Motorradzulassungen – Sehr starkes Frühjahr

Dank des ungewöhnlich milden Winters kamen die Absatzzahlen im deutschen Motorradhandel deutlich früher auf Touren als in den letzten Jahren: Im Februar 2014 wurden vom Industrieverband Motorrad (IVM) in Essen im Vergleich zum Vorjahresmonat enorme Steigerungsraten registriert, so dass die Neuzulassungszahl von rund 9.500 Motorrädern über 125 Kubikzentimetern Hubraum nach vier sehr schwachen Jahren nun schon fast wieder auf der Höhe vor Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 liegt.

Weit in Front liegt nach zwei Monaten des Jahres 2014, wie seit 2010 gewohnt, BMW mit 2.139 Neuzulassungen (plus 64 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum); es folgen Honda mit 1.101 Fahrzeugen (plus 11 %) vor Harley-Davidson mit 1.043 Neuzulassungen (plus 81 %). Die weitaus besten Jahres-Startzahlen der Unternehmensgeschichte haben nicht nur Harley einen starken Jahresbeginn gesichert, sondern auch KTM (834 Fahrzeuge, plus 51 %). Prima gestartet ist auch Suzuki (790 Fahrzeuge, plus 92 %). Gut vorwärts gekommen ist Kawasaki mit 752 Neuzulassungen (plus 33 %), während Yamaha dieses Jahr einen geradezu explosionsartigen Aufschwung zu nehmen scheint: Bis Ende Februar erhielten mit 701 Yamahas um 144 % mehr Fahrzeuge erstmals ein amtliches Kennzeichen als im Vorjahreszeitraum. Dagegen ließen es Triumph (658 Fahrzeuge, plus 44 %) und Ducati als letzter der neun für den deutschen Markt bedeutsamen Hersteller (504 Neuzulassungen, plus 20 %) eher gemächlich angehen; für beide Marken stellten die Monate Januar und Februar dennoch den besten Start ins Motorradjahr seit mindestens 2009 dar; das gilt auch für BMW, Harley-Davidson, KTM und Yamaha.

Für einzelne Modelle ist die Statistik nur in einem Punkt aussagekräftig: Die Reiseenduro BMW R 1200 GS, Dauer-Spitzenreiter seit 2004, führt die Hitliste auch heuer mit großem Vorsprung an. Die Zahlen der in der IVM-Tabelle folgenden Modelle werden noch sehr stark durch die Zulassungen von Vorführmotorrädern beeinflusst. Immerhin konnten sich diverse Suzuki- und Yamaha-Modelle nach Jahren der Abwesenheit wieder im Vorderfeld platzieren; das zeigt, dass auch die Händler dieser Marken wieder mehr Optimismus besitzen.

Bei den Kraftrollern über 125 Kubikzentimetern Hubraum ist das Zulassungsplus der Monate Januar und Februar mit 27 Prozent deutlich geringer ausgefallen als bei den Motorrädern; mit gut 1.000 Neuzulassungen ist auch das Marktvolumen weitaus kleiner. Besser entwickelt haben sich die Leichtkrafträder (gut 1.100 Neuzulassungen, plus 46 Prozent) und die Leichtkraftroller (über 1.400 Zulassungen, plus 30 Prozent). Sowohl bei den Kraftrollern wie beiden Leichtkraftrollern liegt der italienische Hersteller Piaggio deutlich in Front; bei den Leichtkrafträdern fällt auf, dass den japanischen Herstellern Yamaha und Honda mit KTM inzwischen ein ernsthafter Konkurrent entstanden ist. Die österreichische Marke hat sich mit einem Zulassungsplus von 149 Prozent mittlerweile einen souveränen dritten Platz erobert.

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