Michelin und Yamaha: Gute Regeln und ein riskanter Wechsel

(adrivo.com) Bei Michelin freute man sich in Valencia über den Sieg und die veränderten Regeln. Bei Yamaha gestand man, dass der Wechsel zu Bridgestone ein Risiko birgt.

Michelin hat die abgeänderte Fassung der Reifen- und Testregeln erwartungsgemäß mit Wohlwollen aufgenommen. Durch das erhöhte Wochenend-Kontingent pro Fahrer von 31 auf 40 Reifen und die zusätzlichen Tests sieht sich der Reifenhersteller nun besser in der Lage, im kommenden Jahr wieder konstant vorne dabei zu sein. „In diesem Jahr wer es schwer, uns an die Regeln anzupassen, aber die neuen Regeln sind besser. Wir haben im kommenden Jahr die Möglichkeit, neue Strecken und völlig neu asphaltierte Strecken mit Testfahrern auszuprobieren“, sagte Jean-Philippe Weber, Motorradsport-Direktor bei Michelin.

Das sei für alle nützlich und zusätzlich hätte man bereits Daten aller Strecken mit den 800ern aus diesem Jahr, fügte er noch an. Was noch weiter zu Webers guter Laune beitrug, war der Sieg beim Saisonfinale durch Dani Pedrosa, der die verbesserte Leistung der Reifen gezeigt habe. „Dieser Sieg ist positiv für uns und sehr motivierend für die Wintertests und nächste Saison. Wir hatten in den Tests zuletzt einige gute Ergebnisse, bekamen Feedback von den Fahrern und dieses Ergebnis zeigt, dass wir in die richtige Richtung gehen“, erklärte er.

Die aufsteigende Tendenz bei Michelin ist auch Yamaha nicht entgangen, wo Valentino Rossi im kommenden Jahr den Wechsel auf Bridgestone machen wird. Laut Davide Brivio habe der siebenfache Weltmeister keine andere Wahl gehabt, er gab aber zu, dass der Umstieg auch Risiken birgt. „Es ist eine riskante Wahl, aber Racing ist riskant. Wir könnten falsch liegen, aber wir glauben, dass es der beste Weg ist, um die WM anzugreifen. Es gibt das Risiko, dass Michelin stärker sein wird als Bridgestone. Das ist ein großes Risiko, aber an einem gewissen Punkt muss man eine Entscheidung treffen und das war sie. Wir werden versuchen, auf Bridgestone anzugreifen und sehen, was passiert“, sagte der Yamaha Team Direktor.

Der Moment, an dem Rossi die Geduld mit Michelin verloren ging, sei Laguna Seca gewesen und damals habe man im Team auch über einen Wechsel nachzudenken begonnen, erklärte er weiter. „Wir wissen, dass Michelin eine große Firma mit viel Potential ist und wir haben die folgenden Rennen abgewartet. Denn wir waren sicher, dass Michelin stärker zurückkommen würde, da sie viele Ressourcen in die Entwicklung gesteckt haben“, meinte Brivio. Doch die Verbesserung kam nicht und da laut dem Team Direktor die Meinung des Fahrers und sein Vertrauen in das Paket wichtig seien, musste man als Hersteller auch dafür sorgen, dass er zufrieden ist. „Wenn er glücklich ist, kann er Leistung bringen und das ist alles, woran wir interessiert sind.“

Dass Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta ein wenig zwischen Yamaha und Bridgestone vermitteln musste, weil der Reifenhersteller eine erste Anfrage abgelehnt hatte, störte Brivio nicht weiter. „Das Wichtige ist das Ergebnis. Wenn wir Bridgestone bekommen, dann haben wir das, was wir uns gewünscht haben. Ich weiß, dass viele Geschichten im Umlauf sind, aber dazu habe ich nichts zu sagen“, erklärte er. Ihm war auch bewusst, dass der Gang zu Bridgestone viele Spekulationen lostreten würde, doch für Brivio zählte bei der Angelegenheit nur der sportliche Aspekt. „Es gab auch viel Politik in diesem Prozess. Wir haben auf die sportliche Seite geschaut und versucht, das bestmögliche Paket zusammenzustellen“, betonte er.

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