Mitsubishi Pajero - Echter Offroader
Aber vereinzelt tauchen sie noch auf, die martialischen Geländegänger vom Schlage eines Toyota Landcruisers oder
Mitsubishi Pajeros. Beide werden meist von Berufsgruppen genutzt, die sich in schwieriges Gelände begeben müssen. Forstwirte etwa, auch Tagebau-Unternehmen und sogar in den Stollen manchen Bergwerks spürt man sie auf. Doch gibt es immer noch manchen Privatmann, der noch lange nicht gestrige Ware bevorzugt und auf solides Karosserieblech und zuverlässige, robuste Technik setzt. Das hat dem Pajero gerade eben das stolze Ergebnis von 1.200 verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr beschert. Manch andere Marke, die sich zu Höherem berufen fühlt, verkauft weniger Autos.
Vor allem der kurze, dreitürige Pajero steht hoch im Kurs. Sein auf 3,2 Liter expandierter Vierzylinder-Turbodiesel liefert mittlerweile 140 kW/190 PS und 441 Newtonmeter Drehmoment, damit schafft der Zweitonner den Standardsprint in 11,1 Sekunden und erreicht 180 km/h als Höchstgeschwindigkeit. Diese Fahrleistungen zu nutzen empfiehlt sich nur den Unerschrockenen: Der kurze Radstand, der hohe Schwerpunkt und die Ausstattung mit geländetauglichen Reifen macht die Fahrt im Expresstempo zum Abenteuer. Auch der Treibstoffverbrauch ist nicht nach jedermanns Geschmack. Schon nach Norm schluckt der Motor gierige neun Liter Diesel auf 100 Kilometer, im Alltag und bei weniger schonender Fortbewegungsweise sind es auch mal 12 Liter auf der Standarddistanz. Unter acht Liter kommt er kaum, unser Durchschnitt lag nach der Endabrechnung bei 10,2 Liter Treibstoff.
Ihre Vorzüge spielt diese Karosserieversion vor allem bei gemächlicher Fahrt aus und dann, wenn es abseits befestigter Wege kurvig wird. Der Wendekreis von nur rund elf Meter macht das Umrunden von Hindernissen ohne Zurücksetzen möglich. Die Verschränkungsfähigkeit der Achsen ist vorzüglich, eine mechanische Sperre der Hinterachse hilft weiter, wenn die nicht mehr ausreicht und der Pajero mal das Beinchen hebt. Die Gefahr des Aufsetzens reduziert der kurze Radstand, die Böschungswinkel vorne und hinten sind ordentlich, die Traktion verbessert bei Bedarf eine Vorgelegewelle im Getriebe, die Motordrehzahl wird mehr als halbiert und steigert die Steigfähigkeit des Mitsubishi auf 70 Prozent.
Beim Geländeeinsatz macht ihm also so schnell keiner etwas vor
Und auch auf dem Boulevard macht der Pajero eine gute Figur. Auch wenn seine Maschine arg knurrig raunzt und der Federungskomfort eher bescheiden ist: Sein Auftritt wird stets von bewundernden Blicken begleitet. Vor allem das Sondermodell SUV-Star, als das Mitsubishi nun auch den Pajero anbietet, ist mit schwarzen 18-Zoll-Leichtmetallrädern, Trittbrettern und abgedunkelten Scheiben im Fond ein wahrer Hingucker. Innen erfreuen unter anderem eine Lederausstattung, ein elektrisch verstellbarer Fahrersitz, ein Infotainment-System mit Smartphone-Anbindung und Bluetooth-Freisprecheinrichtung, eine Zweizonen-Klimaautomatik, ein Premium Sound-System von Rockford, Sitzheizung und eine Rückfahrkamera. 37.990 Euro kostet der SUV-Star-Pajero, der Preisvorteil ist vierstellig.
Das tröstet dann wohl auch über den hohen Verbrauch hinweg oder darüber, dass die Automatik mit nur fünf Stufen und nicht besonders sanft arbeitet. Der Pajero zählt zum Urgestein der Geländewagen, nur wenige Marken können auf eine längere und erfolgreichere Historie bei ihren Offroad-Angeboten zurückblicken. Bereits 1933 brachte der japanische Autohersteller seinen ersten Allradler auf den Markt, der Pajero hat die Wüstenrallye Dakar mehr als ein Dutzend Mal als Sieger beendet.