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Mild- gegen Vollhybrid: Das Bessere ist des Guten Feind

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wegen des Riemen-Starter-Generators wesentlich kleiner dimensioniert werden, was erhebliche Vorteile in puncto Verbrauch und Abgasverhalten bringt. In etwa zehn Jahren will Audi alle neuen Modelle mit den neuen Mildhybridisierungsumfängen ausrüsten. Es bietet Vorteile, die ein Zwölf-Volt-System niemals erreichen könnte. Seine höhere Spannung lässt viel geringere Leitungsquerschnitte zu, was das Gewicht des Kabelsatzes ebenso verringert wie die Energieverluste. Vor allem aber kann es viermal so viel Leistung bereitstellen wie das Zwölf-Volt-Netz, damit macht es völlig neue, attraktive Technologien für Antrieb und Fahrwerk möglich. Eine dieser neuen Lösungen ist der elektrisch angetriebene Verdichter (EAV). Er sitzt in einem Bypass in der Ansaugstrecke hinter dem Ladeluftkühler, wird über eine Klappe aktiviert und ist seriell hinter den Abgasturbolader geschaltet. Diesen unterstützt er elektrisch immer dann, wenn ihm das Abgas zu wenig Energie für einen spontanen Drehmomentaufbau bereitstellt. Auch beim Fahrwerk macht die neue Spannungslage attraktive Technologien möglich. In Kürze will Audi die erste von ihnen in die Serie übernehmen – die elektromechanische aktive Wankstabilisierung (eAWS). Mittelfristig will Audi Nebenaggregate wie Pumpen und Kompressoren für Motor, Getriebe und Klimaanlage auf 48 Volt umstellen. Heute werden sie hydraulisch oder vom Verbrennungsmotor angetrieben – betreibt man sie jedoch elektrisch, lassen sie sich noch besser nach Bedarf steuern und würden zudem leichter sowie kompakter ausfallen.

Wenn Peter Harrop Recht behält, dann wird die Technik der Mildhybrid-Fahrzeuge in den kommenden 15 Jahren mehr zur Senkung von Emissionen und Verbrauch beitragen als alle Elektroautos zusammen – egal ob vollelektrisch oder als Vollhybrid: „Vollhybrid-Autos wird es zwar weiterhin geben, die Verkäufe werden jedoch nicht besonders zunehmen. Die 48-Volt-Technik bietet einfach mehr Vorteile“ Von Mildhybrid zu sprechen sei eigentlich stark untertrieben: „Tatsächlich ist das neue Verfahren ein Riese, der den traditionellen Hybrid weit übertrifft.“ Der französische Schriftsteller Voltaire schrieb schon vor 300 Jahren in seinem Philosophischen Wörterbuch: „Das Bessere ist der Feind des Guten.“ Seine Feststellung scheint sich schon wieder zu bewahrheiten.

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