Mini-Reisemobile: Preiswert, praktisch, prima

Urlaub mit dem Reisemobil ist für viele Deutsche ein Traum. Doch den meisten setzt der Geldbeutel enge Grenzen und nicht jeder will mit einem Dickschiff reisen, das ungenutzt die meiste Zeit des Jahres einfach nur herum steht. Mini-Mobile auf Basis von auf Hochdach-Kombis oder Kleintransportern bieten hierfür eine Alternative. Hier ein Überblick.

Für gelegentliche Übernachtungen

Der kleinste gemeinsame Nenner aller Mini-Womos sind zwei bis vier Schlafplätze, gedacht für eher gelegentliche, denn ständige Übernachtungen. Damit taugen die Fahrzeuge für den Einsatz am Wochenende, wenn Hobbysportler ihren Freizeitaktivitäten nachgehen. Das Sportgerät selbst – etwa ein Mountain-Bike oder ein Drachenflieger – passt auch oft noch ins Fahrzeug. Und wenn es im Auto keinen Platz findet, dann eben auf dem Dach.

Für den täglichen Einsatz

Auch für den täglichen Einsatz sind die Minis durchaus geeignet. Denn die Abmessungen sind denen normaler Pkw ähnlich, mit Aufstell-Schlafdach bleiben die meisten Vertreter der Kategorie Bonsai-Reisemobile noch unter zwei Meter Höhe. Und damit passen sie locker in die Tiefgarage des Einkaufscenters oder des Büros in der Innenstadt.

Für den Einsatz abseits urbaner Ballungsräume…

…spendieren die Hersteller ihren Fahrzeugen meist eine im Vergleich zu „echten“ Reisemobilen etwas [foto id=“102465″ size=“small“ position=“right“]abgespeckte, aber durchaus ausreichende Ausstattung. Kocher mit ein oder zwei Flammen, teilweise auch herausnehmbar, erlauben die Zubereitung des morgendlichen Kaffees oder einer wärmenden Suppe. Frischwasser lässt sich in Kanistern mit zehn oder zwanzig Liter Inhalt bunkern, das genügt für die morgendliche Katzenwäsche oder zum Spülen des Geschirrs. Der Vorteil der Kanister: Sie können an jedem Wasserhahn leicht befüllt werden. Für gekühlte Getränke und frische Lebensmittel ist meist auch eine Kühlbox mit an Bord, oder zumindest gegen Aufpreis lieferbar.

Outdoor-Feeling pur

Da der Küchenblock oft im Heckbereich untergebracht ist, kann im Freien gekocht und gespült werden. Das bringt Outdoor-Feeling pur, und zusätzlichen Lebensraum im Freien, schränkt allerdings die Nutzungszeit der Mobile auf die wärmere Jahreszeit ein. Optional lieferbare Heckzelte bieten Schutz vor den neugierigen Blicken der Campingplatz-Nachbarn oder vor Regenschauern.

Weiter auf Seite 2: Einrichtung; Bettlösung; Lebensraum

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Demontierbare Einrichtungen

Für eine möglichst vielseitige Nutzung der Fahrzeuge bieten sich demontierbare Einrichtungen an. Die liefern etwa die Firmen Campingvan, Terracamper oder Vanessa. Diese Unternehmen sind auf den Ausbau von Hochdach-Kombis spezialisiert und bieten beispielsweise für den Citroën Berlingo und den baugleichen Peugeot Partner [foto id=“102466″ size=“small“ position=“left“]sowie für Fiat Doblò, Opel Combo, Renault Kangoo und VW Caddy entsprechende Möbelsätze an.

Zu haben sind Küchenmodule mit Kocher, Kühlbox und Waschbecken, Stauschränke sowie kombinierte Sitz-Schlaf-Möbel. Kleine Camping-Toiletten für den „Notfall“ können meist ebenfalls verstaut werden.

Das große Plus herausnehmbarer Modulsätze: Sie können auch in gebrauchten Fahrzeugen installiert werden, bei Leasing-Mobilen sind sie oft ohne bleibende Veränderungen am Fahrzeug demontierbar.

Relativ simple Bettlösungen

Einen etwas anderen Weg gehen Renault und VW, die beide auf relativ simple Bettlösungen setzen. Für die alte Generation des Kangoo gibt es beispielsweise nachrüstbare Falt- und Steckelemente, die in dem kleinen Hochdachkombi eine Liegefläche von rund zwei auf 1,35 Metern schaffen. Die Elemente kosten 895 Euro bei Selbsteinbau und 1 299 Euro bei Einbau durch den Renault-Händler.

