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Der weltweite Zweirad-Markt ist rückläufig, besonders das darbende Südeuropa verhagelt den Herstellern die Bilanzen. Und dieser Trend hält bereits seit 2008 an. Die globale Zweiradkrise hat vor allem die japanischen Produzenten schwer getroffen, die auf die Misere mit dem Zurückfahren der Entwicklungsaktivitäten reagierten. Das führte dazu, dass sie von den anderen, vor allem europäischen Marken überholt wurden – technologisch und bei den Absatzzahlen. Mittlerweile hat in Japan jedoch ein Umdenken eingesetzt und die Hersteller aus dem Land der aufgehenden Sonne erwachen vorsichtig aus ihrer Lethargie. Das führt dazu, dass der Motorrad-Jahrgang 2014 einen bunten Strauß Neuheiten und so manche Überraschung parat hält.
Dabei setzen sich die bekannten Trends fort: Der Supersportsektor ist weiter auf dem Rückzug, Hondas Fireblade ist das einzige neue Superbike. Und selbst dieses wirkt nicht wirklich verlockend, da sich die Neuerungen für die SP-Version mit drei Zusatz-PS – nun 133 kW/181 PS –, Öhlins-Fahrwerk, Monoblock-Bremsen, Solositz und Tricolor-Lackierung im Rahmen halten. Nach wie vor fehlen Traktionskontrolle oder Fahrmodi-Einstellungen. Die Österreicher von KTM zeigen mit den im vollverkleideten Supersporttrimm antretenden RC 125 und RC 390 ein Herz für die Jugend. Basierend auf modernen dohc-Einzylindermotoren mit Leistungen von 15 PS bis 44 PS gibt es dank des passenden Fahrwerks mit 17-Zoll-Bereifung rassigen Fahrspaß. Die in Indien gefertigten 125er und 390er verfügen zudem serienmäßig über ein ABS.[foto id=“493040″ size=“small“ position=“right“]
Nutznießer dieser Entwicklung sind die Freunde leistungsstarker Landstraßenroadster, die sich über eine ungewohnte Modellvielfalt freuen dürfen. BMW lockt mit dem Roadster S 1000 R als Derivat des Vierzylinder-Supersportlers S 1000 RR mit innovativer Technik und brachialen 160 PS Leistung. ASC, Race-ABS und zwei Fahrmodi sind serienmäßig, dazu gibt’s optional unter anderem ein semiaktives Fahrwerk. Höchst interessant ist der Basispreis der 207 kg leichten Bayerin von 12 800 Euro. Die direkte Konkurrenz fährt grün: Kawasakis neue, polarisierende Z1000 bietet einen 104 kW/142 PS starken Reihenvierzylinder auf; mit ABS wiegt sie fahrfertig 221 Kilogramm und ist fahrwerksseitig sportlich orientiert. Ihr Preis: 12 195 Euro. KTM setzt dem Duo mit der 1290 Superduke einen eigenständigen Landstraßenrenner mit 75-Grad-V-Motor und 132 kW/180 PS entgegen, die von drei Fahrmodi aufbereitet werden. 15 495 Euro muss Interessenten die Vollausstattung mit C-ABS und Traktionskontrolle schon wert sein, außerdem muss das typische KTM-Design der 189-Trocken-Kilo-Österreicherin gefallen.
Auch Ducati spielt in dieser PS- und Preis-Liga mit dem neuen Oberhaupt der kultigen Monster-Familie mit. Die Monster 1200 S wird von einem 1198 Kubik großen 90-Grad-V-Motor aus der Superbike-Reihe angetrieben, das flüssigkeitsgekühlte Aggregat bringt die Dynamik von 107 kW/145 PS in ein sportives Fahrwerk. Elektronische Hilfen wie Fahrmodi, ABS und Traktionskontrolle sollten[foto id=“493041″ size=“small“ position=“left“] dem trocken 182 kg leichten Roadster für 15 990 Euro zu enormer Landstraßenperformance verhelfen.
Zweiter Schwerpunkt des neuen Jahrgangs ist die Belebung der Mittelklasse. Hier tut sich besonders Honda hervor, der weltgrößte Zweiradhersteller fackelt geradezu ein auf dem Baukastensystem fußendes Neuheiten-Feuerwerk ab. So bekommt die erfolgreiche NC-700-Baureihe ein Motorenupdate spendiert, das den Hubraum auf 745 Kubik und die Leistung von 35 kW/48 PS auf 40 kW/55 PS steigert. Die unverkleidete NC750S gibt’s schon für 5 990 Euro inklusive ABS. Ganz neu und deshalb noch nicht kalkuliert sind die CBR650F und CB650F, die mit 64 kW/87 PS starkem Reihen-Vierzylinder die Messlatte bei der Fahrdynamik höher legen. Während die CBR den vollverkleideten Landstraßensportler mimt, kommt die CB als 208 kg leichter nackter Allrounder daher. Ebenfalls zur Mittelklasse zählt die wieder aufgelegte VFR800F, optisch umgestaltet und mit Traktionskontrolle, ABS, Heizgriffen und selbstrückstellenden Blinker sogar besser ausgestattet. Der 11 990 Euro teure Sporttourer soll gleich stolze 10 kg leichter als der Vorgänger geraten sein.
