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Mitsubishi
Ronny Kauerhof — Imposant, geradezu wuchtig füllt der Mitsubishi L200 die Parklücken aus. Trotz unscheinbarer Lackierung – eine graue Maus ist der L200 definitiv nicht. Denn Pickups fallen im Straßenbild immer noch auf, obwohl allein vom L200 zwischen 1992 bis 2012 rund 615.000 Einheiten den Weg nach Europa fanden
Wer von einem Pkw auf den Mitsubishi L200 umsteigt, freut sich zuerst über die tolle Rundumsicht. Für weniger gelenkige Autofahrer gibt es ein Trittbrett, um sich auf den Bock zu schwingen. [foto id=“457938″ size=“small“ position=“left“]Die Höhe des Wagens ist mit 1,78 Meter durchaus beachtlich. Der Fahrer sitzt etwa einen halben Meter als in normalen Pkw.
Dadurch erhält einen beachtlichen Verkehrsüberblick. Und er wird bei Ampelstopps von anderen Autofahrern beobachtet. Denn runde, geschwungene, fast verwegene Linien wie beim L200 findet man kaum auf dem Pickup-Markt.[foto id=“457939″ size=“small“ position=“right“] Bestes Beispiel ist der im Vergleich sehr viel klarer gezeichnete VW Amarok. Vor allem im Übergang zwischen Kabine und Ladefläche unterscheiden sich beide Fahrzeuge. Gemeinsam ist ihnen, dass sie vorrangig für den gewerblichen Einsatz gedacht sind. Mit einer Ladefläche von 1,51 Meter mal 1,47 Meter ist unter der Abdeckung Platz für etwa 1.000 Liter Fracht. Ausstattungsabhängig ist eine Zuladung von maximal 850 Kilogramm möglich.
Variabel zeigt sich der Mitsubishi L200 bereits vor dem Kauf. Anhand der zur Wahl stehenden Aufbauten entscheidet sich, ob er zusätzlich für den Personentransport eignet ist. In Deutschland bietet der japanische Hersteller drei verschiedene Fahrerhäuser an: zweitürig als Einzelkabine, Club Cab mit zweiter Sitzreihe und die viertürige Doppelkabine für maximal fünf Personen.
Der Grundpreis für den über fünf Meter lange Transporter beläuft sich auf 24.290 Euro. Serienmäßig sind dabei Klimaanlage, Zentralverriegelung, Antiblockiersystem (ABS) und zwei [foto id=“457940″ size=“small“ position=“right“]Airbags an Bord der Einzelkabine. Für 500 Euro Aufpreis können in der verlängerten Club Cab-Version bis zu vier Personen mitfahren. Der Testwagen kam als fünfsitzige Doppelkabine – familientauglich mit vier Türen. Der Radstand von drei Metern verschafft allen Passagieren genügend Platz.
Die höchste Ausstattungslinie Intense kostet fast 40.000 Euro. Für diesen Preis gibt es die elektronische Stabilitätskontrolle (MASC), eine Traktionskontrolle (MATC) und den permanenten Allradantrieb serienmäßig. Zusätzlich waren beim Testwagen noch Anhängerkupplung, 5-Gang-Automatik, Lederausstattung, Sitzheizung vorn und ein elektrisch justierbarer Fahrersitz enthalten.
Die wenigen Schalter und Knöpfe an Lenkrad und Fahrerpult stellen niemanden vor unlösbare Aufgaben. Alles ist übersichtlich angeordnet. Nur die [foto id=“457941″ size=“small“ position=“left“] Bedienung der Sitzheizung ist während der Fahrt wegen der Positionierung im unteren Bereich der Mittelkonsole fast unmöglich.
Der Bordcomputer gibt nur einige wenige Daten preis. Viel mehr als ein Tageskilometerzähler ist nicht dabei. Das eingebaute Touchscreen-Navigationssystem stört mit zu kleinen fummeligen Tasten und einer elektronisch erzeugten Frauenstimme, die bei der Ansage von Straßennamen teils nicht mehr erkennbare deutsche Wortfetzen murmelt. [foto id=“457942″ size=“small“ position=“right“]Die für das Cockpit und das Multifunktionslenkrad gewählten Materialien passen sowohl zum Einsatz als Baustellenfahrzeug als auch zum nächsten Familienurlaub. Qualität und Verarbeitung sind bei diesem Kompromiss selbstverständlich nicht auf allerhöchstem Niveau.
