Beim Kampf um geringeren Kraftstoffverbrauch bei möglichst gleicher oder sogar höherer Leistung setzen die Autohersteller immer häufiger die Säge beim Motorblock an und kappen die Anzahl der Zylinder. Aus zwölf werden dann acht, aus acht sechs, aus sechs vier und aus vier schließlich drei. Manchmal setzt sich allerdings der klassische Weg durch.
So geschehen beim
Mitsubishi ASX. Weil der alte 1,8-Diesel-Vierzylinder-Einstiegsmotor nur die Euro5-Norm schaffte, musste er einem kleineren Bruder mit weniger Hubraum weichen.
Den Kunden kann es freuen, denn die Leistungseinbußen halten sich in Grenzen. Dagegen spart der Käufer beim Listenpreis, bei der Kfz-Steuer und beim Kraftstoff-Verbrauch. Mitsubishi reduzierte den Hubraum von 1,8 auf 1,6 Liter, beließ es aber beim Konzept mit vier Zylindern. Die Leistung ging dabei von 110kW/150 PS auf 84 kW/114 PS zurück. Wem es in erster Linie auf hohe Beschleunigung und Endgeschwindigkeit ankommt, der wird jetzt vermutlich mit dem ohnehin stärkeren 2,2-Liter-Diesel liebäugeln, der wie der "alte" 1,8er 110 kW/150 PS Leistung in den Papieren stehen hat, jedoch ausschließlich mit Sechsgang-Automatik-Getriebe geliefert wird.
Der kleine Diesel ist allerdings keineswegs eine rollenden Verzichtserklärung, zumal sein maximales Drehmoment (270 Nm bei 1.750/min) schon früher einsetzt als beim vormaligen 1,8-Liter-Motor, der seine 300 Nm erst ab 2.000 Touren zur Verfügung stellte. Klar, vom Stand weg reißt der kleine Diesel nicht unbedingt wie ein Kraftmeier an. Wenn er allerdings mal im Rollen ist, verrichtet er seine Arbeit willig. Für den normalen Alltagsbetrieb reicht das allemal aus, zumal der typische ASX-Fahrer sicher nicht der Kategorie "sportlich ambitioniert" zuzuordnen ist. Tempo 100 ist nach 11,5 Sekunden erreicht, die Höchstgeschwindigkeit bei 180 km/h (2WD: 182 km/h) festgezurrt. Zum Vergleich: die 1,8-Liter-Maschine brauchte 10 Sekunden und schaffte 198 km/h.
Freude kommt dagegen an der Tankstelle auf: Der neue Motor begnügt sich in der Allrad-Variante (auf Knopfdruck lässt sich der ASX auf puren Frontantrieb umschalten) durchschnittlich mit rund 5,0 Liter Diesel je 100 Kilometer - damit kommt man bei vollem Tank über 1.200 Kilometer weit. Innerorts sind es 5,6 Liter, außerorts 4,7 Liter. In dieser Disziplin genehmigte sich der Vorgänger 5,6 Liter/100 Kilometer (innerorts: 6,8 Liter, außerorts 4,9 Liter). Alle genannten Werte beziehen sich auf den EU-Normverbrauch. Damit liegt der kleine Motor auch bei den CO2-Emissionen niedriger: 132g/km statt 146 g/km. Und wer den Allradantrieb ausschaltet oder gleich zur Basisversion mit Frontantrieb greift, kommt beim Normverbrauch sogar auf 4,6 Liter und 119 g/km. Der Vierzylinder läuft insgesamt geschmeidiger als es eine Version mit drei Zylindern je könnte. Wer es auf der Autobahn eilig hat, sollte sich auf maximal 170 km/h beschränken. Denn bei jedem Tempo, das über dieser Tachomarke liegt, sattelt der kleine ASX Diesel in der Geräuschkulisse so kräftig drauf, dass man sich mit seinen Mitfahrern nur noch brüllend unterhalten kann. Aber wer will schon ständig Vollgas fahren?
Für den neuen Basis-Diesel dagegen spricht auf jeden Fall der Kaufpreis. Denn für den 1.6 Di-D 4WD sind rund 500 Euro weniger fällig als bei seinem Vorgänger. Hinzu kommt eine jetzt bessere Ausstattung, sodass der reale Unterschied sogar auf rund 1.000 Euro hochschnellt. Downsizing also auch beim Preis. Für den Diesel beginnt die Preisliste aktuell bei 25.490 Euro (2WD PLUS) bzw. 27.290 Euro (4WD PLUS). Für die opulentere Version "TOP" sind jeweils 4.000 Euro mehr zu bezahlen.