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Ein überraschendes Comeback feiert Yamaha bei den Mittelklasse-Naked Bikes. Nach dem kürzlich eingeführten Dreizylinder-Naked-Bike MT-09 legen die Japaner 2014 mit der MT-07 kräftig nach. Der unverkleidete Roadster präsentiert einen neuen Reihen-Zweizylinder mit 689 Kubik, der vernünftige 55kW/75 PS leistet und 68 Nm Drehmoment mit einem niedrigen Gewicht von fahrfertig 182 kg verknüpft. Der serienmäßig mit ABS versehene Allrounder kommt bereits im Frühjahr für weniger als 6 000 Euro auf den Markt.
Viel Neues tut sich auch im üblicherweise beständigen Chopper-Cruiser-Custom-Segment. Der britische Traditionshersteller Triumph ist ganz dem Cruiser-Fieber verfallen: Gleich fünf neue Modelle bieten die Briten auf, von denen die Thunderbird-Sisters Commander und LT herausstechen. Ihr 1699-ccm-Motor ist der größte Parallel-Zweizylinder der Zweirad-Welt, der 69 kW/94 PS und gewaltige 151 Nm Drehmoment per Zahnriemen ans Hinterrad transferiert. Trittbretter, der Triumph-typische Doppelscheinwerfer und viel Chrom zeichnen die Commander im Custom-Stil aus, während die LT mit Weißwandreifen, Speichenrädern und Leder-Satteltaschen den Klassik-Tourer mimt.[foto id=“493043″ size=“small“ position=“left“]
In die gleiche Richtung zielt auch Indian, die wiederbelebte amerikanische Kultmarke. Zur Wiederauferstehung steht gleich ein Trio parat, das den legendären „Chief“ im Familiennamen trägt: Die Indian Chief Classic markiert den typischen Cruiser und bei 23 675 Euro das Einstiegsmodell, die Chief Vintage kommt als Klassik-Bagger mit Fransen-Lederkoffern und Windschutzscheibe, die Chieftain tritt als Tourer mit Hartschalenkoffern und höhenverstellbarer Scheibe an. Alle drei werden von einem neuen, luftgekühlten 49-Grad-Vaumotor angetrieben, der 139 Newtonmeter Drehmoment aus 1811 ccm erzielt.
Ganz anders und viel moderner interpretiert Honda das Thema Tourencruiser mit den beiden CTX-Modellen 700N und 1300, die mit dem 670er-Reihen-Zweizylinder in der 35 kW/48-PS-Klasse respektive einem 90-Grad-V4 mit 1261 ccm Hubraum und 62 kW/84 PS sowie 104 Nm antreten. Letztere erfreut sich für 17 190 Euro einer Vollausstattung inklusive Kardan, Combined-ABS, Traktionskontrolle, integrierten Koffern und Onboard-Audioanlage.
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Eine kleine Sensation stellen die neuen Modelle von Harley-Davidson dar. Und das nicht nur, weil die Street 750 und 500 die erste neue Harley-Davidson-Baureihe seit 13 Jahren markiert, sondern weil diese neuen Modelle für Europa erstmals nicht in den USA, sondern in Indien produziert werden.
Bei den Reiseenduros versucht nach der letztjährigen Modellflut von Aprilia, BMW, Ducati und Triumph nun Suzuki mit der lang erwarteten V-Strom 1000 Fuß zu fassen. Die Vau-Zwo-Reiseenduro mit ABS und Traktionskontrolle positioniert sich mit 100 PS und 228 fahrfertigen Kilos zwischen den dicken Brummern und der Mittelklasse zum attraktiven Preis von 12 290 Euro.
[foto id=“493045″ size=“small“ position=“left“]Tourenfreunde bedient schon traditionell BMW mit dem Luxustourer R 1200 RT. Die Neuauflage bekommt den 92 kW/125 PS starken Boxermotor mit Flüssigkeitskühlung aus der R 1200 GS. Das optisch gefälliger gemachte, gut ausgestattete Modell ist ab 16 990 Euro zu haben. Richtig innovativ sind die Bayern mit ihrem Retro-Boxer NineT, der noch den guten, alten 1170er-Boxermotor mit Luft-Ölkühlung nutzt: Ein weitreichendes Individualisierungskonzept mit Original-Zubehör erlaubt die Umwandlung der 14 500 Euro teuren Basis in einen Café Racer, einen Klassiker, einen Roadster oder was auch immer den Käufern gefällt.
Die Zeichen für den Motorrad-Markt stehen 2014 gut – neben den verbesserten Rahmenbedingungen lockt ein Modelljahrgang, der so vielfältig und attraktiv wie schon lange nicht mehr auftritt.
geschrieben von auto.de/(rkm/mid) veröffentlicht am 06.12.2013 aktualisiert am 06.12.2013
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