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Wer sein Motorrad liebt, der spendiert ihm noch das eine oder andere Zubehörteil. Doch auch diejenigen Biker, die ihr Zweirad versehentlich einmal auf die Seite gelegt haben, bedienen sich im Zubehörhandel, um beschädigte Teile für kleines Geld zu ersetzen. Die meisten Umbauten gelten laut Frank Volk vom TÜV Süd den Lenkern, Bremsleitungen, Reifen und dem Auspuff. Bei den Modifikationen gilt es aber, einiges zu beachten, will man nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten oder die Verkehrssicherheit des Bikes herabsetzten.
Lenker gibt es in allen Formen, Breiten, Kröpfungen und Farben. Häufig werden die schnöden Stahl-Originale durch leichtere Aluminiumbauteile ersetzt. Mit geänderter Breite, Höhe oder Kröpfung lässt sich die Ergonomie optimal anpassen, zudem werden viele Motorräder mit einem breiteren Lenker bedeutend handlicher. Doch hier gilt es zu beachten, dass bei einem Nachrüstteil andere Bauteile mit angepasst werden müssen, vor allem dann, wenn der neue Lenker wesentlich breiter oder höher ausfällt als der alte. In diesem Fall müssen meist Bremsleitung, Kupplungszug und die Kabel der Lenkerarmaturen verlängert werden. Zusätzliche Kosten, die der Biker mit einkalkulieren muss. Tauscht man den Lenker, so gilt es jedoch auch, sicherzustellen, dass die neue Stange bei vollem Lenkereinschlag nicht an Tank und Verkleidung anstößt. Wichtig ist in jedem Fall eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) oder aber ein Teilegutachten, das bei der TÜV-Abnahme vorgelegt wird.
Viel Raum zur Verbesserung gibt es bei den Bremsen. Gerade Bikes, die etwas in die Jahre gekommen sind, werden häufig nachträglich mit stahlummantelten Bremsleitungen ausgerüstet. Die altern im Gegensatz zu ihren Gummipendants nicht mehr, sind billiger und verbessern Druckpunkt und Wirkung meist deutlich. Doch auch hier muss eine ABE oder ein Teilegutachten vorliegen. Die Arbeit an den Bremsen ist wie an allen sicherheitsrelevanten Bauteilen nur versierten Schraubern zu empfehlen.
Im Fall der Reifen ist nicht nur auf die richtige Größe, den korrekten Geschwindigkeitsindex und eine ausreichende Traglast zu achten, wie sie in den Papieren eingetragen sind. Jeder Reifen, der auf einem Bike montiert wird, muss vom Reifenhersteller freigegeben oder von einer amtlichen Prüfstelle abgenommen und in die Fahrzeugpapiere eingetragen sein – zumindest dann, wenn das Motorrad im öffentlichen Straßenverkehr bewegt wird. Für Renn- oder Crossmotorräder gilt diese Regelung freilich nicht.
Doch auch der gute Ton gehört zum Motorradfahren. Häufig kommen dafür Nachrüstauspuffanlagen oder Zubehörschalldämpfer zum Einsatz, die ihrer Hauptaufgabe, den Schall zu dämpfen, mehr oder minder gut nachkommen. Häufig ist hier aber nicht der Wunsch nach satterem Klang Vater des Gedankens, sondern die Jagd nach ein paar PS mehr. Doch die Ansicht, dass mit einer neuen, straßenzugelassenen Auspuffanlage ohne weitere Modifikationen wesentlich mehr Leistung zu erzielen sei, gehört zu den größten Irrtümern in der Motorradszene. Wer indes nach Lösungen für einen kernigen Motorsound sucht, wird im Handel gut bedient. Hier kommt es darauf an, dass das Auspuff-Modell für das jeweilige Fahrzeug freigegeben ist, sprich mit einer ABE oder einem Teilegutachten geliefert wird. Viele Auspuffanlagen werden mit einem so genannten DB-Eater bestückt, der mit einigen wenigen Handgriffen heraus geschraubt werden kann, um auf abgesperrten Strecken für einen ungehinderten Abgasstrahl und damit ein wenig mehr Leistung zu sorgen. Das hat selbstverständlich einen höheren Geräuschlevel zur Folge. Auf der Straße muss der DB-Eater aber montiert sein, sonst könnte die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs erlöschen, was eine Strafe nach sich ziehen kann.
geschrieben von auto.de/(tm/mid) veröffentlicht am 08.02.2011 aktualisiert am 08.02.2011
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