markteinführung entfernt sind. Auf der Electric Avenue sind sie daher noch kaum vertreten. Die Verfügbarkeit deutscher Elektromodelle ist jedoch Voraussetzung für eine staatliche Kaufförderung.
Die Leerstelle füllt sich erst Ende 2011. Dann kommt mit dem auf der Electric Avenue präsentierten Opel Ampera das erste Modell einer deutschen Marke auf den Markt. Der Kompaktwagen löst das klassische Reichweitenproblem der Stromautos dadurch, dass er einen benzinbetriebenen Generator an Bord hat, der im Notfall für Nachschub sorgt. Ebenfalls zu sehen ist der Audi R8 E-Tron, ein schicker Sportwagen, der den [foto id=“302542″ size=“small“ position=“right“][foto id=“302543″ size=“small“ position=“right“]Öko-Antrieb mit einem Schuss Fahrspaß garniert. Eine Kleinserie soll noch in diesem Jahr auf Erprobungsfahrt geschickt werden.
Aber es muss ja nicht immer ein Auto sein. Deutlich preiswerter und technisch weniger aufwendig als die vierrädrigen E-Mobile geht es auf zwei Rädern voran. Die Messe zeigt eine bunte Auswahl an sogenannten E-Bikes, E-Rollern und Fahrrädern mit Elektromotor. Aufgrund des geringeren Fahrzeuggewichtes kann mit deutlich kleineren Batterien gearbeitet werden, was moderate Preise möglich macht. Bei rund 1 000 Euro fängt der Einstieg in die neue Antriebstechnik an.
Die Messe Electric Avenue findet im Rahmen der Klassikwelt Bodensee statt. Neben den Ständen von rund 50 Ausstellern finden sich unter anderem eine Ausstellung zur Geschichte des Elektroautos sowie ein Testparcours, auf dem Probefahrten mit Elektroautos und E-Bikes möglich sind. Geöffnet ist täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr. Die Kombi-Tageskarte für beide Messen kostet 14 Euro, ermäßigt 12 Euro.
geschrieben von auto.de/(hh/mid) veröffentlicht am 04.06.2010 aktualisiert am 04.06.2010
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