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Das Jahr 2010 ist nicht gut verlaufen für die Hersteller von Motorrädern oberhalb von 125 Kubikzentimetern. Ein Minus von gut zehn Prozent stand zu Buche, und damit konnte keiner so recht zufrieden sein. BMW schaffte es immerhin mit dem Sportler S 1000 RR auf Anhieb auf die vorderen Plätze der Verkaufscharts, wo sie mit der R 1200 GS seit Jahren den Spitzenreiter stellen.
Die spannende Frage für 2011 ist also, ob sich der Abwärtstrend umkehren lässt. Das Mittel dazu könnten die vielen neuen Modelle sein, die in diesem Jahr auf den Markt kommen – und es gibt sogar die Wiederauferstehung einer deutschen Traditionsmarke: Horex. Das erste Modell, ein Cruiser, provozierte bereits kräftig Schlagzeilen, vor allem mit der Ankündigung, dass ihn ein sehr kompakter Sechszylindermotor antreibt. Auch BMW feiert im Reiseschiff K 1600 GT die Renaissance der sechs Töpfe.
Werfen wir also – alphabetisch sortiert – einen Blick auf die Stars und Sternchen des diesjährigen Neuheitenfeuerwerks:
Und beginnen bei Aprilia. Wichtigste Neuerung in 2011 dürfte die Dorsoduro 1200 werden, in der der von Piaggio neuentwickelte 1200er-V2 seine Premiere feiert. Eingebaut in das Supermoto-ähnliche Funbike soll das Konzept Konkurrenten wie der KTM Supermoto 990 und der Ducati Hypermotard das Leben schwer machen. Mit 130 PS und einem Leergewicht von nur 209 Kilogramm könnte das gelingen. Als Preis werden 11.513 Euro genannt, ABS gibt es optional. Zweiter Streich der Marke ist die Tuono V4 R, ein Naked-Derivat des Supersportlers RSV4, die zwar mit 20 PS weniger daher kommt, doch auch 162 PS sollten für Fahrspaß reichen. Ihr Gewicht liegt bei 195 Kilogramm, über den Preis schweigt man sich noch aus.
Treibende Kraft bei den Entwicklungen neuer Segmente ist wieder BMW. Zum Saisonstart schicken die Bayern die beiden bestens ausgestatteten Sechszylinder-Luxustourer K 1600 GT (162 PS, 321 kg) und GTL (350 kg) an den Start. Preis: mindestens 20.000 Euro. Für Einsteiger gibt es die G 650 GS, die als F 650 GS im Ausland zwar weiter gebaut worden war, hierzulande aber nicht mehr vertrieben wurde. Ihr Einzylinder leistet 48 PS, zudem bekam sie die BMW-typische Schweinwerferoptik und einen schwenkbaren Schnabel. Der Preis liegt bei etwa 7.000 Euro, ABS gibt es optional. Zudem schickt man die R 1200 R mit dem Boxermotor in letzter Ausbaustufe – also mit zwei oben liegenden Nockenwellen – sowie elektronisch einstellbarem Fahrwerk ins Rennen, wobei der Kunde zwischen der normalen und einer „Classic“-Version wählen darf. Preise für die 110 PS starken Klassiker nennt BMW noch nicht, ein ABS ist gegen Aufpreis verfügbar.[foto id=“340566″ size=“small“ position=“right“]
So richtig krachen lässt es auch Ducati – mal wieder. Nach der erfolgreichen Multistrada im vergangenen Jahr bringt man nun die Diavel, eine Art Drag-Bike, das gegen die V-Max von Yamaha antreten könnte. Ein massiges Auftreten mit einem speziell entwickelten 240er Hinterreifen, 162 PS und ein langer Radstand heben sie aus der Masse heraus. Inklusive ABS kostet die Diavel 16.690 Euro. Bereits im Herbst 2010 vorgestellt wurde der Sportler 848 Evo, dessen V2-Motor 131 PS bereit stellt und 196 Kilogramm auf die Waage bringt. Für Verzögerung sorgen die Bremsen aus der 1198. Der Preis liegt bei 14.250 Euro, ABS – Fehlanzeige. Überarbeitet haben die Italiener auch die Monster 1100, die nun den Beinamen Evo trägt. ABS ist Serie, außerdem Traktionskontrolle, zudem gab es Verfeinerungen am Triebwerk, das nun genau 100 PS leistet. Der Preis: 11.390 Euro.
