Moderne Navigation – Immer genauer – und auf Wunsch auch Sprit sparend

Niemand weiß, wie viele Ehen durch die Einführung der elektronischen Pfadfinder gerettet wurden. Vorbei die Zeiten, da sich die Angetraute auf dem Beifahrersitz anhören musste, dass Frauen nicht nur nicht einparken können, sondern auch beim Kartenlesen wie Analphabeten agieren. Der Zorn wegen falscher Empfehlungen und deren Folgen – „wenn möglich bitte wenden“ – muss jetzt allein die unbekannte Stimme des Navigationssystems ertragen.

Die kleinen Kästen liefern allerdings längst nicht mehr allein einen Beitrag zur häuslichen Harmonie, sie verbessern auch die Verkehrssicherheit, verringern die Umweltbelastung und schonen die Finanzen von Unternehmen, die ihre Flotte mit den elektronischen Helfern auf optimierte Touren schicken. Aus der einfachen Navigation von A nach B ist in den vergangenen Jahren ein vollständiges Angebot entstanden, das mittels einer ausführlichen Datenerfassung eine Vielzahl an Informationen.

Neben Angeboten für private Kunden bietet zum Beispiel der niederländische Marktführer Tomtom  Lösungen für professionelle Anbieter, um Dienstleistungen und Waren schneller und effizienter zu transportieren. So verwaltet das Online-Flottenmanagementsystem Webfleet rund 200.000 Fahrzeuge von 16.500 Unternehmen.

Doch nur wenn Verkehrsinformationen schnell und vollständig verarbeitet werden können, wird eine optimale Navigationsführung möglich. So lassen sich die Fahrzeuge dann auch den lokalen Bedingungen entsprechend dirigieren. Bisher steht den Autofahrern allerdings neben den häufig nicht mehr aktuellen Meldungen aus dem Radio vor allem das an das Navigationssystem gesendete RDS-TMC-Signal zur Verfügung, dessen Qualität sich allerdings von Land zu Land unterscheidet. Außerdem sind die Intervalle schlicht zu groß gefasst, sodass viele Informationen bereits nicht mehr zutreffen, wenn sie empfangen werden. Und zudem berücksichtigt dieses System in erster Linie die Hauptverkehrsstraßen, so dass Alternativrouten möglicherweise nicht immer geeignet sind und sich die Fahrzeit sogar verlängert:

In den vergangenen zwei Jahren hat Tomtom an einem elektronischen Informations- und Sammelsystem gearbeitet, mit dem diese Nachteile vermieden werden und bei dem die Niederländer auf ihre Prozesskette zurückgreifen konnten. Das Ergebnis ist das Serviceangebot Tomtom HD Traffic, bei dem die Verkehrsdaten aus drei Quellen geschöpft werden. Neben den konventionellen Verkehrsinformationen staatlicher Stellen und kommerzieller Drittanbieter, laufen in einer Zentrale die anonymen Daten aus dem GSM-Funknetz über Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung der im Auto „mitfahrenden“ Mobiltelefone zusammen, die durch die [foto id=“423620″ size=“small“ position=“left“]ebenfalls anonymen Echtzeit-GPS-Daten von Tomtom-Nutzern ergänzt werden. Vor dem Erfassen der Daten werden die Nutzer um ihre Zustimmung gebeten. 80 Prozent der Kunden haben bisher zugestimmt, dass ihre Daten erhoben werden.

Neben den Daten der Autobahnen sammelt HD Traffic auch Informationen der anderen wichtigen Hauptverkehrsstrecken sowie die der meisten Nebenstrecken, um so maßgeschneiderte Ausweichrouten anbieten zu können. In den Niederlanden sind so bereits mehr als 23.000 Kilometer Straßen erfasst worden. Auch in Deutschland ist das Infonetz entsprechend eng gespannt. Für HD Traffic werden pro Jahr 49,95 Euro fällig.

Das neue Tomtom One XL HD Traffic besitzt ein GPRS-Modem samt integrierter SIM-Karte, über die eine konstante Verbindung zum Traffic-Server gewährleistet ist. Alle drei Minuten werden die Daten aktualisiert. Neben HD Traffic, das sowohl für den privaten wie den kommerziellen Nutzer gedacht ist, bietet Tomtom für seine kommerziellen Partner die Funktion „eco Driver“, bei der die Chauffeure eine spritsparende Route wählen können und während der Fahrt mit Informationen versorgt werden, um ihren Fahrstil entsprechend anzupassen.  Am Ende der Fahrt gibt es eine ausführliche Analyse der Fahrweise. Von diesem Programm verspricht sich das Unternehmen eine 20-prozentige Verringerung des Benzinverbrauchs und damit auch der CO2-Belastung.

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