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Leipzig – Bis zur nächsten Freiluftsaison dürfte es jetzt nicht mehr allzu lange dauern. Autobauer wie VW stellen gerade ihre neuen Cabrios vor, den offenen Beetle etwa und den offenen Golf R. Auch Opel schickt sich an, den neuen Cascada zu präsentieren; nach dem Autosalon Anfang März in Genf ist es bei den Rüsselsheimern fahrdynamisch soweit.
Für den Fahrer ist das Öffnen und Schließen des automatischen Verdecks einfach und unkompliziert. „Doch die Technik dahinter“, räumt eine mit dem Titel „Offenbarung – wie das [foto id=“455893″ size=“small“ position=“left“]Dach in den Kofferraum kommt“ überschriebene „Viavision“-Ausgabe der Volkswagen-Gruppe ein, „ist komplex.“ Nur das perfekte Zusammenspiel von Sensoren, Elektromotoren und Dachelementen lasse ein Verdeck elegant im Kofferraum verschwinden.
Cabrio-Fahrer kennen das: Sie betätigen einfach einen Schalter – und schon öffnet sich das Verdeck. Technisch läuft das so ab: Das zentrale Steuergerät an der Frontscheibe gibt den Impuls, die Verriegelung zu lösen. Die Verriegelungssteuerung meldet das Entriegeln an das zentrale Steuergerät. Das löst die Hydraulikpumpe aus. Das Dach geht auf, wird im Heck des Fahrzeugs abgelegt. Ist dieser Vorgang beendet, meldet ein Sensor dies wiederum ans Steuergerät, das den Verdeckkastenschließer aktiviert. Der Kasten schließt sich und wird verriegelt.
Mehr als 20 Bauteile sind demnach am Öffnen und Schließen eines Verdecks beteiligt. Bei einigen Modellen werden beim elektronischen Öffnen zusätzlich die Fenster auf ein festgelegtes Maß geöffnet oder die Scheibenheizung ausgeschaltet. Das Dach eines Cabrios, egal ob aus Stoff oder Stahl, lässt sich in der Regel in zwei, drei oder vier Elemente aufteilen. Nach Angaben des Aachener Instituts für Getriebetechnik und Maschinendynamik gibt es auch schon Verdecke mit fünf Segmenten.
Die Dachelemente eines zweiteiligen Hardtops können entweder gleich- oder gegengerichtet im Gepäckabteil verstaut werden. Die beim Softtop nur gegengerichtet, [foto id=“455894″ size=“small“ position=“right“]weil das Stoffverdeck ein zusammenhängendes Dachteil bleibt, das gefaltet wird. „Man kann“, so jedenfalls die Aachener Experten, „die Teile nicht ineinander schieben wie beim Hardtop.“
Ein Klassiker ist der offene Golf, den es auch in der GTI-Version gibt. Deren vom normalen Golf Cabrio übernommenes Stoffverdeck wird elektrohydraulisch betätigt. Die Entwickler haben es für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Wie beim 250 Stundenkilometer schnellen Golf R Cabrio braucht es nur neun Sekunden, bis es komplett offen ist; beim neuen Beetle Cabrio sind es neuneinhalb. Bei GTI und R ist dies bis Tempo 30 während der Fahrt möglich, beim Beetle sogar bis Tempo 50.
„Ein Cabrio ist nicht einfach nur ein normales Auto mit Verdeck“, heißt es in dem „Viavision“-Bericht. Da Dach und seitliche Säulen einem Pkw viel Stabilität verleihen und die Insassen schützen, müsse ein Cabrio mit anderen Methoden stabil und sicher gebaut werden. „Das wird durch eine speziell verstärkte und zusätzliche Elemente wie Überrollbügel und Airbags erreicht.“ Cabrios haben entweder einen festen Überrollbügel oder einen ausfahrbaren, der erst dann hervorschnellt, wenn das Fahrzeug einen bestimmten Neigungswinkel überschritten hat. Beides verhindert, dass die Insassen im Falle eines Überschlags mit dem Boden in Berührung kommen.
„Ein Cabrio ohne Dach ist wie ein Schuhkarton ohne Deckel“, wissen Experten: Die Seitenwände sind weniger stabil, weil sich das ganze Gebilde viel leichter verdrehen lässt. Deswegen wird die Karosserie beim Cabrio verstärkt, die Frontscheibenrahmen sind deutlich dicker und der Unterboden ist mit stählernen Diagonalstreben versehen.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 01.03.2013 aktualisiert am 01.03.2013
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