Wenig Neues gibt es indes von Harley-Davidson. Neben der Tatsache, dass immer mehr Elektronik in die breite Modellpalette Einzug hält – ein neuer Can-Bus steuert etwa die Softtails – bringt man 2011 die Sportster Superlow. Das Einstiegsbike mit 53 (wahlweise 34) PS verfügt über den Sportster-Rahmen und einen 17-Liter-Tank und weist eine Sitzhöhe von 695 Millimeter auf – deswegen Superlow. Der Preis: 8.295 Euro, ABS ist nicht erhältlich. Ins Programm der Marke aus Milwaukee zurückgekehrt sind Electra Glide Classic und Softtail Deluxe.
Ein wahres Feuerwerk brennt Honda ab. Neben vielen renovierten Modellen sorgt der Crossrunner für Aufsehen. Um den V4-Motor der VFR herum baut Honda ein Konzept aus einer Mischung aus Offroader und Cruiser, die komfortables Sitzen, Reisen und auch mal flotte Abschnitte unter einen Hut bringen soll. Dazu gibt es eine niedrige Sitzbank, 102 PS und eine Einarmschwinge sowie ABS mit Teilintegralbremse serienmäßig; zudem wird schon einiges an Reisezubehör angeboten. Der Preis steht noch nicht fest. Nach vier Jahren lebt die CBR 600 F wieder auf, die die Lücke zwischen der CBF 600 F und der CBR 600 RR schließen soll. 102 PS, geringes Gewicht und Combined-ABS sind serienmäßig, das Fahrwerk ist mannigfaltig einstellbar. Auch für die CBR 600 F steht der Preis noch nicht fest.
Weiter auf Seite 2: Horex; Kawasaki; Moto Guzzi; Triumph; Yamaha
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Für einen Paukenschlag sorgte im vergangenen Jahr das Wiederaufleben der Marke Horex. Als erstes Modell soll in diesem Jahr noch die VR6, ein unverkleideter Cruiser, auf den Markt kommen. Dessen Besonderheit: Ein sehr kompakt bauender Sechszylinder, der eine Mischung aus Reihen- und V-Motor darstellt. Dieser wird in einem handlichen Fahrwerk verbaut sein und etwa 175 PS leisten. Das Gewicht der VR6 soll bei 230 Kilogramm liegen, der Preis bei rund 22.000 Euro.[foto id=“340568″ size=“small“ position=“right“]
Viel los ist auch bei Kawasaki. Als erste japanische Marke kontert sie mit der ZX-10R den Angriff der BMW S 1000 RR und schickt ihre über 200 PS starke Neuauflage mit Renn-ABS und einstellbarer Traktionskontrolle auf die Straße, wobei diese nicht die einzigen elektronischen Helferlein sein werden. Auch soll sie ein wenig leichter sein als die weiß-blaue Ausgabe und mit etwa 15.500 Euro unterbietet sie deren Preis. Nächster Streich der grünen Marke ist die Z 750, die nun wahlweise auch in einer „R“-Ausführung erhältlich ist. Die Z 750 R will der erfolgreichen Triumph Street Triple R nacheifern und Fans von unverkleideten Mittelklasse-Bikes Spaß bringen.
