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Möglich wird das durch eine zweite Lage Profilrillen, die in Tropfenform
quer zur Laufrichtung in die untere Schicht des Gummis eingearbeitet wurden.
Mit zunehmendem Abrieb öffnen sich diese länglichen Hohlräume, so dass wie
beim Schneiden eines Schweizer Käses immer neue Öffnungen auftauchen. So
soll der Reifen zusammen mit der neuen Karkassenstruktur eine um rund 50
Prozent höhere Laufzeit aufweisen und sich danach auch noch auf die gleiche
Weise runderneuern lassen. Nach Rechnung von Michelin kommen so insgesamt
vier Reifenleben zustande; und zwar in der Reihenfolge: Erst-Profil,
Zusatzstruktur sowie nach der Runderneuerung noch einmal dieselbe Prozedur.
Der Reifen ist jetzt auf den ersten Neufahrzeugen in der Erstausrüstung
verfügbar und auf dem Ersatzmarkt in Deutschland zu kaufen. Ein um rund zehn
Prozent höherer Preis wird nach Angaben der Reifenentwickler in
Clermont-Ferrand durch den längeren Einsatz überkompensiert.
Bis Ende 2007 sollen rund sechs Reifenfamilien für verschiedene
Einsatzzwecke mit der „Michelin Durable Technologies“ genannten Technik auf
den Markt gebracht werden. In fünf Jahren soll dann nahezu die gesamte
Produktion von Nutzfahrzeug-Reifen mit einem Investitionsaufwand von
insgesamt 400 Millionen Euro auf das Verfahren umgestellt worden sein. Nach
den Worten von Pete Selleck, Chef der Produktentwicklung Lkw-Reifen des
französischen Unternehmens, ist es grundsätzlich denkbar, dass die
Einarbeitung einer zweiten Profilstruktur im Untergrund der
Reifenlauffläche, auch für Pkw-Pneus verwendet wird. Dies sei aber
gegenwärtig noch Zukunftsmusik.
Bei Demonstrationsfahrten auf dem Testgelände in Clermont-Ferrand wurde
bei Fahrversuchen mit 150 000 Kilometer alten Reifen mit verschiedenen Lkw –
vom zweiachsigen Achtzehn-Tonner bis zum schweren Sattel-Auflieger – ein
deutlich höherer Grip erzielt. Vor allem auf nasser Fahrbahn waren die neuen
Reifen nach Hervortreten der zweiten Profilebene ihren „Brüdern“ mit der
bislang üblichen Produktionstechnik klar überlegen. Sie erlaubten auf der
Kreisbahn höhere Geschwindigkeiten und machten in kritischen Situationen die
Brummis besser beherrschbar.
mid/hw
geschrieben von veröffentlicht am 16.01.2007 aktualisiert am 16.01.2007
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