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Opel
Holger Zehden – Opel will wieder begeistern. Neben neuen Baureihen wie Mokka oder Cascada soll dies durch ein neues Engagement im Motorsport gelingen. Dabei setzen die Rüsselsheimer auf zwei Säulen. Eine ist der Tourenwagensport, in den Opel mit dem Astra OPC Cup zurück in die Grüne Hölle kommt. Die nach eigenen Angaben wichtigere ist aber der Rallyesport. Der 142 PS starke Opel Adam »Cup« ist dabei erst der Anfang. Nach einer Adam-Version nach dem R2-Reglement soll künftig auch der Opel Corsa beruflich in den Dreck
Opel kehrt in den Motorsport zurück.[foto id=“466756″ size=“small“ position=“right“] Nicht mit geballter (Finanz-)Kraft sondern mit Begeisterung und Basisarbeit. In wirtschaftlich schweren Zeiten, die Opel derzeit durchmacht, würde auch nichts anderes passen, erklärt Opel-Motorsport-Chef Jörg Schrott beim Adam-Cup-Trackday. Vor der Tür wartet das Ergebnis dieses Ansatzes: der Opel Adam »Cup«.
Er bildet die Basis einer vierstufigen Pyramide mit der sich Opel wieder im Rallyesport etablieren will. Langfristiges Ziel ist es, in die Fußstapfen von Walther Röhrl zu treten, der 1974 und 1979 im Opel Ascona die Rallye-Europameisterschaft (ERC) gewann. Das soll jetzt nicht der Adam, sondern eine etwa 280 PS starke Rallye-Version der kommenden Generation des Opel Corsa ein weiteres Mal schaffen. Am Steuer wird dann einer der Nachwuchstalente sitzen, die sich aktuell im Adam »Cup« austoben.
Bei bestem Rallye-Wetter durfte eine kleine Riege Journalisten am eigenen Leib erfahren, was Opel im Gewand eines Adam auf die Räder gestellt hat. »Aus dem Werk in Eisenach stammt nur noch die Rohkarosse« erläutert Jürgen Schrott. Der nackten Karosse wird dann ein angepasster Gitterrohrrahmen eingebaut, Lenkung und Pumpe stammen aus dem Meriva, das Fahrwerk ist aus dem Corsa OPC Nürburgring-Edition. Die »Cup«-Fahrzeuge werden also von Grund auf als Rennauto konzipiert.
Von Außen sieht man das dem Opel Adam »Cup« jedoch kaum an. Man muss schon genau hinsehen, um die Schnellverschlüsse an Front und Heck oder die Intermediate-Rallye-Reifen zu erkennen, die den »Cup«-Racer klar vom Serien Adam trennen. Im Inneren sieht das gänzlich anders aus. Nur die Rundinstrumente und das Zündschloss sind aus dem Serienfahrzeug bekannt. Angelassen wird jedoch über einen Start-Schalter in der Mittelkonsole. Um in den fest verschraubten SPARCO-Competition-Sitzen Platz zu nehmen muss zuerst der Sicherheitsrahmen des Adam »Cup« überklettert werden. Um dann die Sitzposition anzupassen, bedarf es estra Werkzeug, denn eine Sitzverstellungen gibt es hier nicht. Der Instrumententräger wurde um eine LED-Anzeige erweitert, die in großen Lettern den aktuellen Gang anzeigt und durch blinken auf den idealen Schaltzeitpunkt (bei etwa 6.500 U/min) hinweist.
Geschaltete[foto id=“466758″ size=“small“ position=“right“] wird beim Opel Adam »Cup« über ein sequenzielles Sadev-Fünfganggetriebe. Kuppeln ist hier während der Fahrt optional. Trotz jahrelanger Erfahrung mit allen möglichen Fahrzeugen werden da selbst gestandene Auto-Journalisten wieder zu Fahranfängern. Zum Beispiel gelang es keinem der Teilnehmer, den Wagen rückwärts aus der »Box« zu fahren, ohne ihn dabei abzuwürgen. Um das zu vermeinden, muss mit Gas und Kupplung gearbeitet werden. Der Adam verlangt jedoch nach deutlich mehr Gas beim Rangieren als Autos für die Straße. Dabei macht der Sound des 1.6-Liter Ecotec Motors bereits mehr als deutlich, dass der Adam »Cup« kein Blender ist. Zum Glück sitzt Rallye-Profi Horst Rotter mit an Bord und hilft mit sachkundigen Hinweisen weiter.
