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Mitfahrgelegenheit
Früher stellten sich reiselustige Zeitgenossen ohne eigenes Auto an den Straßenrand, streckten den Daumen in die Höhe und hofften auf eine (kostenlose) Mitfahrgelegenheit. Inzwischen hat längst das Internet den Daumen abgelöst, und Fahrer und Passagiere werden online vermittelt. Rund 20 Mitfahrbörsen haben sich im Netz etabliert.
Die Vermittlung von Fahrten läuft bei allen Portalen mehr oder weniger gleich ab: Der Mitfahrer gibt in einer Suchmaske ein, wann und von welchem Ort aus er wohin reisen will. Als Ergebnis erhalten die Suchenden die Angebote der Fahrer, die eine entsprechende Fahrt inseriert haben und gleichzeitig auch alle wichtigen Informationen wie Abfahrtsort, freie Plätze und Fahrpreis. Als vertrauensbildende Maßnahme sind laut ARAG-Experten auch noch weitere persönliche Informationen über Fahrer und Fahrzeug empfehlenswert. Daneben müssen sich die Fahrer bei den Portalen mit ihren persönlichen Daten identifizieren und Informationen über Abfahrts- und Ankunftsort, Datum und Uhrzeit sowie den Fahrpreis angeben. Zusätzlich wollen die Portale wissen, ob es sich um eine einmalige oder regelmäßige Fahrt handelt und wie viele Plätze zur Verfügung stehen.
Viele Portale sind kostenfrei, doch inzwischen nimmt die Zahl der Anbieter deutlich zu, die eine Gebühr verlangen. Bei einigen Vermittlern muss man sich als Fahrer und Passagier registrieren und im sogenannten „Premium-Tarif“ eine monatliche Gebühr zahlen. Mitunter bestimmen die Portale auch die Kosten für die Mitfahrt, die zumeist bei fünf bis sieben Euro je 100 Kilometer und damit deutlich unter den Fernbustarifen liegen. Wer als Fahrer auf Nimmer sicher gehen will, kann von seinen Passagieren Vorabkasse verlangen.
Mitfahrer sollten sich vor dem Start über das Auto des Anbieters informieren. Zum einen findet man sich so schneller und kennt außerdem den zu erwartenden Reisekomfort. Wer zum Beispiel mit viel Gepäck reist, ist mit einem Kleinwagen schlecht bedient. Als Treffpunkt kommen nur leicht erreichbare und belebte Plätze in Frage. Bei einem Unfall haftet die Versicherung des Verursachers. Die Mitnahme von zusätzlichen Passagieren ändert nichts am Versicherungsschutz. Bei einigen Unfällen, bei denen die Versicherung nicht greift wie bei Wildunfällen oder bei Beschädigungen am Gepäck, empfiehlt sich eine Haftungsbeschränkung.
Die persönliche Sicherheit erhöht sich durch die Zahl der Passagiere. Je mehr Mitfahrer, desto geringer die Gefahr, einer Person ausgeliefert zu sein. Und wenn man sich mit dem Fahrer nicht versteht oder der Fahrstil zu riskant erscheint, kann man immer noch aussteigen. Nur sollte man für diesen Fall einen Plan B haben, um das Ziel zu erreichen.
geschrieben von MID veröffentlicht am 09.07.2015 aktualisiert am 09.07.2015
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