Ihr Vierzylindermotor leistet 106 PS, das Gewicht liegt bei 230 Kilogramm. Der Preis für die Basisversion ist 8.295 Euro, ABS Serie. Für Klassik-Fans bringt Kawa die W 800, die äußerlich aussieht wie die vor fünf Jahren eingestellte W 650. Die Neue ist handlicher und einige Kilo schwerer als das Vorgängermodell, der Hubraum wuchs durch Aufbohren. Der luftgekühlte Zweizylinder leistet 48 PS, einen Preis nannte der Hersteller noch nicht. Für 11.595 Euro bekommt man aber eine verkleidete und leicht veränderte Variante der im vergangenen Jahr vorgestellten Z 1000 mit dem Zusatz SX. Sie ist mehr auf das Touren oder Fahren zu zweit ausgelegt, ohne ihre Gene zu verleugnen. Ihr Vierzylindermotor bringt 139 PS auf die Bahn, für die Sozia gibt es eine bequemere Sitzbank. ABS ist inklusive.[foto id=“340569″ size=“small“ position=“right“]
Moto Guzzi möchte mit der Stelvio/NTX dem Dauer-Bestseller BMW GS 1200 etwas entgegen setzen und hat sie mit einem größeren Tank und neuer Verkleidung aufgepäppelt. Renoviert hat die Marke auch den kardangetriebenen Reisedampfer Norge GT und ihm dabei den Vierventilmotor der Griso spendiert, der 102 PS leistet. Der Preis beginnt ab 15.245 Euro; die Norge besitzt ebenso wie die Stelvio ABS.
Nachdem die italienische Traditionsmarke MV Agusta von Harley wieder an den Vorbesitzer Claudio Castiglioni verkauft wurde, plant man ein dreizylinderiges Sportmotorrad namens F3: Gespannt darf man sein, ob diese im September auch erscheint.
Einen Konkurrenten gegen Yamaha FZ8 und Kawasaki Z 750 schickt Suzuki mit der GSR 750 ins Rennen. Das naked Bike mit einem kurzhubigen Motor, der bis 2005 in der GSX-R 750 Dienst tat, wiegt 210 Kilogramm und blickt finster drein. Das Triebwerk leistet 106 PS, ein Preis steht noch nicht fest, ABS ist ab Juni serienmäßig verfügbar.
Den 600er-Flitzer GSX-R 600 setzte man auf Diät, um den Renner fit zu machen. Um neun Kilogramm erleichtert, bringt das Bike nur noch 187 Kilogramm auf die Waage. Zudem gibt es bessere Bremsen und mehr Handlichkeit. Gleiches gilt für die größere Schwester GSX-R 750, die acht Kilo abspeckte und es nun auf 190 Kilo bringt.
So richtig Gas gibt in diesem Jahr auch Triumph. Die Engländer haben die Speed Triple völlig neu aufgebaut; dazu wurde der Dreizylindermotor leicht überarbeitet – er leistet nun 135 PS – und die Gewichtsverteilung Richtung Vorderrad geändert. Der Preis beträgt 11.245 Euro. ABS ist optional erhältlich. Ganz neu bringt Triumph die Tiger 800, die es auch in der Reisevariante XC gibt. Herzstück ist der 675er-Dreizylindermotor, dessen Hubraum erweitert wurde und der nun, ausgestattet mit 95 PS, mehr Druck aus niedrigeren Drehzahlen liefert. Er treibt ein reisetaugliches und wieselflinkes Funbike an, das der BMW F 800 GS Konkurrenz machen soll. Der Preis liegt bei 8.790 Euro (XC: 9.590 Euro). ABS steht gegen Aufpreis zur Wahl. Überarbeitet wurde der Cruiser Speedmaster, der nun vorn über keine doppelte Bremsscheibe mehr verfügt und dessen Radstand verkürzt wurde. Sein Reihen-Zweizylinder wurde nicht angetastet und leistet weiterhin 61 PS. Die Speedmaster kostet rund 8.800 Euro, ABS ist nicht zu haben.
Hingegen legt Yamaha derzeit eine kleine Verschnaufpause ein, nachdem man im vergangenen Jahr die XT 1200 Z Super Ténéré sowie die FZ8 auf den Markt brachte. So darf die ABS-Version der 660er Ténéré als einzige Neuheit gelten.
Die Industrie hat also ihre Hausaufgaben gemacht, jetzt bleibt abzuwarten, ob die Kunden dies goutieren.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 26.01.2011 aktualisiert am 26.01.2011
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