Bei VW gibt es den Caddy Life in der Tramper-Version, sowohl für die kurze Version zu einem Preis ab 20 135 Euro als auch für den um 47 Zentimeter längeren Caddy Maxi zu Preisen ab 24 169 Euro. Der Maxi bietet, wie der Name schon vermuten lässt, deutlich mehr Platz und ist daher meist die bessere Wahl. Einfach die Fahrerhaussitze umlegen, Rückbank umklappen, und die 1,10 mal 2,0 Meter große Matratze ist für die Übernachtung bereit. Dazu gibt es praktische Stautaschen, die decken zugleich die hinteren Seitenfenster ab. Die Liegestatt ist komplett herausnehmbar, der Caddy steht für Transportaufgaben bereit.

Für mehr Lebensraum

Für mehr Lebensraum am Campingplatz bietet VW Nutzfahrzeuge zwei Zelte an, sie werden einfach an der Heckklappe des Caddy montiert. Für alle, die spontanes Übernachten schätzen, hat Reimo den Smile C Plus im Programm. Er macht aus dem VW Caddy Maxi einen Schlafwagen für zwei. Ohne Verzicht auf die serienmäßige [foto id=“102467″ size=“small“ position=“right“]Sitzbank im Fünfsitzer bietet der Ausbau ein Bett mit einer Liegefläche von 2,0 mal 1,33 Meter. Die Fahrersitze müssen zum Bettenbau nicht umgelegt werden, zwischen Bett und Vordersitzen bleibt Platz für kleines Gepäck. Das Bett kann während der Fahrt zu zweit stehen bleiben oder hinter die Sitzbank geschoben werden. Mit wenigen Handgriffen kann das Bett entfernt und in der Garage oder im Keller verstaut werden. Am Fahrzeug selbst sind für diesen Ausbau keinerlei Veränderungen nötig.

Der Daily van C von Pössl auf Basis des Citroën Jumpy kommt mit garagentauglichem Aufstelldach und bietet fünf bis sieben Sitz- und vier Schlafplätze. Der Grundpreis des bayerischen Kompaktmobils liegt bei 32 690 Euro.

Bei Westfalia ist der auf dem Fiat Scudo mit langem Radstand basierende Michelangelo neu im Programm. Er kostet mindestens 29 990 Euro und bietet Schlafplätze für bis zu vier Personen sowie eine Kompaktküche mit Kühlbox, Gaskocher und Spüle.

Zooom: Mit Citroën Berlingo und Jumpy greift auch Zooom aus dem bayerischen Merching auf französische Basisfahrzeuge zurück. Eigens konstruierte Aufstelldächer bieten ein Doppelbett im „Oberstübchen“. Das Dach für den Berlingo gibt es ab 5 635 Euro, einen kompletten Ausbau ab 11 500 Euro, der ausgebaute Jumpy ist ab 29 900 Euro zu haben.

Der Sioux ist eine Gemeinschaftsproduktion der in Reutlingen ansässigen Firmen Autohaus Friedrich Mayer GmbH und Rainbow Mobile Eberhard Sorge. Er wird auf Basis des Expert Tepee mit langem oder kurzem Radstand gebaut. Die einzelnen Sioux-Ausbaumodule sollen mit wenigen Handgriffen ein- und ausgebaut werden können. Das Fahrzeug lässt sich demnach als normaler Pkw mit fünf Sitzplätzen oder als Campingfahrzeug nutzen. Dabei hat man die Wahl, das Fahrzeug mit Küchenzeile und fünf Sitzplätzen oder mit Küchenzeile, Bettmodul und fünf Sitzplätzen zu nutzen. Das Küchenmodul bietet einen 12 Liter fassenden Frisch- und Abwasserkanister, Spülbecken, 40 Liter Kompressor-Kühlschrank und einen Gas-Kartuschenkocher. Der Umbau eines Expert Tepee Sioux vom Pkw zum Wohnmobil soll 10 bis 15 Minuten dauern. Zusätzlicher Allradantrieb für den Sioux Crossover, eingebaut vom französischen Spezialisten Dangel, kostet 9 900 Euro Aufpreis, wobei ESP und ASR entfallen und das Mehrgewicht bei 145 Kilogramm liegt. Der Grundpreis für einen Sioux Esplanade HDi 120 FAP liegt bei 36 185 Euro.

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