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Oftmals stellt sich der Geschäftsreisende die Frage: Soll ich mit Auto fahren oder doch lieber mit dem Flugzeug reisen? Wenn das Zeitfenster eng gesetzt ist, fällt die Entscheidung meist zugunsten des Flugzeugs. Im Winter kann diese Entscheidung nicht ohne Folgen bleiben.
So geschehen als der Flughafen München wegen starken Schneefalls dicht gemacht wurde, oder besser gesagt die Lufthansa ihren innerdeutschen Flugverkehr eingestellt hatte. Dass es im Winter schneit ist eigentlich nichts Neues, dass aber die Lufthansa in solch einer widrigen Situation vor einem logistischen Problem stand schon. Nachdem die Fluggesellschaft zweimal umgebucht hatte – auf spätere Flüge nach Köln – sah sich der Fluggast in der LH-Senator-Lounge dem Bodenpersonal machtlos ausgesetzt, die eher hilflose Ratschläge gaben als tatkräftige Unterstützung boten. Ob an diesem Tag noch ein LH-Flieger nach Köln abheben sollte, war mehr als fraglich.
Nach dreistündiger Diskussion mit dem genervten Lufthansa-Personal entschieden sich der Fluggäste mit ihren teuren Business-Klasse-Ticketsfür die Fahrt im Mietwagen. Aber wird dieser auch einen „Slot“ Richtung Köln bekommen? Zur Erklärung: In der Luftfahrt dient die Vergabe von Slots (auch „Zeitnischen“ genannt) der Rationierung von knappen Luftverkehrsinfrastrukturen. Ein Flughafenslot bezeichnet in der Luftfahrt ein Zeitfenster, während dessen eine Fluggesellschaft einen Flughafen zum Starten oder Landen eines Flugzeug benutzen darf – soweit die fachliche Theorie. An einem Wintertag am Münchner Flughafen sieht die Situation von Start- und Landezeiten ganz anders aus: Mal hob eine Flugzeug ab, mal nicht.
Nach eigener Recherche, die Lufthansa hielte es nicht für notwenig ihrem Senator-Gast zu unterstützen – soviel zum Thema Service – wurde bei Sixt ein Audi A6 3.0 TDI quattro angemietet, der um 14.30 Uhr Richtung Köln, über Nürnberg und Frankfurt „startete“ – und um 19.30 Uhr nach knapp 600 Kilometer den Flughafen Köln/Bonn erreichte. Die gesamte Fahrt war weniger stressreich als die unfruchtbaren Diskussionen am Flughafen. Zudem war die Anmietung, umgerechnet auf vier Personen, preiswerter als die vier Business-Tickets (München-Köln) der Lufthansa. Und bei zügiger Fahrt, je nach Straßenverhältnisse, verbrauchte der A6 3.0 TDI quattro (240 PS/177 kW) nur knapp über neun Liter auf 100 km.
Mit der allradgetriebene Audi-Limousine fuhr die Crew stets auf der richtigen Spur – ohne Turbulenzen. Dies hat seinen technischen Hintergrund: Audi und quattro sind so eng verbunden, dass man sich eine Audi ohne quattro kaum vorstellen kann. Das Herz der Antriebstechnik „quattro“ ist ein selbst sperrendes Schneckenradgetriebe; dieses Mittendifferenzial arbeitet rein mechanisch und damit verzögerungsfrei. Seine Sperrwirkung setzt nur unter Last ein, beim Bremsen und in Kurven lässt es Drehzahlunterschiede zu. Im normalen Fahrbetrieb schickt es die Kräfte zu 40 Prozent auf die Vorderachse und zu 60 Prozent auf die Hinterachse – das erlaubt ein sportliches, leicht heckbetontes Handling. Bei Bedarf – etwa wenn ein Rad durchzudrehen beginnt – leitet das Differenzial blitzschnell den Großteil der Momente an jene Achse, die die niedrigeren Drehzahlen, also die bessere Traktion aufweist. Es kann bis zu 65 Prozent der Kräfte nach vorne und bis zu 85 Prozent nach hinten leiten, dadurch kommt der Audi A6 quattro im Grenzbereich oft ohne Bremseingriffe des Stabilisierungssystems ESP aus. Falls einmal ein Rad einer Achse durchdrehen sollte, regelt es die elektronische Differenzialsperre EDS per Bremseneingriff ab, was jedoch selten nötig ist.
Wer auch bei eis- und schneebedeckter Straße sicher unterwegs sein will, der kommt am Allradantrieb nicht vorbei. Nur gut, das Hersteller wie Audi, BMW und Mercedes-Benz ihr Angebot an 4×4-Pkws weiter ausgebaut haben.
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net/Peter Hartmann) veröffentlicht am 24.02.2010 aktualisiert am 24.02.2010
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