Die erste Runde ist dringend nötig, um sich an die elektrohydraulischer Servolenkung sowie das Fahren ohne Bremskraftverstärker zu gewöhnen. Zudem haben sich 160 Nm Drehmoment selten so vehement angefühlt. Die zweite Runde dient dann dem Kennenlernen der Strecke. [foto id=“466760″ size=“small“ position=“left“]Die ist extrem kurz und extrem kurvig. Der erste Gang wurde daher besonders lang eingestellt. Tempo 80 schafft der Adam damit locker. Die sequentielle Schaltung ist schnell gemeistert, der Profi fordert uns jedoch auf, die Gänge höher auszudrehen. Ist man nach einigen Runden warm mit Auto und Strecke geworden, wird das Tempo angezogen. Die Anweisungen unseres Coaches, jede Kurve ab dem Scheitelpunkt mit Vollgas zu nehmen, klingt nicht mehr so verrückt wie zu Beginn. Denn dank Sperrdifferenzial zieht sich der Opel Adam »Cup« wie auf Schienen durch jeder Kehre. Auto und Fahrer gieren schnell nach jeder Kurve. Wird es doch einmal eng, hilft die hydraulische »Fly-Off«-Handbremse beim um die Kurve driften.
Nach einer knappen Viertelstunde signalisiert ein Opel-Mitarbeiter die letzte Runde. In der soll es noch einmal richtig krachen. Statt der üblichen Strecke lotst uns Rotter auf einen Schotterkehre, die wir mit Vollgas nehmen sollen. Er zieht dabei abrupt die Handbremse, worauf das Heck des Adam droht, den Rest des Autos zu überholen. Doch die 160 Nm des »Cup« Racers halten den Adam in der Spur und helfen uns, einen filmreifen Drift hinzulegen. Am Ende der Testrunde steht jedem Fahrer ein breites Grinsen im Gesicht. Nun können wir nachvollziehen, warum die Nachfrage nach Adam »Cup« Fahrzeugen mit 80 Anfragen doppelt so hoch war, wie die Zahl der tatsächlich produzierten Fahrzeuge.
Eine Frage brennt uns noch unter den Nägeln: die nach dem Preis. Der sorgte erneut für ungläubige Blicke: 24.900 Euro (zzgl. MwSt.) verlangt Opel für die fahrfertige „Ready to Rallye“-Auslieferung. Zum Vergleich: Für die Modelle Mini John Cooper Works Challenge der »Mini Challenge« musste man 2006 stolze 41.930 Euro (zzgl. Mwst.) löhnen. Auch die laufenden Kosten für die Rennsaison dürften sich beim Opel Adam »Cup« in Grenzen halten. Austauschmotoren sollen im Opel Adam »Cup« nicht nötig sein. Das nächste Rennen der Saison 2013 findet am Wochenende vom 14. und 15. Juni am Stemweder Berg (Stemwede NW) statt.
Länge/Breite/Höhe* (m): | 3,70/1,72/1,44 |
Radstand (m): | 2,31 |
Gewicht (kg): | 1.090 |
Motor: | 1.6 ECOTEC 16V, variable Nockenwellenverstellung, Bosch Motorsport-Steuergerät |
Leistung: | 140 PS bei 6.500 U/min |
Drehmoment: | 160 Nm bei 4.700 U/min |
Kraftübertragung: | sequenzielles Sadev-Fünfganggetriebe, Sperrdifferenzial |
Fahrwerk: | REIGER Racing-Suspension, McPherson-Federbeine mit Uniballaufnahmen, Asphalt- und Schotterspezifikation |
Lenkung: | elektrohydraulische Servolenkung |
Felgen: | EVO Corse-Aluminiumfelgen, 6,5 x 16 Zoll (Asphalt), 6 x 15 (Schotter) |
Bremssystem: | hydraulische „Fly-Off“-Handbremse, Druckregulierung für Hinterachse; Brembo 4-Kolben-Bremssattel (Vorderachse); Bremsscheiben: 305 mm belüftet (Asphalt, Vorderachse), 278 mm belüftet (Schotter, Vorderachse), 264 mm (Hinterachse) |
Karosserie: |
Leichtbau-Rohkarosserie, integrierte Sicherheitsstruktur, Unterfahrschutz für Motor und Kraftstoffbehälter innen: SPARCO-Competition-Sitze (HANS-fähig), elektrisch auslösende Feuerlöschanlage, Trockenbatterie außen: „OPC Line“-Karosserieanbauteile, Schnellverschlüsse für Motorhaube und Heckklappe, Abschleppschlaufen |
Elektrik: | modifiziertes Serieninstrument mit LCD-Ganganzeige und Schaltlampe, MONIT-Tripcomputer, zentrale Schalterkonsole, Kartenleselampe |
Preis: | 24.900 Euro (zzgl. MwSt.) fahrfertige „Ready to Rallye“-Auslieferung (Fahrzeugkauf bedingt die Teilnahme am „ADAC Opel Rallye Cup“ ab der Saison 2013). |
* Fahrhöhe Asphalt |
geschrieben von auto.de/zeh veröffentlicht am 17.05.2013 aktualisiert am 17.05.2013
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Was hat denn bitte der Motor mit 140 PS aus 1,6 Litern und die lächerlichen 160 Nm mit Motorsport zu tun?
Richtigen Motor rein und es könnte ein Spaßmobil werden…
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Gast auto.de
Mai 20, 2013 um 10:55 am UhrHier gehts rum Rally-Motor-Sport. Ich möchte mal jemand sehen der mit 400 PS Rally fährt. Dein Kommentar verfehlt das Thema. 6 Setzen