Motorradvorschau 2013: Straßen-Motorräder (Teil 3)

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2013 kommen insgesamt elf neue und modellgepflegte Straßenmaschinen auf den Markt. Mittelklasse-Modelle sind besonders beliebt. Sechs Krafträder mit einem Hubraum zwischen 600 ccm und 800 ccm waren 2012 unter den zehn zulassungsstärksten Krafträdern in Deutschland.

In der Motorrad-Mittelklasse gilt ein Motor mit rund 600 ccm Hubraum bisweilen als zu schwach für akzeptable Fahrleistungen. Bei Triumph hat daher das Mittelklasse-Modell Street Triple mit dem 675-ccm-Dreizylinder eine Auffrischung erfahren. Das Triebwerk leistet unverändert 78 kW/108 PS, aber die Fahrbarkeit der geduckten Maschine soll für die neue Saison durch Modifikationen an Rahmen und Fahrwerk verbessert worden sein. Mit einer auch für kleine Fahrer angenehmen Sitzhöhe, dem ABS und einem Gewicht von gerade 183 Kilo ist die Street Triple eine handliche, alltagstaugliche Begleiterin.[foto id=“450904″ size=“small“ position=“right“]

Bei den derzeitigen Mittelklasse-Motorrädern hat sich dagegen ein Hubraum von 800 ccm als ideale Basis für ein fahraktives Landstraßen-Bike etabliert. Kawasaki springt mit der neuen Z 800 auf diesen Zug auf und vergrößert das Triebwerk der Z 750 zur neuen Saison auf 806 ccm Hubraum. Der Reihenvierzylinder mit 83 kW/110 PS steckt in einem Naked-Bike mit windschnittiger Lampenmaske und einem tourentauglichen Tank, der 17 Liter Sprit fasst. Die rund 230 Kilo schwere Z 800 steht für etwas mehr als 8 500 Euro beim Händler.

MV Agusta zieht mit dem japanischen Hersteller gleich und schickt die neue Landstraßenmaschine Brutale 800 auf die Straße. Das italienische Naked-Bike zeichnet sich durch den charakteristischen Gitterrohr-Rahmen, ein kurzes Heck und den schräg stehenden Scheinwerfer aus. Das knapp 10 000 Euro teure Motorrad treibt ein 800-ccm-Reihen-Dreizylinder mit 92 kW/125 PS an. Das Gewicht von nur 167 Kilo verspricht dynamische Fahrleistungen und gute Handlichkeit.

Für hauseigene Konkurrenz bei den Naked-Bikes könnte die ähnlich gestaltete MV Agusta Rivale 800 sorgen. Sie übernimmt Antrieb und Rahmen von der Brutale. Das schlanke Design und die geänderte Sitzposition sollen dagegen die sehnige Linie der Landstraßen-Diva betonen. Die Rivale 800 hat zwar noch den Status einer Studie, kommt aber im Herbst dieses Jahres auf den Markt.

[foto id=“450905″ size=“small“ position=“left“]Der ebenfalls aus Italien stammende Mitbewerber Ducati schickt zwei neue Straßen-Maschinen mit dem traditionellen 800-ccm-V2-Motor in die neue Saison. Das Triebwerk der neuen „Hypermotard“ schafft 81 kW/110 PS. Die hohe Sitzposition und die langen Federwege machen aus ihr eine bewegliche Supermoto für kurvige Landstraßen. Sie kostet fast 11 500 Euro, während die umfangreichere ausgestattete SP-Variante mit etwas mehr als 12 500 Euro zu Buche schlägt. Preislich zwischen diesen beiden Italienerinnen liegt das Schwestermodell Ducati Hyperstrada. Sie wird vom gleichen Triebwerk wie die Hypermotard angetrieben und eignet sich durch die niedrigere und komfortablere Sitzposition für Fahrer, die längere Strecken in Angriff nehmen wollen. Dazu ist die Hyperstrada mit serienmäßigen Koffern, einer Windscheibe und Hauptständer ausgestattet.

Für besonders leistungshungrige Fahrer legen die italienischen Hersteller bei ihren Straßenmotorrädern noch eine Schippe nach. Bei MV Agusta rundet die neue Brutale 1090 das Naked-Bike-Angebot ab. Ihr Rezept: Eine zierliche Maschine ohne Verkleidung sorgt mit dem starken 1100-Kubik-Reihenvierzylinder und 106 kW/144 PS für Spaß beim Kurven-Fahren. Auch sie baut auf einem filigranen Gitterrohr-Rahmen auf und verzichtet auf alle Anbauteile, die das pure Motorradfahren stören könnten. Die italienische Schönheit ist zu Preisen zwischen 13 000 Euro und 17 000 Euro zu erwerben.

Gegen alle Trends stemmen sich immer wieder Hersteller mit Nischen-Modellen, die seit langem nicht mehr im Programm sind oder einen eigenen Weg bestreiten. Honda hat eine Straßenmaschine im Stil der Big Bikes der 1970er-Jahre auf die Räder gestellt. Die CB 1100 glänzt mit Rundscheinwerfer, Aluminium-Felgen und dem polierten Motorblock. Der 1100-ccm-Reihenvierzylinder leistet moderate 66 kW/90 PS und soll das Retro-Modell sowohl alltags- als auch reisetauglich machen. Die zweirädrige Reise in die Vergangenheit ist ab 11 000 Euro zu haben.

Alte Traditionen lässt auch Moto Guzzi mit der California 1400 Touring aufleben.[foto id=“450906″ size=“small“ position=“right“] Das neue Modell mit altem Namen ist als langstreckentauglicher Cruiser mit bequemer Sitzbank und kräftigem V2-Motor ausgelegt. Das mächtige 1400-ccm-Triebwerk leistet 71 kW/96 PS und kann bei niedrigen Drehzahlen sein üppiges Drehmoment entfalten. Der fast 340 Kilo schwere Brocken kostet zwischen 18 000 Euro und 20 000 Euro.

Fast 25 000 Euro verlangt Honda für die F6B. Die Variante der üppig verkleideten Reisemaschine Goldwing übernimmt den 1,8-Liter-Sechszylindermotor mit 87 kW/118 PS. Weggelassen haben die Honda-Ingenieure dagegen das Topcase mit Sozius-Rückenlehne, das Navigationssystem und den Airbag. Langstreckentauglich ist sie dank der stromlinienförmigen Vollverkleidung und den Seitenkoffern trotzdem.

Ganz ohne schwülstige Verkleidung kommt der Cruiser Suzuki C 1500 T daher. Mit langem Radstand und dem kräftigen 1500-ccm-V2-Motor mit 58 kW/79 PS ist sie eine gute Wahl für lange Fernstraßen. Schon bei niedrigen Umdrehungen entwickelt der Motor neben seinem maximalen Drehmoment von 131 Nm einen betörenden Klang. Das Easy-Rider-Gefühl ist hinter der hohen Scheibe windgeschützt, und dank serienmäßiger Koffer gibt es genug Platz für das Gepäck.

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