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Auf den ersten Blick erscheint der Gang durch die Moskauer Messehallen erstaunlich gewöhnlich – eben eine Autoshow wie Frankfurt oder Paris. Nur der Schwerpunkt ist ein anderer: Statt vieler echter Premieren entdeckt der Autoliebhaber vor allem spezielle Versionen, die Europas CO2-Wächter längst ins Jenseits gemobbt haben.
Für Sechs- oder gar Zwölfzylinder schämt sich hier niemand, also bringt Honda gerne noch einmal sein schickes Crosstour Concept mit dem 3,5-Liter-V6 als Topmotor (die Basis trägt einen 2,4 Liter großen Vierzylinder) mit. Die ausladende Allzweckwaffe mit dem Fastback-Abschluss und den Hightech-Features, darunter zahlreiche Assistenzsysteme, zu denen auch [foto id=“432723″ size=“small“ position=“left“]eine Anti-Kollisionsvorrichtung und eine spezielle, kamerabasierte Sichtfelderweiterung des Außenspiegels gehört, stand im April übrigens schon in New York. Chancen für Deutschland? Vielleicht geschieht ja mal ein Wunder.
Dafür lässt sich der künftige Bentley Continental GT Speed ohne Probleme bei uns ordern, sofern das nötige Kleingeld überwiesen wird. An Leistung mangelt es dem schnellsten Serien-Bentley (330 km/h) mit seinen 625 PS jedenfalls nicht. Nicht nur für die Moskauer ist der Allradler mit der obligatorischen Achtstufen-Automatik von ZF eine Premiere – die Mannschaft aus Crewe zeigt das potente Schwergewicht zum ersten Mal. Dass der W12 nun über Bremsenergierückgewinnung verfügt und eine Verbrauchsreduktion gegenüber den Vorgängermodellen im zweistelligen Prozentbereich darstellt, dürfte potenzielle Kunden weniger interessieren. Schon eher, dass der mit dem Sahnehäubchen Mehrleistung versehene „Speed“ anhand der spezifischen Heckschürze samt Auspuffendrohren identifiziert werden kann, so dass auch ohne Schriftzüge Signale an die Außenwelt gesendet werden. Zudem gibt es riesenhafte 21-Zöller im exklusiven Look – was möchte man mehr?
Mit einem neuen Nissan Almera gelingt das ganz gut – jedenfalls gilt das für die russische Welt, in der im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung eben auch nur wenige Millionäre leben. Stufenheckmodelle sind im größten Land der Erde auch als Kompaktwagen beliebt – daher könnte der Almera durchaus ankommen beim Publikum. Nein, es handelt sich in diesem Fall nicht um die Vollendung des bereits in Genf gezeigten Concepts Invitation, das die klassische untere Mittelklasse bei Nissan wieder etablieren soll. Stattdessen erschien unter dem Verhüllungstuch eine eher biedere Limousine mit robuster Anmutung – goldrichtig für den Markt, wenngleich dieses Auto, das es ausschließlich in Russland geben soll, vielleicht nicht gerade häufig auf den Flaniermeilen in Moskau oder Sankt Petersburg anzutreffen sein wird. Runde 100 PS aus einem unauffälligen [foto id=“432724″ size=“small“ position=“right“]Vierzylinder, auf Wunsch Automatikgetriebe und Bildschirmnavi klingen hierzulande gar nicht so schlecht.
Eine ähnlich geartete Kundschaft verfolgt Peugeot mit seinem nun auch in Russland vorgestellten 408 – ein wahres Weltmodell für den Osten. Die durchaus schick gezeichnete Kompakt-Limousine bietet alles, was ein glückliches Autofahrerleben braucht – inklusive einem Hauch von Luxus. So ist der bekannte, elektrisch herausfahrbare Farbmonitor für das Navi ebenso vorhanden (auf Wunsch) wie eine Klimaanlage und die volle Sicherheitsausrüstung – für den einen oder anderen Lada-Umsteiger veritabler Luxus. Mit einer Außenlänge von 4,68 Metern ist der Franzose gar nicht mehr so kompakt und geht – je nach Sichtweise – schon fast als Mittelklasse durch, wie auch die erste Ziffer andeutet. Dieser Peugeot scheint noch nicht vollends den Regeln der neuen Nomenklatur zu folgen, wonach die letzte Ziffer keinen Aufschluss mehr über die Epoche gibt, sondern darüber, ob es sich um ein günstiges Welt-Modell handelt oder nicht. Strenggenommen müsste hier allerdings eine Neun am Ende stehen, weil der 408 schließlich aus den Zehner-Jahren stammt. Doch das dürfte dem Kunden am Ende ziemlich egal sein – der nämlich ist froh, ein gutes Auto zum günstigen Kurs zu erhalten: Bei umgerechnet etwas mehr als 13.000 Euro kann der Spaß beginnen.
Eine auch für den deutschen Massenmarkt relevante Premiere gibt es dann in Moskau aber doch: den Mazda6. Die Mittelklasselimousine soll mit dynamischerem Design und sparsamen Motoren ihren Platz unter den erfolgreichsten Importmodellen dieses Segments verteidigen. Ein günstiger Einstiegspreis von weniger als 25.000 Euro wird bei der Markteinführung Anfang kommenden Jahres unterstützend dazukommen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 30.08.2012 aktualisiert am 30.08.2012
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