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Die Motorradbranche fährt langsam wieder auf der Erfolgsspur. Die Zahl der Neuzulassungen ist 2013 im dritten Jahr in Folgen gestiegen. Aber es geht nur im Schritttempo voran. Das Plus der verkauften Maschinen über 125 Kubikzentimeter liegt im Jahresvergleich nach Auskunft des Industrieverbandes Motorrad (IVM) bei 2,65 Prozent. Knapp 88 000 Bikes haben die Händler vergangenes Jahr ausgeliefert. Am gefragtesten bei den Kunden waren Zweiräder aus dem sportlichen Segment, gefolgt von Enduros und Choppern.
Die Weiß-Blauen aus Bayern fahren zum wiederholten Mal allen anderen Herstellern davon. BMW bringt im Ranking der zehn meist zugelassenen Bikes gleich fünf Maschinen an den Start. Die Nase vorn hat seit Jahren der Verkaufsschlager R 1200 GS. Die Rekordzahl von knapp 8 000 Zweiradfahrern hat vergangenes Jahr einen Fahrzeugschein dieser beliebten Reise-Enduro erhalten. Das sind mehr als dreimal so viele Maschinen wie beim Primus von Honda, der NC 750 S, die auf Platz 2 landete. Fast gleichauf rangiert die Kawasaki 600 ER-6n. Wie gut die Bayern mit ihrer Produktpalette den Geschmack der Kunden treffen, zeigt die Liste der 50 am häufigsten verkauften Motorräder. Sie gleicht einem Blick in das Schaufenster eines BMW-Händlers. Dort stehen elf Maschinen von BMW, doppelt so viele wie beim japanischen Hersteller Honda, der mit 14 Prozent Marktanteil und 12 000 neuen Bikes auf Platz 2 liegt. BMW fällt auf dem Motorradmarkt laut IVM 2013 mit 23 Prozent und rund 20 000 Neuzulassungen das größte Stück der Torte zu.
Harley-Davidson steht mit seinen kultigen Maschinen zum zweiten Mal in der dritten Startreihe, nachdem 2013 rund 10 000 Verkaufsverträge unterschieben wurden und der Marktanteil sich bei elf Prozent einpendelte. Im Ranking der 50 bestverkauften Zweiräder finden sich sechs Maschinen der US-Traditionsmarke. Neben dem Gewinner KTM, der seine Verkaufszahlen im Jahresvergleich um 13 Prozent steigern konnte, wurden zwei einst so beliebte Marken aus Fernost ausgebremst: Suzuki und Yamaha mit jeweils minus 14 Prozent. Der Hersteller der Schlagzeilen-trächtigen Hayabusa, die als erstes Bike an der 300-Stundenkilometer-Marke kratzte, schaffte nur noch sieben Prozent Marktanteil. Der Motorradbauer mit den Stimmgabeln im Emblem, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag in Deutschland feiert, stimmt ebenfalls ein Klagelied an.
Auf der Erfolgspur unterwegs sind hingegen Triumph mit plus sieben Prozent oder auch kleinere Motorradbauer wie Moto Guzzi, Husqvarna und MV Augusta, die ihren Verkauf 2013 um 26 Prozent, 25 Prozent beziehungsweise 57 Prozent steigern konnten. Wie stark der Zweiradmarkt von der Saison und damit vom Wetter abhängig ist, veranschaulichen zwei Zahlen. Im Frühjahr vergangenen Jahres gab es noch lange Zeit eisige Temperaturen, die die Zulassungszahlen im Jahresvergleich auf minus 20 Prozent eingefroren hatten. Ganz anders im Sommer. Der Juli brachte den Herstellern in den Auftragsbüchern ein Plus von 16 Prozent.
Für die Reise in die neue Saison 2014 haben die Hersteller viel Optimismus im Gepäck und hoffen laut IVM, die Spät- und Wiedereinsteiger für das Motorradfahren noch stärker begeistern zu können. Dazu könnte auch der neue Führerschein A2 beitragen. Wer vor April 1980 seine Fahrerlaubnis erhalten hat, kann jetzt zwar mit Praxisprüfung, aber ohne Pflichtfahrten und Theorietest eine Maschine mit bis zu 48 PS fahren. Für rund zehn Millionen Autofahrer käme dieser erleichterte Umstieg aufs Bike in Frage.
geschrieben von auto.de/(ari/mid) veröffentlicht am 20.01.2014 aktualisiert am 20.01.2014
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