Mischbereifung: Gefährliche Mixtur

Auch wenn Autoreifen allesamt recht ähnlich aussehen, sind sie noch lange nicht alle gleich. Sie unterscheiden sich in Größe, Breite, Profil, Gummimischung und Bauart. Doch was bedeutet das vielfältige Angebot für den Autofahrer, beispielsweise wenn er einen „Platten“ hat? Müssen gleich alle Reifen ausgetauscht werden oder genügt einer? Und darf man mit unterschiedlich großen Reifen fahren?

Generell ist der Gesetzgeber sehr großzügig

Er verbietet lediglich das Mischen von Radial- und Diagonalreifen. Doch da kaum noch Reifen für Pkw nach dem Diagonal-Prinzip gebaut werden, ist diese Vorschrift laut ADAC eher „theoretischer Natur“. Außerdem dürfen laut Gesetz nur die Reifengrößen montiert werden, die in den Fahrzeugpapieren eingetragen sind. Werden andere Größen aufgezogen, oder ohne schriftliche Genehmigung im Fahrzeugschein gar unterschiedliche Größen an Vorder- und Hinterachse montiert, ist dies nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern das Fahrzeug verliert auch seine Zulassung und der Versicherungsschutz erlischt. Die zulässigen Reifengrößen stehen im alten Fahrzeugschein unter Ziffer 20 bis 23 sowie im Feld 33. In der neuen Zulassungsbescheinigung Teil I steht unter 15.1 bis 15.3 nur eine zulässige Größe. Welche weiteren Größen montiert werden dürfen, erfährt der Halter beim Fachhandel.

Der Montage von Reifen mit unterschiedlichen Profilgestaltungen und Profiltiefen schiebt der Gesetzgeber hingegen keinen Riegel vor. Allerdings weisen die Experten vom Reifenhersteller Continental darauf hin, dass bei einem Mix der Reifen die Fahrstabilität leidet. Bei Allradfahrzeugen ist besondere Vorsicht geboten. Denn eine stark unterschiedliche Profiltiefe an Vorder- und Hinterachse könnte zu Schäden am Mittendifferential führen.

Auch die Mischung aus Winter- und Sommerreifen ist theoretisch erlaubt, allerdings nicht ratsam, da sich das Fahrverhalten stark verschlechtert. Zum Beispiel ein Fahrzeug mit guter Traktion an der Vorderachse und Sommerreifen auf der Hinterachse bricht auf glatter Fahrbahn leichter aus. Generell müssen die Reifen mit dem besseren Profil an die Hinterachse, egal ob bei Front- oder Hecktrieblern.

Wer sich nach einem „Platten“ einen neuen Reifen kaufen muss, sollte versuchen, den gleichen Typus zu bekommen. Ist dies nicht möglich, sollten zumindest auf einer Achse die gleichen Reifen zum Tragen kommen.

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