Ferrari-Plagiat musste zerstört werden
Armani-Sakkos, Ray Ban-Brillen, Scarab-Speedboote, reichlich Handfeuerwaffen und immer einen flotten Spruch auf den Lippen: So liebten die Zuschauer weltweit die Schauspieler Don Johnson und Philip Michael Thomas als unkonventionelle Cops auf der Jagd nach bösen Buben und schönen Frauen. Und natürlich gehörte ein Ferrari dazu. Zunächst nur ein nachgemachter. Sonny sauste in den ersten beiden Staffeln mit einer Replica auf Basis einer Corvette durch Miami Beach. Eine Tatsache, die Ferrari arg verstimmte.
Die Produktion der Kopien wurde auf Betreiben der Italiener verboten und angeblich hatte Firmenchef Enzo Ferrari selbst die Idee, der Produktionsfirma zwei Testarossa anzubieten. Unter einer Bedingung: Das Plagiat musste vor laufender Kamera zerstört werden. Zum Start der dritten Staffel löste sich das Gerät dann auch tatsächlich nach dem Einschlag einer Hellfire-Rakete in seine Einzelteile auf.
Der TV-Ferrari wurde nach dem Ende der Serie eingelagert und erst unlängst wieder ausgepackt. Er hat, so die Versteigerungsfirma Mecum, eine Rundum-Inspektion im Wert von 8.000 Dollar hinter sich, sein Meilenzähler zeigt die Zahl 16.124, was rund 26.000 Kilometern entspricht. Der 4.9 Liter-Zwölfzylinder des TV-Ferrari bringt es auf 291 kW/396 PS. Der Oldie wird von Hand geschaltet und hat beige Ledersitze, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und eine Klimaanlage an Bord. Stimmigstes Detail in dem Kult-Auto ist ein klobiges Autotelefon rechts am Kardantunnel.