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Audi
Hamburg – Der Mann ist vollkommen unverdächtig, der Industrie gegenüber unkritisch zu sein. Und doch: Ernst Ulrich von Weizsäcker hat das Vorhaben von Audi gelobt, mit der Produktion von Ökostrom zugleich auch in die Herstellung von erneuerbarem Gas einzusteigen. „Damit“, so der Umweltwissenschaftlicher, „kann ein gutes Stück Kohlendioxid-neutrale Mobilität verwirklicht werden.“
Hamburg, Umwelthauptstadt 2011, Hafencity, Museum „Prototyp – Sammlung Mobiler Kultur“. Audi stellt sein Projekt „Balanced Mobility“ vor. Am Abend zuvor, am Vorabend ihrer Hauptversammlung, haben die Ingolstädter am Außenstandort Biberach des Werks Neckarsulm erstmals Einblicke in die Entwicklungsmanufaktur des R8 e-tron gewährt, der Ende 2012 in Kleinserie an den Start gehen soll. Die Marke mit den vier Ringen, Slogan „Vorsprung durch Technik“, sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, der Branche in Sachen Zukunftstechnologien hinterher zu laufen, und kontert entsprechend mit geballter Information.
Mehr noch: „Wir wollen in der Automobilindustrie die Führungsrolle beim nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen übernehmen“, richtet die Volkswagen-Premiumtochter nach Angaben von Entwicklungsvorstand Michael Dick ihre diesbezüglichen Aktivitäten auf das Ziel einer ganzheitlichen [foto id=“361055″ size=“small“ position=“left“]Kohlendioxid-neutralen Mobilität aus. Als zentralen Baustein dieser Initiative nennt Dick das e-Gas-Projekt, wobei e-Gas hier für erneuerbares Gas steht. Von ihm, so Dick, könnten zudem die Energiewirtschaft und die Gesellschaft profitieren.
Nachhaltig soll auch der Audi-Weg sein, dabei alle Aspekte einer automobilen Wertschöpfungskette abdecken und Gas- und Stromversorgern neue Impulse geben. Audi-Chef Rupert Stadler wird in diesem Zusammenhang unter Hinweis auf die „größte Herausforderung der Zukunft“, nämlich Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen, mit den Worten zitiert: „Dafür müssen wir Mobilität ganzheitlich ins Gleichgewicht bringen, und zwar mit dem Menschen, seinen neuen Werten und mit der Umwelt.“ Auf dem Weg dorthin wollen die Ingolstädter nun „konsequent sauberen Strom nutzen“, klimafreundliche Kraftstoffe produzieren und eine „neue Haltung“ prägen.[foto id=“361056″ size=“small“ position=“right“]
Drei Jahre ist für das e-Gas-Projekt geforscht worden; es geht jetzt in die Praxisphase über. Als nach Audi-Angaben erster Automobilhersteller der Welt bauen die Ingolstädter eine ganze Kette von nachhaltigen Energieträgern auf, beteiligen sich am Bau von Offshore-Windradanlage in der Nordsee, zunächst vier, und lassen den dort erzeugten Ökostrom, mit dem man eine mittelgroße Stadt ein Jahr lang versorgen könnte, ins öffentliche Netz einspeisen. „Mit diesem Strom“, so Dick, „produzieren und betreiben wir künftig unsere elektrisch fahrenden e-tron-Modelle.“
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Ab 2013 Modelle mit e-Gas; Speichermöglichkeit im größten verfügbaren Netz; „Praxisnahe Umsetzung“
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Geplant ist, dass ein Teil des Windstroms einer bis 2013 in Werlte im Emsland errichteten Anlage zugute kommt, die per Elektrolyse Wasserstoff herstellt. „Und der wiederum“, erläutert der Audi-Entwicklungschef den nächsten Schritt, „kann als Energiequelle etwa für Brennstoffzellen-Fahrzeuge dienen.“ Alternativ lasse sich aus ihm in einer weiteren Stufe Methan gewinnen, eben e-Gas, das chemisch mit Erdgas identisch ist und Verbrennungsmotoren antreiben kann. „Ab 2013“, kündigt Dick bei dieser Gelegenheit an, „bringen wir Modelle in Serie, deren Motoren, abgeleitet von unseren TFSI, mit e-Gas laufen.“
Wie die deutsche Energiewirtschaft mittelfristig von diesemKonzept profitieren kann? Es beantwortet aus Audi-Sicht die heute noch offene Frage, wie sich Ökostrom effizient und ortsunabhängig speichern. „Weht [foto id=“361059″ size=“small“ position=“left“]zum Beispiel viel Meereswind, lassen sich Strom-Überkapazitäten in e-Gas wandeln und im größten verfügbaren Energiespeicher, dem öffentlichen Gasnetz, speichern – und aus dem Gasnetz lässt sich Energie, wenn gewünscht, jederzeit ins Stromnetz zurückführen.“
Der Umweltforscher jedenfalls ist überzeugt. „Ich wünsche mir eine umweltfreundliche, nachhaltige Mobilität“, so Ernst Ulrich von Weizsäcker: „Dazu passen auch das e-Gas-Projekt von Audi und seine praxisnahe Umsetzung.“
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom/Fotos: Koch veröffentlicht am 01.06.2011 aktualisiert am 01.06.2011
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