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Leipzig – Ob Autowaschanlagen, Katzenkrallen oder Vogelkot: „Moderne Lacke“, heißt es in einer „Viavision“-Ausgabe der Volkswagen-Gruppe, „müssen im Alltag viel aushalten. Ihre Aufgabe sei, witterungsanfällige Materialien wie Aluminium oder Stahl, aus denen eine Autokarosserie in der Regel gebaut ist, vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen.
Dem Bericht „Bester Schutz – Lackierungen sind mehr als Farbe“ zufolge haben Autofahrer hohe Ansprüche an Lacke. Kratzfest und widerstandsfähig sollen sie demnach sein, am besten [foto id=“433245″ size=“small“ position=“left“]noch nach zehn Jahren aussehen wie neu und in Zukunft ihre Farbe vielleicht sogar auf Knopfdruck verändern können.
Laut der zum Chemiekonzern BASF gehörenden Coatings Gmbh dauert die Lackierung eines Autos vom Auftragen der ersten Lackschicht bis zum Trocknen 100 bis 120 Minuten. Am Ende fährt ein Pkw 16 bis 17 Kilo Lack mit sich herum. Zusammen sind die Autolack-Schichten im Schnitt gerade mal so dick wie ein menschliches Haar. Die Grundierung schützt das Blech vor Rost, der Füller gleicht Unebenheiten auf dem Untergrund aus, ehe der eigentliche Basislack als Farbträger aufgetragen wird. Zuletzt schützt eine Schicht Klarlack den gesamten Aufbau.
Es gibt Nasslacke, die vor dem Auftragen flüssig gemacht werden, und solche, die in Pulverform auf die Karosserie kommen. „Die flüssigen Lacke werden im Tauchbecken auf das jeweilige Bauteil gebracht, während beim Pulververfahren der zu lackierende Werkstoff die Lackpartikel durch Elektrostatik anzieht“, heißt es aus dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung dazu: „Im Ofen schmelzen sie dann zu einer gleichmäßigen Schicht.
Bei Nanolack handelt es sich um einen Klarlack, dem kleinste Teilchen aus Keramik beigemischt sind. Das erhöht nicht nur die Festigkeit des Materials, sondern sorgt gleichzeitig [foto id=“433246″ size=“small“ position=“right“]für eine dreimal so hohe Widerstandskraft. Als Ergebnis hält der TÜV Nord fest: „Feinen Rissen, wie sie zum Beispiel in der Waschstraße entstehen, wird vorgebeugt.“
Als selbstheilend stuft man nach Angaben des Deutschen Lackinstituts Klarlacke ein, die der menschlichen Haut mit ihrer Fähigkeit zur Selbstheilung nachempfunden sind. Kleinere Beschädigungen der obersten Lackschicht schließe der Lack selbständig. Der Heilungsprozess werde entweder durch Wärme oder den Schaden selbst gestartet. „Im Lack sind mikroskopisch kleine Kapseln enthalten, die bei einem Schaden aufplatzen und mit ihrem Inhalt den Riss schließen.“
Aktuell gibt es in Sachen Trendlack aus Sicht der Forschungsgesellschaft für Pigmente und Lacke eigentlich nur ein Muss: Matt soll er sein. Sei vorher stets Hochglänzendes gefragt gewesen, [foto id=“433247″ size=“small“ position=“left“]habe sich zuletzt alles um den stumpfen Farbeffekt gedreht. Der Wunsch nach individueller Optik des eigenen Autos sei nach wie vor groß. Auch die Forschung lässe sich davon inspirieren, arbeite zum Beispiel an einem Lack, der auf Knopfdruck seine Farbe verändern kann.
Bei Farben herrscht übrigens die Qual der Wahl. Die Deutschen mögen es offenbar gern schlicht: Mehr als 60 Prozent gaben in den vergangenen Jahren grauen oder schwarzen Autos den Vorzug vor knallbunten Bonbonfarben, hat das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg festgestellt. Weiß kam demnach auf elfeinhalb, Blau auf gut zehn, Rot auf knapp sieben Prozent.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom/Fotos: Koch veröffentlicht am 04.09.2012 aktualisiert am 04.09.2012
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