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Größencheck
Der neue VW Polo ist 4,05 m lang und überragt frühere Versionen seines Markenbruders Golf: Der Bestseller der Neunziger Jahre Golf III maß nur 4,02 m. Doch mit seinem Größenschub ist der ehemals kleine VW Polo längst nicht allein. Und warum? Weil der Kunde es so will.
Das glaubt auch Nissan, wo der Micra ebenfalls Generation für Generation außen und innen zulegt. Nissan-Sprecher Oliver Franz: „Ein neues Fahrzeug sollte alles besser machen als der Vorgänger, auch beim Platzangebot“.“Klein, kleiner, Mini“: Auch das war einmal. Der Namensgeber ist seiner einstigen Klasse (A-Segment oder „Mini-Klasse“) längst entwachsen. 1959 bis 2000 war der kleine Brite agile 3,05 Meter kurz. Als Teil der BMW Group streckte sich der neue Mini bis heute auf 3,82 bis 4,30 Meter Länge. Der aktuelle Mini Dreitürer rangiert laut Kraftfahrtbundesamt eine Klasse über den „Minis“ in der Riege der Kleinwagen.
Mini-Pressesprecher Markus Sagemann schließt sich der Argumentation von Nissan an: „Das Größenwachstum ist vor allem dem Wunsch unserer Kunden nach mehr Platz und Alltagstauglichkeit geschuldet.“ Weiteres Größenwachstum schließt Sagemann jedoch aus. Der neue Mini Countryman liege mit 4,30 Meter Länge an der absoluten Obergrenze für einen Mini – daran würden auch steigende Ansprüche an die Crashsicherheit nichts ändern, die man künftig dank hochfester Stähle erfülle.
Auf den schmalen Spuren des einstigen Mini wieseln heute automobile Zwerge wie Opel Karl (3,58 Meter) oder VW Up (3,60 Meter) rotzfrech durch unsere Straßen. Wie der neue, große Mini gehen auch fast alle seine Rivalen aus der Klasse der Kleinwagen immer mehr in die Länge: Die 4,00-Meter-Marke ist längst geknackt. Bis 2018 rollt im sogenannten "B-Segment" der Kleinwagen eine wahre Neuheitenwelle auf uns zu.
Klarer Trend: Aus den ehemals kurzen, reinen Stadtflitzern sind inzwischen meist deutlich größere Vollwertautos geworden. Beispiel Volkswagen: 1975 war der damals neuartige Polo I ganze 3,51 Meter lang und 1,56 Meter breit. Heute ist bereits eine Klasse darunter der Kleinstwagen VW Up deutlich größer: 3,60 Meter lang und 1,66 Meter breit. Seit 2009 gibt es den Polo V. Seine Maße: Je nach Ausführung ist er bis zu 3,99 Meter lang und 1,70 Meter breit - deutlich voluminöser als ein VW Golf I von 1974, der nur 3,71 Meter kurz und 1,61 Meter schmal war. Bei den immer größeren Kleinwagen von heute spricht immer weniger gegen den Einsatz als kleines und günstiges Familienauto. Erstmals basiert der Polo VI auf Volkswagens modularem Querbaukasten (MQB). Vorteil: Deutliche Gewichtseinsparung und ein längerer Radstand (plus 9,4 Zentimeter auf 2,56 Meter), was ihn mehr denn je zum Familienauto und Langstreckenfahrzeug macht. Auch der Kofferraum mit 350 Liter Volumen rückt dem aktuellen Golf bis auf 30 Liter auf den Pelz.
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Nach Markenbrüdern wie Passat, Touran, Tiguan und Golf glänzt zudem auch der neue VW Polo mit reichlich Infotainment und Assistenzsystemen. Der neue Kleinwagen ist so vernetzt, komfortabel und sicher wie vor nicht allzu langer Zeit die Luxusklasse - und zwar serienmäßig und ausschließlich als Fünftürer. Während die Größe wächst, ist beim Antrieb Schrumpfen angesagt, Neudeutsch "Downsizing": Die Einliter-Dreizylinder-Benziner werden immer wichtiger. Schon bisher zeichneten sie sich durch reichlich Drehmoment und gleichzeitig auf dem Papier vorbildliche Sparsamkeit aus - in Kombination kannte man das früher nur von Dieseln. Auch der 1.0 TSI im neuen VW Polo vereint ab September Kraft aus dem Drehzahlkeller mit niedrigem Normverbrauch und ist mit 60, 75, 95 und 115 PS zu haben.
Die Preise für Polo VI beginnen künftig bei 12.795 Euro. Polos Erzrivale Opel Corsa hat jetzt in fünfter Generation (Corsa E) die 4,00-Meter-Marke um bis zu vier Zentimeter überschritten und soll im Sommer 2018 weiter an Länge und Breite zulegen. Auch er wird künftig nur noch als Fünftürer angeboten. Seine typischen Designmerkmale soll er beibehalten, unter anderem einen langen Überhang vorne und einen besonders kurzen hinten, dazu eine dominante Fahrgastzelle. Mehr Radstand zwischen Vorder- und Hinterachse wird auch beim Corsa F mehr Platz für die Hinterbänkler schaffen. Wie VW setzt Opel auf Downsizing. Und zwar auf Dreizylinder-Benziner mit 1,0 Liter Hubraum, die derzeit im Corsa 90 bis 115 PS Leistung und 170 Newtonmeter Drehmoment entwickeln.Schon vor Polo VI und Corsa F läuft der heiße Kampf der Kleinwagen-Klasse um die 4,00 Meter Länge auf Hochtouren. Dafür sorgen Neuauflagen des Ford Fiesta, Kia Rio, Nissan Micra und Citroen C3.
Nissans vermeintlich kleiner Micra hat sogar um satte 17 Zentimeter Länge zugelegt und setzt sich in Sachen Lifestyle mit mehr als 100 Personalisierungs-Möglichkeiten in Szene. Vor allem aber glänzt er mit einem Notbrems- und einem Berganfahr-Assistenten ab Werk - zu Preisen ab 12.990 Euro. Ähnlich der Toyota Yaris, der nach einem aktuellen Facelift mit ungewöhnlicher Sicherheitsausstattung glänzt und als einziger Hybrid seiner Klasse mit nur 3,3 Liter auf 100 Kilometer auskommen soll. Sommerzeit ist 2017 Seat Ibiza-Zeit - mit einem kleinen Spanier, der seit 1984 in fünf Generationen von 3,64 auf 4,04 Meter in die Länge geschossen ist.
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2018 werden weitere neue Rivalen die Kleinwagen-Klasse bereichern. Allen voran der nächste Audi A1 und ein neuer Fiat Punto. Allerdings ist noch offen, wie der kleine Italiener heißen wird. Auch eine Wiederbelebung des Modellnamens Fiat Uno scheint möglich. Stilistisch soll die künftige, vierte Punto-Generation mehr dem sachlichen, funktionalen Tipo ähneln, als dem verspielten und stylischen Fiat 500. Dynamischer Lifestyle ist hingegen vom Premium-Spezialisten Audi zu erwarten, wenn Anfang 2018 ein neuer A1 als direkter Mini-Rivale kommt. Wie Seat Ibiza und VW Polo wird auch der nächste A1 auf Volkswagens MQB aufbauen – ein deutliches Längenwachstum von bisher 3,97 auf klar über 4,00 Meter scheint vorprogrammiert.
geschrieben von MID veröffentlicht am 27.07.2017 aktualisiert am 27.07.2017
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