Der Pickup L200 mit Common-Rail 2.5-Liter Turbodiesel in der Automatikausführung erzeugt eine brachiale Leistung von 178 PS. Im Drehzahlbereich von 1.800 bis 3.500 Umdrehungen pro Minute schafft der Motor ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern. Das Zwei-Tonnen-Gefährt katapultiert sich so in 13,6 Sekunden auf Landstraßentempo. Dafür spuckt der L200 auch 233 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Wahlweise steht noch ein Motor mit 136 PS bereit.[foto id=“457943″ size=“small“ position=“right“]
Die Autobahn ist nicht seine Welt, obwohl ein Spitzenwert von 175 km/h schnell erreicht werden kann. Überraschend sind sein ruhiger Lauf und die gute Geräuschdämmung. Bis 150 km/h hält sich auch der Kraftstoffverbrauch in Grenzen. Beim auto.de-Test verbrauchte der L200 im Durchschnitt 9,6 Liter Diesel.
Fahrfreude kommt bei Geschwindigkeiten über 100 km/h trotzdem nicht auf. Wird eine Kurve zu aggressiv angefahren, schaukelt sich das Fahrzeug schnell auf. [foto id=“457944″ size=“small“ position=“left“]Da helfen auch der Permanent-Allradantrieb, die Fahrstabilitätssysteme und die Traktionskontrolle nichts. Die Aufpolsterung ist ideal fürs Gelände, kann jedoch auf der Landstraße nicht den erwünschten Seitenhalt bieten.
Jenseits befestigter Straßen zeigt der bullige Japaner, was er kann. Hier punktet er selbst mit der etwas schwächeren Automatik. Federung, Unterfahrschutz und enorme Bodenfreiheit lassen keinen Zweifel aufkommen, wo der L200 hingehört – ins Gelände.
Der Evergreen Misubishi L200 ist für den japanischen Hersteller auch sieben Jahre nach Verkaufsstart der aktuellen Generation immer noch ein wichtiges Zugpferd für den europäischen Markt. Zusammen mit dem Pajero steuert er etwa 20 Prozent des Gesamtvolumens für Mitsubishi Motors Europe bei.
Trotz des Alters ist das Design immer noch frisch. Und in Geröll und Schlamm gibt es für den automobilen Riesen kaum Grenzen. Egal, durch welches Terrain er pflügen muss, stets beweist er sich als absolut verlässliches Arbeitstier.
In den Zulassungstatistiken hat der VW Amarok dem L200 inzwischen den Rang abgelaufen, doch der L200-Modellzyklus nähert sich dem Ende, und Mitsubishi dürfte dem Mitbewerber aus Wolfsburg demnächst ein neues Modell entgegensetzen.
Länge/Breite/Höhe (m) | 5,26 / 1,82 / 1,78 |
Radstand (m) | 3,00 |
Motor | Vierzylinder Turbodiesel-Direkteinspritzer mit Ladeluftkühlung und elektronisch gesteuertem Common-Rail-Einspritzsystem |
Hubraum (ccm) | 2.477 |
Leistung (kW/PS) | 131/178 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 350 bei 1.800 – 3.500 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 175 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) |
13,6
|
Verbrauch | |
Test-Verbrauch (l/100 km) | 9,6 |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 8,8 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (l/100 km) | 233 |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse | E |
Ausstattung (Basismodell) |
Zwei Airbags, Anti-Blockier-System (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD), Halogen-Scheinwerfer, Befestigungsösen auf der Ladefläche, Servolenkung mit neigungsverstellbarer Sicherheits-Lenksäule, Unterboden-Schutzabdeckung am Motor |
Gewicht/Zuladung | |
Leergewicht (kg) | 2.076 |
zul. Gesamtgewicht (kg) | 2.850 |
Preise (Euro) |
|
Basismodell ab | 24.290 |
Testwagen | 39.279 |
Exterieur-Design | 2,3 |
Interieur-Design | 2,3 |
Multimedia | 2,5 |
Navigation | 2,7 |
Fahrbetrieb | 2,1 |
Verbrauch | 2,3 |
Kosten | |
Kraftstoffkosten** | 2.275 |
Steuern | 484 |
Wertverlust | 5.892 |
Gesamtkosten pro Jahr* | 8.651 |
Testnote |
2,4 |
+ | absolut geländetauglich |
+ | aufgeräumter Innenraum |
– | Navitechnik veraltet |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
geschrieben von auto.de/kau veröffentlicht am 28.03.2013 aktualisiert am 28.03.2013
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