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Fahrvorstellung
Es sei dahingestellt, warum Mitsubishi ausgerechnet sein kleinstes Modell Space Star nennt. Mit dem gleichnamigen Mini-Van aus der Jahrtausendwende jedenfalls hat es überhaupt nichts mehr zu tun. Der Space Star ist ein klassischer Vertreter des A-Segements, der seinen Fahrer und den einen oder anderen Mitfahrer (meist wohl den Nachwuchs) von A nach B transportieren soll. Ein Auto zum Fahren eben. Nicht mehr und nicht weniger. In diesem Fall vor allem nicht weniger, denn der Mitsubishi Space Star ist ein heimlicher Star. Und nicht nur das. Im ersten Quartal und auch zum Beispiel im Mai war er das meistverkaufte japanische Auto auf dem Privatmarkt überhaupt.
Da darf der Space Star nun seit dem kürzlichen Facelift auch stolz mit der neuen Frontpartie seine Familienzugehörigkeit demonstrieren. Am anderen Ende sorgen der Dachkantenspoiler, die Diffusorattrappe und vertikal ausgerichtete Reflektoren für eine gewisse sportive Optik. Wer will, kann seinem Space Star für knapp 40 Euro auch noch die passende Auspuffblende spendieren.
Ein Auto, in dem sich auch unter der Lenksäule eine offene Ablage befindet, haben wir seit gefühlten Jahrzehnten nicht mehr gehabt. Ohnehin bemüht sich der Space Star, zumindest bei den Verstaumöglichkeiten im Innenraum seinem Namen wenigstens ein wenig gerecht zu werden. So sind die Cupholder in der Mittelkonsole ausreichend groß und tief – und vor allem da, wo sie bei einem Schaltwagen hingehören: vor den Hebel. Über dem Handschuhfach gibt es eine weitere offene Ablage.
Absolut ungünstig platziert sind hingegen die beiden Knöpfe für die einstufige Sitzheizung (in den beiden höchsten der fünf Ausstattungsstufen) und der Deaktivierungsknopf für die Stopp-Start-Automatik. Doch beides wird ja nun andererseits auch nicht tagtäglich benutzt. Besser gelöst ist der dazwischen liegende USB-Anschluss, unter dem gleich die passende Smartphone-Ablage liegt. Auch die Zwölf-Volt-Buchse ist gut positioniert.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Mitsubishi
Das 1,2-Liter-Aggregat hängt willig am Gas und vermittelt mit seinen 80 PS (59 kW) durchaus eine Portion Spritzigkeit. Das bauartbedingte Brummen muss aber auch hier in Kauf genommen werden. Der Schalthebel gleitet weich durch die Gassen und sorgt für exakte Wechsel der fünf Gänge. Die beiden oberen sind relativ lang übersetzt und weisen den Mitsubishi vor allem als Stadtflitzer aus.
Die Lenkung arbeitet präzise, wobei sich der Space Star auch durch seinen kleinen Wendekreis als City-Car auszeichnet. Fahrkomfort ist naturgemäß nicht die Stärke eines Kleinstwagens. So rollt der Vorderwagen auf mittelmäßigem Straßenbelag etwas rumpelig ab und weist bei Topspeed – immerhin 180 km/h – auf der Autobahn eine dezente Unruhe auf. Den WLTP-Normwert von 5,3 Litern auf 100 Kilometer überschritten wir um etwas über einen Liter. Es bleibt also offenbar auch beim neuen Messverfahren dabei, dass Dreiyzlinder per se besser abschneiden, obwohl sie in der Praxis durch die höheren Drehzahlen ihren Vorteil meist wieder verspielen.
Mit Tempomat, Licht- und Regensensor und einem höhenverstellbaren Beifahrersitz sowie Berganfahrhilfe, Armlehneneinlagen in Carbon-Optik und getönten hinteren Scheiben bietet der Space Star in der Ausführung Intro Edition+ weitere Annehmlichkeiten. Das Infotainmentsystem (DAB+) ist klassengerecht und der Sound durchaus akzeptabel. Letzteres gilt nicht unbedingt für die Gesprächsqualität der Freisprechanlage. Wirklich nervig auf Dauer ist allerdings, dass der Warnton für das Gurtanlegen schon unmittelbar nach Umdrehen des Zündschlüssels ertönt. Hier wären ein paar Gedenksekunden durchaus wohltuend, ohne gleich die Sicherheit zu gefährden.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Mitsubishi
Mehr als zwei Personen sollten nicht im Fond Platz nehmen, denn wer zu weit außen sitzt, kommt recht nah an den Dachholm. Die geteilte Rücksitzbank lässt sich vom Kofferaum aus entriegeln. Kleine Klammern halten die Gurte, damit sie nicht im Weg sind. Der Übergang zu den umgelegten Lehnen ist eben, die steigen dann aber nach vorne hin spürbar an. Das Unterflurfach fällt recht großzügig aus.
Knapp 14.500 Euro (14.125 Euro mit 16 % Mwst.) kostet der Space Star Intro Edition+. Wer einfach nur ein Auto sucht, mit dem er günstig und unkompliziert von A nach B kommt, der bekommt den kleinen Bestseller in der Basisversion mit schwächerem Motor aktuell für fast die Hälfte (bis 31. Juli). Ansonsten geht es offiziell bei 10.490 Euro bzw. 10.226 Euro (16 % Mwst.) los. Auf die übrigen Modelle der Baureihe gibt Mitsubishi momentan 2000 Euro Preisnachlass.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Mitsubishi
Länge x Breite x Höhe (m) | 3,85 x 1,676 x 1,51 |
Radstand (m) | 2,45 |
Motor | R3-Benziner, 1193 ccm |
Leistung | 59 kW / 80 PS bei 6000 U/min |
Max. Drehmoment | 106 Nm bei 4000 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 12,8 Sek. |
WLTP-Durchschnittsverbrauch | 5,3 Liter |
CO2-Emissionen | 121 g/km (Euro 6d-Temp) |
Effizienzklasse | C |
Leergewicht / Zuladung | 961 kg / 454 kg |
Kofferraumvolumen | 235–912 Liter |
Max. Anhängelast | 200 kg |
Wendekreis | 9,56 m |
Basispreis | 14.490 Euro |
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 29.07.2020 aktualisiert am 29.07.2020
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