Motoren-Downsizing: Der Trend zum Dreier

Immer mehr Autohersteller setzen auf kleinere Motoren mit wenigen Zylindern. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das geringere Gewicht senkt den Verbrauch, was wiederum mit weniger CO2-Emissionen einhergeht – bei gleichbleibender Leistung dank Aufladung. Der Trend geht vor allem zum Dreizylinder, den immer mehr Hersteller ins Sortiment heben.

Mit kleinen, effizienten Motoren lassen sich die von der EU für das Jahr 2012 verbindlich vorgeschriebenen CO2-Vorgaben von durchschnittlich 130 g/km bereits heute erreichen. In Verbindung mit kompakten Fahrzeugen und Spritspartechniken wie einem Start-Stopp-System stellt ein solcher Grenzwert Studien zufolge überhaupt kein Problem dar. Dreizylinder-Benziner unterschreiten bereits heute selbst die Marke von 100 g/km CO2 – kein Wunder also, dass immer mehr Autohersteller auf die Dreizylinder-Technik im Triebwerk setzen.

So sollen auch bei Ford beispielsweise spätestens im Jahr 2012 die ersten Modelle mit einem Dreizylinder-Motor vom Band rollen. Das Triebwerk könnte aus einem Liter Hubraum rund 100 PS Leistung schöpfen und sein Debüt [foto id=“335757″ size=“small“ position=“right“]im überarbeiteten Fiesta feiern. Das Motorenwerk in Köln muss für die Produktion des „Dreiers“ jedoch zunächst umgerüstet werden, weshalb ein früherer Starttermin unwahrscheinlich ist.

Auch BMW plant mit einem Dreizylinder, der unter anderem in der kompakten 1er-Baureihe zum Einsatz kommen könnte. Wann es soweit ist, steht noch nicht fest. Andere Hersteller sind da bereits einen Schritt weiter. Nissan bietet beispielsweise für seinen Kleinwagen Micra einen 1,2-Liter-Benziner mit drei Zylindern an. Der Direkteinspritzer leistet 59 kW/80 PS und verspricht die Qualitäten eines „Großen“. Eine leistungsstärkere Version mit 72 kW/98 PS soll im Frühjahr 2011 folgen und auch diejenigen besänftigen, die es ein bisschen schneller mögen. Während die Leistung dank Kompressor steigt, sinkt der Verbrauch auf beeindruckend niedrige vier Liter Super je 100 Kilometer. Die CO2-Emissionen belaufen sich dann auf 95 g/km.

Auch im VW-Konzern finden sich Motoren mit lediglich einem Trio im Brennraum. Bei den Dieseln gibt es ein dreiköpfiges Turboaggregat, das aus 1,2 Litern Hubraum 55 kW/75 PS schöpft. Eingesetzt im kleinen VW Polo reduziert sich der Verbrauch in der BlueMotion-Version auf 3,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer, der CO2-Ausstoß liegt bei beachtlichen 87 Gramm CO2 pro Kilometer. Auf Benzinerseite steht ein 1,2-Liter-Dreizylinder mit [foto id=“335758″ size=“small“ position=“left“]wahlweise 44 kW/60 PS oder 51 kW/69 PS zur Auswahl. Für den Stadtflitzer VW Up soll ein weiterer Dreier-Benziner folgen, der seine Kraft von 44 kW/60 PS gar nur aus einem Liter Hubraum schöpft.

Dort ist Toyota längst angekommen. Für die Kleinwagen Aygo und iQ gibt es schon jetzt einen 1,0-Liter-Dreizylinder, der 50 kW/68 PS leistet. Der Verbrauch von 4,9 Litern Super ist ebenso verbesserungsfähig wie die CO2-Norm von 115 g/km, jedoch ist hier bereits der erste Schritt in Richtung „umweltfreundliches Auto“ erfolgt. Der Benziner wird außerdem für den Toyota Yaris sowie die Kleinwagenmodelle Citroen C1 und Peugeot 107 angeboten.

Der italienische Fiat-Konzern setzt bei seinen Öko-Bemühungen noch einen oben drauf: Während andere Hersteller gerade erst beim Einsatz eines Dreizylinders ankommen, probieren es die Vorreiter auf diesem Gebiet nun mit nur noch zwei Zylindern. Der Stadtflitzer Fiat 500 soll sich in Kürze entsprechend motorisieren lassen. Seine Leistung von 63 kW/85 PS schöpft der „Kleine“ dabei aus nur 0,875 Litern Hubraum. Trotz eines Normverbrauchs von 4,1 Litern Super und einem CO2-Ausstoß von 95 g/km soll dennoch eine Höchstgeschwindigkeit von 173 km/h möglich sein.

Der Trend zum Dreier könnte bald schon wieder überholt sein. Allerdings haben Hersteller wie VW angekündigt, dass es bei ihnen keine Serienfahrzeuge mit weniger als drei Zylindern geben wird. Fraglich bleibt, ob dieses „Nein“ in Zeiten von Spritspargedanken endgültig ist. Doch zunächst haben die Dreizylinder-Motoren erstmal eine Zukunft, mit denen sich Rekordwerte in puncto CO2-Ausstoß aufstellen und bereits heute Klimaschutzziele verwirklichen lassen.

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