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„Nakedbikes“, also unverkleidete Motorräder, sind die Generalisten unter den Zweirädern. Entsprechend groß ist ihre Bandbreite: Sie reicht von technisch und optisch schlichten Brot-und-Butter-Maschinen wie Hyosung GT 650i Naked (4.995 Euro) über „Allrounder“ wie die Yamaha XJ6 (7.050 Euro) und die sogenannten Roadster vom Schlag einer BMW F 800R oder Horex VR6 Roadster für 8.900 bzw. 21.700 Euro bis zu den markant-aggressiven „Streetfightern“, wie sie die Triumph Street Triple (8.090 Euro) markiert.
Selbst die mächtigen „Muscle Bikes“[foto id=“492386″ size=“small“ position=“right“] wie Yamaha V-Max, Triumph Rocket III oder die neue Honda F6C sind der Nakedbike-Kategorie zugehörig. Am meisten Zuwachs erhält im neuen Jahr die Spezies der „Power-Nakeds“ – extrem leistungsstarke und zugleich sehr leichtgewichtige wie technisch überdurchschnittlich anspruchsvolle Fahrmaschinen in meist sehr ausdrucksstarkem Design. In dieser Kategorie treten 2014 in alphabetischer Reihenfolge die BMW S 1000R, die Ducati Monster 1200S, die Kawasaki Z 1000 und die KTM 1290 Super Duke R neu an.
Setzt man die absolute Leistung als Ordnungskriterium, steht die KTM an der Spitze: Mit 132 kW/180 PS und 144 Nm Drehmoment bei rund 205 Kilogramm Gewicht stellt die 1290 Super Duke R ab sofort das überlegene Bike dieses Segments dar – nie zuvor gab es ein unverkleidetes Serienmotorrad mit einem besseren Leistungsgewicht. Der V2-Motor wurde um 106 ccm auf 1.301 ccm vergrößert. Das Fahrwerk mit Gitterrohrrahmen und sehr hochwertigen Feder-/Dämpfungselementen hat bei ersten Testfahrten sowohl durch Agilität wie Stabilität überzeugt, die Bremsanlage funktioniert vorzüglich. Selbstverständlich ist ein abschaltbares ABS Serie. Ebenfalls an Bord sind drei Fahrmodi (Regen, Straße, Sport) sowie eine vielfach einstellbare Traktionskontrolle. Der Preis der KTM 1290 Super Duke R beträgt 15.495 Euro.
Gegenüber der 1290 Super Duke R erscheint die neue BMW S 1000R mit 12.800 Euro als wahres Sonderangebot, bietet sie doch mit dem auf 118 kW/160 PS gedrosselten und dabei drehmomentoptimierten Vierzylindermotor aus dem Superbikes S 1000RR ebenfalls ein herausragendes Triebwerk in Verbindung mit nur 207 Kilogramm Gewicht. Auch sonst kann man mit ihr in der Serienversion fein Motorrad fahren, ist doch eine automatische Stabilitätskontrolle (ASC) genauso [foto id=“492387″ size=“small“ position=“left“]an Bord wie ein vielfach justierbares Race-ABS; auch die Wahl zwischen den beiden Fahrmodi Regen und Straße steht dem Fahrer frei. Richtig außergewöhnlich wird die S 1000R aber erst dann, wenn der Käufer weitere 2.000 Euro investiert. Vier Fahrmodi, elektronische Traktionskontrolle mit allen Finessen sowie ein in diesem Segment einzigartiges semiaktives Fahrwerk, das sich in Millisekunden auf alle Umstände einstellt. Selbst für dann 14.800 Euro stellt die BMW noch immer ein Schnäppchen dar – das supersportliche Parallelmodell HP4 liegt bei 20.500 Euro. Dass die BMW S 1000R dem Power-Roadster K 1300 R (15.000 Euro) aus dem gleichen Haus das Leben schwer machen wird, liegt auf der Hand.
Ein feines Stück ist auch die neue Ducati Monster 1200 geworden; mit ihrem 99 kW/135 PS starken Testastretta-Motor leistet sie ein volles Drittel mehr als das 100 PS starke Vormodell Monster 1100 EVO. Auch bei ihr ist eine achtstufige Traktionskontrolle an Bord, die mit dem ABS kommuniziert. Ducati Safety Pack nennt sich das System. 13.490 Euro beträgt der Grundpreis der 209 Kilo wiegenden Monster. Deutlich teurer ist die mit aufwendigeren Federelementen, geschmiedeten Rädern, einem besonders hochwertigen Bremssystem und diversen Carbonteilen ausgestattete Monster 1200S, deren Motor zudem 10 PS mehr leistet. Ihr Preis von 15.990 Euro verleiht ihr ebenfalls bereits eine gewisse Exklusivität.
Technisch nicht ganz so hochgerüstet wie die drei bereits genannten Modelle und mit 221 Kilogramm auch nicht so leichtgewichtig, dafür nochmals aggressiver gest[foto id=“492388″ size=“small“ position=“right“]ylt ist die neueste Auflage der Kawasaki Z 1000; sie leistet 104 kW/142 PS und bietet weder Traktionskontrolle noch Fahrmodi. Dennoch ist sie mit 12.195 Euro nicht wesentlich billiger als die für BMW-Verhältnisse ungeheuer aggressiv gepreiste S 1000R. Ihr sehr spezielles Design – Kawasaki nennt hier den japanischen Begriff „Sugomi“, der für eine furchteinflößende Ausstrahlung steht – polarisiert noch mehr als das der schon sehr scharfkantigen KTM. Bemerkenswert ist, dass die bisherige Z 1000 im Jahr 2013 in Deutschland das bestverkaufte Modell aller Streetfighter oder Power-Nakeds war.
Auch bisher schon waren die in dieser Klasse verfügbaren Leistungen beträchtlich. Angefangen hatte es im Jahr 2006 mit der Yamaha FZ1, deren vom Supersportler R1 stammender Einliter-Vierzylindermotor 150 PS leistete. Aktuell kostet dieses 221 Kilo wiegende Modell 10.995 Euro. BMW war bereits seit 2005 mit der K 1200 R in dieser Kategorie vertreten: Ihr 1200er leistete gar 163 PS; als K 1300 R bringt es der Bayern-Bulle seit 2009 sogar auf 173 PS – bei allerdings 243 Kilogramm Leergewicht und zum aktuellen Preis von 15.000 Euro.
Eine echte „Power-Naked“ stellt die Aprilia Tuono V4 R APRC dar. Die sperrige Modellbezeichnung weist darauf hin, dass die Aprilia im Vollbesitz nahezu sämtlicher elektronischer Fahrassistenzsysteme ist, die der Markt momentan hergibt: Mehrere Motor-Mappings, vernetzte elektronische Traktionskontrolle und vernetztes ABS gehören dazu. Ihr Einliter-V4-Triebwerk entstammt dem Superbike RSV4 und leistet 125 kW/170 PS, das Gewicht beträgt 206 Kilogramm. Mit 15.200 Euro liegt die Aprilia Tuono preislich im Mittelfeld. Dagegen positioniert sich die 16.990 Euro teure MV Agusta Brutale 1090RR am oberen Rand. Auch dieses 116kW/158 PS starke und kaum über 205 Kilogramm schwere Bike weist die gängigen Fahrhilfen auf; die in Deutschland abgesetzten Stückzahlen sind noch sehr gering, was Brutale-Kunden immerhin einen eindeutigen Exklusivitäts-Status sichert.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 05.12.2013 aktualisiert am 05.12.2013
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